Sex im Büro!
Es ist doch ungeheuerlich, nichtsahnend sitze ich konzentriert vor meinem Monitor als ich komische Geräusche von rechts neben mir höre.
Ich traute meinen Augen kaum: Sie treiben es vor meinen Augen in UNSEREM Büro.
Schamlos und ungerührt kopulieren sie in Sichtweite.
Zuerst hat eine von ihnen genervt. Es war sicher die männliche Fliege, also EINER. Schwirrte ständig an meinem Arbeitsplatz herum und setzte sich auf meine Tasse. Ich war schon mächtig sauer, hab ihn aber nicht erwischen können.
Auf einmal ist er verschwunden. Es ist mucksmäuschenstill.
"Schön", denke ich, "er hat sich verzogen!" Einige Minuten später höre ich diese surrende Geräusche hinter meinem Monitor.
Und da treiben sie es! Schamloses Kroppzeugs!
Wie soll ich reagieren? Es wäre doch ein leichtes, die beiden auf einen Schlag zu eliminieren.
Ein schöner Tod - auf dem Höhepunkt eines ohnehin nur eintägigen Lebens.Am Geburtstag erschlagen?! Während ich, mit dem Lineal in der Hand, darüber nachdenke, ob ich es tun soll oder nicht, lösen sich die facettenäugigen Sexmonster von einander und entschwinden mit einem höhnischen Surren ins Nichts.
Sie haben geahnt, dass ich ihnen nach dem Leben trachte. Das liegt an ihren Facettenaugen, die aus 3.000 sechseckigen Linsen bestehen. Damit sieht die Stubenfliege zwar nicht besonders scharf, hat aber einen Rundum-Blick von fast 360 Grad. Zwischen den Facettenaugen sitzen noch drei Einzelaugen. Damit kann die Fliege besonders gut Bewegungen erkennen. Auch die der Fliegenklatsche.
Ich stelle mir gerade vor, dass sie vor ihrem Ableben noch mal eben 3.000.000 Nachkommen irgendwo in unserem Büro hinterlassen haben! Ekelhaft.
Gut, ich könnte so tun, als sei ich Buddhist. Wir töten keine Lebewesen, auch keine Mücken oder Kakerlaken, aus Angst als sowas wiedergeboren zu werden.
Nachtrag: Hier das Foto einen anderen Paares
Autor:Beatrix Gutmann aus Essen-Süd |
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