Lower Rhine Squares Moers
Lebensfreude pur: „First go left, next go right“
Friethjof Herrgott (27) tanzt Square Dance seitdem er neun Jahre alt ist. Und das mit großer Begeisterung: „Es macht einfach viel Spaß. Der Geist wird angeregt, man muss sich viele Figuren merken. Das hat mich immer wieder angespornt, das nächste Level zu erreichen. Dass es im Grunde Sport ist, merkt man gar nicht, aber man ist die ganze Zeit in Bewegung.“ Friethjof ist das jüngste Mitglied der „Lower Rhine Squares“, einem Verein, der 2009 in Moers entstand.
Doris Claus und ihr Mann Rolf-Werner sind Mitgründer. „Damals waren wir acht Leute, die den Verein aufbauten“, erinnert sich die Präsidentin der „Lower Rhine Squares“. „In Moers war ein Square Dance Verein völliges Neuland. Ich habe immer gerne getanzt, mein Mann hat sich in der Disco-Szene jedoch nie richtig wohl gefühlt. Beim Square Dance haben wir ein tolles, gemeinsames Hobby entdeckt“, erzählt Doris Claus. „Eigentlich ist es ja auch mehr ein Figurenlaufen als tanzen.“
Einmal pro Woche, immer dienstags von 19.30 bis 21.30 Uhr, wird in den Räumen der Gaststätte Kampmann an der Römerstraße fleißig trainiert. 41 Mitglieder zählen derzeit zum Verein, aber auch zahlreiche Anfänger besuchen einmal wöchentlich die „Basic-Mainstream- Kurse“ (Anfängerkurse) der „Lower Rhine Squares“. So ist die Hütte bei Kampmann meistens gerappelt voll, die Stimmung bestens. „Vor der Pandemie hatten wir über 50 Mitglieder, leider sind es weniger geworden“, bedauert Rolf-Werner Claus, der mit seiner Frau regelmäßig Square Dance Veranstaltungen in Deutschland und Europa besucht. In Kürze reisen die beiden auf die Insel Kreta. Dort treffen sich rund 60 Square Dancer, die Urlaub machen und sich aufs Tanzen freuen. An jedem Wochenende gibt es zudem Großveranstaltungen in ganz Deutschland mit Gastcallern aus der ganzen Welt. Die Vereine bieten auch sogenannte „Open Houses“ zum Reinschnuppern an.
Woher kommt Square Dance eigentlich?
Doch, wo kommt der Tanz eigentlich her? Die Geschichte von Square Dance liegt weit zurück. Es ist ein Volkstanz, der in den USA entstanden ist. Amerikanische Siedler brachten die unterschiedlichen Tänze mit in neue Regionen. Es wurde der Caller (Vorsager) erfunden, nach dessen Anweisungen die Tänzer die verschiedenen Figuren tanzen. Amerikanische Besatzungstruppen brachten Square Dance nach Deutschland. Zuerst gab es nur rein amerikanische Clubs, das war nach 1949. Nach und nach gründeten sich auch immer mehr deutsche Vereine.
Wie geht Square Dance? Beim Square Dance stehen sich die Tänzer im Quadrat (englisch „square“) gegenüber, es wird in Gruppen zu je vier Paaren getanzt - oft in traditioneller Square Dance Kleidung. Die zu tanzenden Figurenfolgen werden passend zur Musik durch die englischen Ansagen des Callers in gesprochener oder gesungener Form angegeben. Die Positionen und Tanzpartner wechseln dabei ständig, so dass fließende Bewegungen entstehen. Die Calls sind weltweit die selben. So kann Square Dance problemlos in allen Ländern getanzt werden. Square Dancer verstehen sich eben!
70 Figuren, mit denen man auf der ganzen Welt tanzen kann
Das Erlernen der einzelnen Calls ist nicht ganz einfach - über 70 Tanzfiguren werden bereits im Anfängerkurs vermittelt (diese Figuren reichen aus, um in der ganzen Welt Square Dance tanzen zu können). „Das steigert sich dann nach und nach in den Fortgeschrittenenkursen, die man besuchen kann, aber nicht muss“, erklärt Rolf-Werner Claus. Nach dem Basic-Kurs erfolgt für jeden Teilnehmenden noch eine Prüfung (Graduation), die in einem feierlichen Rahmen stattfindet.
Wer Interesse hat und bei einem Clubabend dabei sein möchte, kann sich gerne bei Doris und Rolf-Werner Claus unter info@lower-rhine-squares.de melden. Neue Mitglieder sind immer herzlich willkommen. Weitere Infos gibt es unter www.lower-rhine-squares.de.
Autor:Nadine Scholtheis aus Moers |
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