SPD-Landtagsabgeordnete besuchten Seniorenzentrum
„Ein Haus mit Wohlfühlatmosphäre“
Die SPD-Landtagsabgeordneten Nina Andrieshen, Elisabeth Müller-Witt und René Schneider besuchten das AWO Seniorenzentrum Johannes-Rau-Haus und packten gleich mit an.
„Nennt mir doch mal einen männlichen Vornamen mit dem Anfangsbuchstaben „M“, bittet Janina Hörnemann vom Sozialen Dienst die Teilnehmer*innen der Gedächtnistrainings-Gruppe im AWO Seniorenzentrum Johannes-Rau-Haus. „Manfred“ sagen die meisten. „Okay, und wo wohnt Manfred?“, möchte Janina wissen. „In München“. „Also, Manfred wohnt in München und was macht er beruflich und welche Hobbys hat er eigentlich?“
Die Senior*innen sind sich einig: „Manfred ist Maurer und hört gerne Musik“. Nicht nur die älteren Menschen haben ihren Spaß, sondern auch die SPD-Landtagsabgeordnete Elisabeth Müller-Witt ist begeistert von dem interaktiven Freizeitangebot mit Rätselcharakter: „Ich finde es sehr schön, dass die Bewohner*innen durch das Training miteinander ins Gespräch kommen. Es wird viel gelacht, der Spaß ist da!“
Gemeinsam mit ihren Kolleg*innen Nina Andrieshen und René Schneider aus dem Landtag, besuchte Müller-Witt das Seniorenzentrum nun im Rahmen eines Ausströmtermins. Die drei Politiker*innen absolvierten ein „Mini-Praktikum“, informierten sich über das Haus, alle Abläufe, und schauten dem Sozialen Dienst bei der Arbeit über die Schulter. Einen ganzen Vormittag lang gab es genügend Zeit zum informativen und geselligen Austausch.
Charafi: "Wir legen großen Wert auf ein multikulturelles Miteinander"
Nach der Begrüßungsrunde durch Jochen Gottke, Vorstandsvorsitzender des AWO KV Wesel, und Ibrahim Yetim, Präsident beim KV, stellten sich alle Teilnehmer*innen vor. Anschließend führten Astrid Briem, Pflegedienstleitung, und Einrichtungsleiter Abdelaziz Charafi die Gäste durch das Haus. Dabei konnten alle Wohnbereiche besichtigt werden. Charafi: „Hier leben Menschen unterschiedlichster Herkunft, Kultur und Religion. Wir legen großen Wert auf ein multikulturelles Miteinander“, berichtet er. Neben der Teilnahme an den zahlreichen regelmäßigen Freizeitangeboten, wie das Gedächtnistraining, Kegeln, Bingo, Yoga und Qigong, würden sich die Senior*innen im Sommer auf Wunsch auch gerne und oft im Freien aufhalten. „Zu unserem Innenhof sagen wir auch immer „Gran Canaria“, so der Einrichtungsleiter schmunzelnd. Die Senior*innen könnten dort in Hochbeeten ihr eigenes Gemüse anpflanzen, ernten und selbst zubereiten. Spontan würden sich auch oft Skatrunden ergeben, langweilig würde es den Senior*innen nie. Astrid Briem ergänzt: „Ganz besonders freuen sich die Bewohner*innen, wenn tierischer Besuch ansteht. Absolutes Highlight ist immer, wenn die Alpakas uns besuchen kommen.“
Gedächtnistraining oder lieber Kegeln?
Zurück zu „Manfred“ aus „München“. Es gibt nämlich auch noch „Hilde“, die Hebamme ist und in Hannover lebt. Sie häkelt gerne. All diese Informationen tragen die Teilnehmer*innen zusammen. Das Ganze wird mit weiteren Buchstaben fortgeführt. Nach einer Weile fragt Janina dann nochmal die Stadt ab oder nur das Hobby eines fiktiven Charakters, alles wird wiederholt. Das Gedächtnistraining ist strukturiert aufgebaut und beinhaltet Strategien, Übungen und Methoden, um die Gehirnleistung zu verbessern oder zumindest zu erhalten. Zeitgleich geht es eine Etage tiefer sportlich zu. Hier findet das Freizeitangebot Kegeln statt. Die Senior*innen geben dabei alles – und da wo es hakt, helfen die Mitarbeiter*innen. Ein ums andere Mal baut der Abgeordnete René Schneider die Kegel noch mal auf, seine Kollegin Nina Andrieshen notiert die Punkte. „Es ist wunderbar zu sehen, wie liebevoll sich die Mitarbeiter*innen der AWO um die Bewohner*innen kümmern“, sagt Schneider.
Erwartungen an die Politik
Gegen Ende des Besuches, fand im Speisesaal noch ein gemeinsames Mittagessen mit Abschlussgespräch statt. Nina Andrieshen freut sich: „Mir hat das Haus total gut gefallen. Die Wertschätzung für jede*n Einzelne*n hier ist toll. Hier wird auf jeden Menschen eingegangen.“ René Schneider sieht das ähnlich: „Es hat mir echt gut gefallen. Es ist ein sehr offenes Haus. Alles sieht sehr leichtfüßig aus, aber, wir wissen ja alle, wie viel Arbeit dahintersteckt.“ Elisabeth Müller-Witt ist ebenfalls begeistert: „Im gesamten Haus herrscht eine schöne Atmosphäre. Die Menschen werden nett und würdevoll behandelt und man merkt ihnen an, dass sie zufrieden sind. Wichtig ist, dass es vernünftige Pflegeheime gibt, wo das Menschliche im Vordergrund steht.“
Abdelaziz Charafi machte abschließend noch eine Erwartung an die Politik deutlich. „Ich wünsche mir eine Vereinfachung der Anerkennung von ausländischen Qualifikationen von Pflegefachkräften. Es sind zu viele Hürden vorhanden, das macht den Beruf nicht attraktiver. Und wir brauchen dringend mehr Arbeitskräfte in der Pflege.“ Die Politiker*innen nahmen diese Anregung gerne mit nach Düsseldorf.
Zur Info: Insgesamt leben im Johannes-Rau-Haus, das 2007 erbaut wurde, derzeit 86 Bewohner*innen. 89 Mitarbeiter*innen versorgen die älteren Menschen, 12 davon sind Auszubildende.
Autor:AWO Kreisverband Wesel e.V. aus Wesel |
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