Wohltäter Heribert Hölz gibt Bosnien nicht auf
Bereits zum 78. Mal fuhr Heribert Hölz vor Kurzem nach Bosnien, um seine dort bestehenden Hilfsprojekte zu besuchen. „Das Elend dort nimmt kein Ende“, so Hölz.
Das größte Problem in Bosnien sei die Politik, meint der 71-jährige Wohltäter. „Die drei dort lebenden Ethnien, also orthodoxe Serben, katholische Kroaten und muslimische Bosniaken, schotten sich voneinander ab, anstatt gemeinsam für ein besseres Leben zu kämpfen.“
Hölz besuchte bei seinem letzten Aufenthalt unter anderem sein ältestes Projekt in Bosnien, die Patenfamilien in Glamoc, einem 3.000-Einwohner-Städtchen in Bosninen, betreut er bereits seit 22 Jahren. „In diesem Ort sind die drei Ethnien etwa gleich stark vertreten und die Zusammenarbeit der Menschen hier sollte ein Vorbild für das ganze Land sein“, betont Hölz. Aus diesem Grund unterstützt der in Neukirchen-Vluyn Ansässige gerade diesen Ort besonders.
Überleben dank Patenschaft
Weiter besuchte er einige Familien, deren Patenschaft von Menschen aus Moers und Umgebung übernommen wurde und schaute nach dem Rechten. „Die Menschen dort haben keinerlei Einkommen. Sie brauchen diese Patenschaften, um zu überleben. Sonst bleibt ihnen nicht viel übrig“, so Hölz. Bei der Alten und Krankenhilfe, die Heribert Hölz mit der höchsten Summe an Spendengeldern (etwa 25.000 Euro jährlich) unterstützt, schaute er vorbei, um sich zu vergewissern dass die Gelder und Sachspenden auch richtig genutzt werden.
Auch die Suppenküche, die komplett von der Hölz-Hilfe getragen wird und zwei große Internate, denen er rund 3.500 Euro übergab, besuchte Hölz. „So können eine neue Kuh, ein paar Schweine und Saatgut für die Schulen gekauft werden“, sagt Hölz. Denn in Bosnien bauen die Menschen zum größten Teil selbst an und halten Tiere, statt sich im Supermarkt die Einkaufswagen voll zu packen.
Unterstützung seit 1991
Hölz ist am Niederrhein durch seine Hilfsprojekte für Bosnien bereits bekannt. Seit 1991 unterstützt er die bedürftigen und notleidenden Menschen dort. Einen großen Teil der Gelder bekommt er durch den Verkauf seiner selbst hergestellten Marmelade zusammen. Den Rest finanziert der ehemalige Sozialarbeiter durch Spenden von Bürgern. „Die Kontinuität macht uns stark. Ich hoffe, dass ich die Menschen in Bosnien noch lange unterstützen kann.“
Autor:Laura da Silva aus Gelsenkirchen |
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