Stadtteilspaziergang: Gehwege oft nicht nutzbar
Hürden für Mobilitätseingeschränkte

Unser Foto dokumentiert die Schwierigkeiten, die Rollstuhlfahrer André Jürss beim Befahren der Straße “Auf dem Hügel” hatte, er kam ohne Hilfe nicht weiter. 

  | Foto: Günter Rehn/AWO
  • Unser Foto dokumentiert die Schwierigkeiten, die Rollstuhlfahrer André Jürss beim Befahren der Straße “Auf dem Hügel” hatte, er kam ohne Hilfe nicht weiter.

  • Foto: Günter Rehn/AWO
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Das AWO-Begegnungs- und Beratungszentrum Meerbeck (Leitung: Doris Eickschen) und der AWO-Ortsverein Rheinkamp (Günter Rehn) haben nun gemeinsam mit Mitgliedern des Beirates für ältere Menschen und des Beirats für Menschen mit Behinderung eine Begehung im Umfeld der Einrichtung Neckarstraße durchgeführt. Auch das Stadtteilbüro Meerbeck war vertreten. Insgesamt fanden sich etwa 15 Teilnehmer*innen/Betroffene in der Einrichtung ein, darunter war auch ein Nutzer eines Elektrorollstuhls. 

In einer Einführungsrunde wurden die Erfahrungen der Teilnehmer*innen mit Hindernissen und Zuständen der Meerbecker Straßen und Gehwege ausgetauscht. So wurde beispielsweise festgestellt, dass der Gehweg auf der Taubenstraße schon seit Jahrzehnten auf beiden Seiten eine zu starke Neigung hat. Hier gibt es unterschiedliche Hochbodenhöhen zwischen drei und 12 cm, die bisweilen die Nutzung des Gehweges durch Fahrzeuge provozieren. 
Der eigentliche Stadtteilspaziergang Meerbeck widmete sich dann konkret dem Motto „Wir prüfen Bürgersteige in Meerbeck auf sichere Begehbarkeit“. Es stellte sich heraus, dass an sehr vielen Stellen in der Nähe der Einrichtung Menschen mit Mobilitätseinschränkungen den Gehweg nicht nutzen können. So wurde durch angehobene Gehwegplatten (insbesondere durch die starke Wurzelausprägung der Bäume verursacht), festgestellt, dass der Gehweg teilweise gar nicht nutzbar ist. Auf der Straße „Auf dem Hügel“ kam der Fahrer des Elektrorollstuhls an einer Stelle nicht aus eigener bzw. Motorkraft weiter und benötigte menschliche Anschubhilfe. 
Diese Befunde stehen exemplarisch für eine Vielzahl von Hindernissen, die sich in Meerbeck auftun. Viele Hürden für Mobilitätseingeschränkte sind nur sehr geschönt als „Herausforderungen“ zu bezeichnen. 

Konkrete Erkenntnisse werden an Rat und Verwaltung weitergegeben

Es wurde darüber hinaus schon deutlich, dass schon „normale“ jahreszeitliche Phänomene und fehlende Gehwegsäuberung zu geringerer Befahr- und Begehbarkeit führen. Herbstliche Eicheln, Kastanien und Laub auf den Gehwegen und im Winter Glätte und Schnee stellen dann noch einmal zusätzliche Anforderungen an die Nutzer*innen der Gehwege. 
In der abschließenden Gesprächsrunde nach dem Hindernislauf ging es darum, wie man möglichst schnell die nötigen Änderungen anstoßen kann. 
Im AWO-Begegnungs- und Beratungszentrum ergänzt Doris Eickschen mithilfe von Besucher*innen, die bei der Veranstaltung nicht dabei sein konnten, die Erkenntnisse über Hindernisse auf Gehwegen. 
Konkrete Erkenntnisse aus der Veranstaltung werden zusammengestellt und sollen in Form schriftlicher Informationen und Anträge möglichst bald über die beiden Beiräte an Rat, Ausschüsse und Verwaltung weitergegeben werden. 
Klares Ziel ist, dass der Abbau von Hürden nicht zulasten der schönen Meerbecker Straßenbäume gehen soll. An einigen Stellen wird es sicher nur helfen, die Fahrbahn zu verengen, um für die Menschen auf den Gehwegen sicheres Vorankommen zu gewährleisten. 
Eine erste Initiative ist zunächst für die November-Sitzung im Beirat für ältere Menschen geplant. Auch der Beirat für Menschen mit Behinderungen unterstützt die Initiative zum Abbau von Hindernissen auf Meerbecker Gehwegen.

Autor:

AWO Kreisverband Wesel e.V. aus Wesel

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