Kranke Katze am Tierheim Moers ausgesetzt
Böse Überraschung am Samstagmorgen
Am Morgen des 4. Mai staunten die Mitarbeiter nicht schlecht, als sie zur Arbeit kamen und vor dem Tor bereits eine unschöne Überraschung auf sie wartete.
Nach einer recht kühlen Nacht wartete eine Katze in einer verdreckten Transportbox, notdürftig abgedeckt mit einer Kapuzenjacke auf sie. Auf einem abgerissenen Zettel standen ein paar Informationen zur Katze - u. a. dass sie an FIP erkrankt sein soll.
Auch wenn das nicht das erste ausgesetzte Tier war, mit dem sich die Tierpfleger des Moerser Tierheims konfrontiert sahen, lässt das Ausmaß der Verantwortungslosigkeit sie immer wieder sprachlos zurück. Eine Verantwortungslosigkeit, die bereits mit der Frage beginnt, ob man sich ein Tier zulegt.
Tierhaltung geht über Futter und (vermeintliche) Liebe hinaus - die finanzielle Verantwortung ist ein maßgeblicher Bestandteil der Tierhaltung. Das bedeutet nicht zwingend, dass man "reich" sein muss - man muss sich dieser Verantwortung bewusst sein und ihr nachkommen.
Es gibt genug Fälle, in denen Tierhalter ihre eigenen Bedürfnisse zurückschrauben, um ihrem Tier die notwendige medizinische Behandlung zukommen zu lassen und es gibt die Fälle, wo Tieren die notwendige Behandlung vorenthalten wird oder sie abgegeben werden, wenn die Belastung über das tägliche Futter hinaus geht.
In Fällen der Bedürftigkeit, helfen oft Tiertafeln - richtigerweise nur, sofern das Tier vor der Bedürftigkeit angeschafft wurde.
Das Aussetzen eines Tieres ist eine Straftat und es gibt auch kein "gutes" oder "schlechtes" Aussetzen. Es gibt keine Gründe, die ein solches Verhalten rechtfertigen.
Besonders die höheren Tierarztkosten werden oft als "Schuldiger" herangezogen, wenn es um Erklärungen geht, aber es ist nicht die GOT, die Tiere aussetzt, sondern der Halter.
In der Hoffnung, dass es vielleicht noch Hinweise auf die Herkunft der Katze gibt - vielleicht sogar durch eine Tierarztpraxis, in der sie vorstellig war - durfte die verängstigte und verunsicherte Katze erst einmal zur Ruhe kommen, bevor in dieser Woche die notwendigen Untersuchungen gemacht werden.
Wer die Katze erkennt, sollte sich direkt mit dem Tierheim in Verbindung setzen (Tel. 02841 / 21202 oder Email info@tierheim-moers.de). Hinweise werden selbstverständlich vertraulich behandelt.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.