Werbering Moers: Was bringt die Zukunft?

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Am Montag, 6. November, fand wie geplant eine interne Sitzung des erweiterten Vorstandes des Werbering Moers e.V. statt. Inhalte waren eine Aussprache zur Arbeitsweise des Vorstandes und den Rück- und Austritten der beiden Stellvertreter, eine Bestandsaufnahme zur laufenden Arbeit des Werberings, eine Nachbesprechung zum Stadtfest Moerser Herbst im Oktober sowie ein Fahrplan für die weitere Zukunft des Werberings.

Dazu der Vorsitzende des Moerser Werberinges, Dirk Elfgen, in einer Pressemitteilung: "In der offenen Diskussion war man sich einig, dass das gesetzte Hauptziel, deutlich mehr Mitglieder zu gewinnen, bisher nicht realisiert werden konnte. Dieses läge zum einen an der geänderten Struktur mit vielen Filialisten und Franchisenehmern, die gemäß Vorgaben nicht in Werberingen aktiv sein können, aber auch an vielen Einzelhändlern und Gastronomen der Innenstadt, die sich durch Vorteile des Werberinges als gemeinsames Sprachrohr und Werbemedium nicht überzeugen ließen."

Mangelndes Interesse der Einzelhändler?


Zudem wurde festgestellt, dass der Werbering schon seit vielen Jahren keine Akzeptanz mehr bei vielen Händlern und Gastronomen habe, Aufrufe zu gemeinsamem Handeln nicht verfolgt werden, Rundschreiben und Emails oft nicht beachtet würden - Umstände, die auch schon die bisherigen Vorstände begleitet hätten.
Selbstkritisch wurde die mangelnde zeitliche Verfügbarkeit des gesamten ehrenamtlichen Vorstandes und des Vorsitzenden Dirk Elfgen festgestellt, dessen berufliche Tätigkeiten ihn 2017 deutlich mehr als erwartet gebunden hätten. Eine geeignete Event-Hilfskraft konnte erst im Sommer eingestellt werden und erst nach Einarbeitung zu spät Impulse setzen. Hierdurchkonnten Rundschreiben und Anträge häufig zu spät verteilt und eingereicht werden.

Woran haperte es bei den Moerser Stadtfesten?

Auch die Umsetzung der Stadtfeste Moerser Frühling und Moerser Herbst wurden diskutiert. Diese wurden 2017 auf Anregung des Vorsitzenden, der als Eventmanager schon seit vielen Jahren die Moerser Stadtfest im Hintergrund mitorganisiert hatte und Initiator der Autoschau war, erstmalig wieder vom Werbering selbst veranstaltet. "Ziel hierbei war, Moerser Geschäftsfronten nicht mit externen Händlern zu verbauen und wieder mit einheimischen Ausstellern und Schaustellern zusammen zu arbeiten. Beide Feste konnten jedoch auch in der internen Betrachtung nicht in ausreichender Zeit und Qualität umsetzt werden." 

Kritik an Einzelhändlern

Hier wurden, so Dirk Elfgen, mehrere Ursachen festgemacht: "Die Unsicherheiten über potentielle VERDI-Einsprüche gegen die verkaufsoffenen Sonntage, wodurch vor allem im Frühjahr erst spät geplant werden konnte. Auch die mangelnde finanzielle Beteiligung vieler Einzelhändler und Gastronomen, wodurch zusätzliche Maßnahmen bei den Stadtfesten, wie beispielsweise ein Handwerkerdorf, mehr Walkacts, größere Dekorations- und Werbemaßnahmen möglich gewesen wären." So würden die notwendigen Grundkosten (rund 20.000 bis 25.000 Euro), um überhaupt einen verkaufsoffenen Sonntag durchführen zu dürfen, immer nur von einer zu kleinen Gruppe getragen, Fehlbeträge müssen unfairerweise von den Beiträgen der wenigen Werberingmitglieder gedeckt werden."

Sicherheitsauflagen waren Stolperstein

Hinzu kamen die, sowohl im Frühjahr als auch im Herbst dann nochmal, deutlich erhöhten Sicherheitsauflagen der Stadt, welche auf Empfehlung der Kreispolizei von der Stadt festgelegt wurden. Hier wurde bemängelt, dass es vor allem im Herbst keinen rechtzeitigen Hinweis seitens der Stadt gab und zudem in Moers – anders als beispielsweise in Kamp-Lintfort – die Empfehlungen als bindend betrachtet wurden.

Der "Moerser Herbst" stand vor dem "Aus"

"Hierdurch wurde der finanzielle Rahmen des Stadtfestes deutlich eingeschränkt, zwischenzeitlich stand der Moerser Herbst sogar vor dem Aus." Gelobt wurde hingegen, dass sich die Stadt bei den kurzfristen Umsetzungen sowie im Herbst bei den Sondernutzungsgebühren flexibel gezeigt hatte.

Europabeflaggung wurde "unattraktiv verweht"

"Es wurde aber auch gemeinsam festgestellt, dass der Moerser Herbst trotz kurzfristiger Planung und denkbar knapper Kasse gut besucht war und relevante Umsätze gebracht hätte und die Kritik sich im üblichen Rahmen für Stadtfeste gehalten hätte. Auch fand sich das Thema Europa durchaus in Fahnen, Fähnchen an den Ausstellerbuden, im Bühnenprogramm am Neumarkt und einer Gratis-Ballonaktion wieder, auf der Homberger Straße fand erstmal auch Samstags wieder ein Bühnenprogramm statt. Bedauert wurde, dass durch den Herbststurm und den verregneten Samstag viele „fliegende Händler“ gar nicht erst nach Moers kamen und auch die Europabeflaggung der Stadt unattraktiv verweht wurde, worunter vor allem die Neustraße gelitten hätte. Aber auch, dass zu wenig Händler sich dem flexiblen Thema Europa angenommen hätten, obwohl diese schon im Frühjahr feststand und drei Wochen vorher noch einmal per Rundbrief und -Mail kommuniziert worden ist."

Letzte Chance? Elfgen führt den Verein bis Januar weiter

Damit die Handlungsfähigkeit des Werberings zunächst erhalten bleibt, hat sich der Vorsitzende, der seinen Posten ebenfalls zur Verfügung gestellt hat, bereit erklärt, bis zu einer großen Versammlung im Januar den Verein weiter zu führen. Dann sollen eine Diskussion über Zukunft und Neuausrichtung des Werberinges und Neuwahlen Klarheit bringen.
Bis dahin wolle man noch gemeinsam die Aktionen zum Late-Night-Shopping am 2. Dezember, zur Nikolausaktion am 6. Dezember und zum Feuerabend am 13. Dezember im Rahmen der Möglichkeiten des Werberinges unterstützen.

Autor:

Lokalkompass Moers aus Moers

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