Frosch ist Frosch und Molch ist Molch?
„Frosch ist Frosch und Molch ist Molch“, so denken viele Menschen, bevor sie sich mit der Familie der Lurche beschäftigt haben. „Ich kann inzwischen Erdkröten und Grasfrösche sowie Berg- und Teichmolche und sogar männliche von weiblichen Tieren unterscheiden“, freut sich Kerstin John nach fast zweimonatigem Einsatz mit dem Naturschutzbund (NABU) Moers/Neukirchen-Vluyn. Als Anschauungsobjekte standen hierzu am Littardweg 3.311 Stück Erdkröten, 223 Stück Grasfrösche, 105 Stück Bergmolche und 28 Stück Teichmolche zur Verfügung.
„Ich freue mich über dieses gute Ergebnis und über den Einsatz, den alle Beteiligten hier geleistet haben“, sagt Tim Hartmann, Leiter dieser Arbeitsgruppe. Am Schwafheimer Meer zählte die Arbeitsgruppe 510 Erdkröten, 17 Grasfrösche und 1327 Teichmolche.
Zu Beginn der Amphibienschutzaktion wurden Einsatzpläne erstellt, bei dem sich alle Aktiven abwechselten. Schließlich galt es am Littardweg jeden Morgen 54 Eimer auf einer Wegstrecke von 850 Metern und am Schwafheimer Meer 15 Eimer zu kontrollieren. Je nach Wetterlage gab es keine Lurche zu retten oder bis zu 600 Erdkröten an einem Morgen. Da gab es dann einiges zu zählen.
Kröten, Frösche und Molche mögen Temperaturen zwischen fünf und zehn Grad und gerne etwas Feuchtigkeit. Unter diesen Voraussetzungen beginnen sie mit ihren Wanderungen aus den Überwinterungsgebieten zu den Laichgewässern. Bei ihren Wanderungen queren sie oftmals vielbefahrene Straßen.
Der NABU Moers/Neukirchen-Vluyn betreibt diesen Aufwand, um die gefährdeten Lurche zu unterstützen. Allein in NRW sind von 18 Arten bereits zehn vom Aussterben bedroht oder in ihrem Bestand stark gefährdet. Feuchtgebiete zählen zu den immer seltener werdenden Lebensräumen von Fröschen, Molchen, Kröten und Feuersalamandern. Letztere sind am Niederrhein bereits seit längerer Zeit verschwunden. Lurche sind feinfühlige Anzeiger einer Lebensqualität, die auch den Menschen zugute kommt. Sie sind ein wichtiges Bindeglied im Naturhaushalt, in dem jede Tierart ihre Aufgabe erfüllt. Frösche und Kröten ernähren sich hauptsächlich von Würmern und Insekten. Selber dienen sie Störchen und Reihern als Futter und Kaulquappen bieten eine Lebensgrundlage, zum Beispiel für Libellenlarven.
Fehlt eine dieser Tiergruppen, so besteht die Gefahr, dass ein ganzes Ökosystem früher oder später zusammenbricht.
Autor:Susanne Schmengler aus Duisburg |
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