Bunte Fassaden in Meerbeck von Jugendlichen gestaltet

Spannendes arbeiten

Die Farbe an der Hauswand ist noch frisch und der einsetzende Regen spült sie an der Fassade herunter. Die jungen Frauen und Männer laufen hektisch mit Tupfern umher und machen verzweifelte Gesichter.

Von dem gemeinschaftlichen Kunstprojekt mit Bewohnern des Regenbogenhauses vom SCI in Moers-Meerbeck erzählt Künstler und Ideengeber Andreas Baschek-Punge. Als er gemeinsam mit dem SCI über ein Kunstprojekt am Regenbogenhaus nachgedacht hat, war schnell klar „An den Häusern muss doch mal was getan werden!“. Das Kulturbüro der Stadt Moers war direkt begeistert von dem Vorschlag und ist daher Förderer des Kunstprojekts. Gemeinsam mit neun jungen Erwachsenen haben Andreas Baschek-Punge und Sabrina Schmied, Sozialpädagogin im Regenbogenhaus, zwei Hauswände der Wohn- und Betreuungsstätte gestaltet. Die fertigen Fassaden haben sie am Freitag, 27. November, präsentiert. „Den Jugendlichen tut es gut, den eigenen Entwurf an der Wand zu sehen und zu wissen: Auch, wenn ich nicht mehr da bin, das bleibt!“, erklärt Sabrina Schmied den pädagogischen Wert des Projekts.

Arbeitsorganisation beim Kunstprojekt lernen

Die Jugendlichen haben zuerst Skizzen und Entwürfe erstellt. Dann konnten sie ihre eigenen Ideen umsetzen. „Die Arbeitsorganisation und das Zusammenarbeiten waren bei dem Projekt sehr wichtig. Die Jugendlichen haben dabei viel gelernt: für sich und für den Umgang miteinander.“ Die Herausforderung für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer war es, die eigene Zeichnung entwurfsgemäß auf die Hauswand zu übertragen. Dabei waren auch handwerkliche Fähigkeiten, zum Beispiel beim Erlernen bestimmter Abklebetechniken, wichtig. Die Frage, wie das Ganze in den Wintermonaten zu schaffen ist, kam noch hinzu. „Wir haben sogar teilweise im Dunkeln oder bei Regen gearbeitet“, erzählt Sabrina Schmied. Aber auch diese Schwierigkeit haben die Projektteilnehmerinnen zusammen gemeistert.

Weiteres Projekt in Planung

Auf den Wänden sind jetzt bunte Farben und Buchstabenreihen zu sehen. Sabrina Schmied klärt auf, dass das keine Abkürzungen oder wahllose Buchstaben sind: „Das heißt alles ‚wir‘ auf unter-schiedlichen Sprachen und stellt die verschiedenen Kulturen in unserer Gemeinschaft dar.“ Als nächstes möchte Andreas Baschek-Punge eine weitere noch kahle Hauswand auf dem Gelände farbig gestalten. Er schätzt die Zusammenarbeit mit dem SCI: „Es ist ein spannendes Arbeiten, weil man nicht weiß, was dabei herauskommt. Wenn die Jugendlichen erst einmal Interesse an dem Projekt bekommen haben, dann entsteht etwas ganz Besonderes.“