Mundartnachmittag auf Platt: Heimatvereine Vluyn und Neukirchen laden ein

Die Aktiven der Heimat- und Verkehrsverein Neukirchen und Vluyn trafen sich zur Arbeitssitzung auf dem Winkelshof. Foto: Marjana  Križnik
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Die Heimat- und Verkehrsvereine Neukirchen und Vluyn laden am Sonntag, 25. März, um 15 Uhr zum diesjährigen Mundartnachmittag in die Kulturhalle Vluyn ein.

Die Mundartfreunde präsentieren in der Kulturhalle ein kurzweiliges Programm aus 16 Vertellstöcksken (Erzählstückchen), Sketchen und Liedern. Das Motto lautet: „Et geff nex Schön’res op de Welt as wenn os immes Platt vertällt.“ Hochdeutsch: Es gibt nichts Schöneres auf der Welt, als wenn man immer Platt spricht.“ Und so geht es in den Darbietungen um einen Schuster aus Budberg, vornehmes Essen, leckeres Gulasch, einen Engel mit Engelsgesicht und anderes Kurzweilige mehr.

Arbeitstreffen auf dem Winkelshof

Und wie begeistert die gut 15 Aktiven sind, merkt man bei dem Arbeitstreffen, das auf dem Winkelshof der Familie Mühlenhoff statt findet. Die Kulisse im dortigen Heimatstübchen, mit all den alten Niederrheinischen Versatzstücken könnte nicht stilechter sein. Aber zunächst stärken sich die Männer und Frauen bei Kaffee und selbstgebackenem Kuchen. Dabei wird natürlich ausgiebig vertällt. Viele von ihnen sind noch mit dem Plattdeutschen aufgewachsen. So wie Hanna Glücks (69) . „Ich wuchs zweisprachig auf“, erzähl sie und fährt fort: „Zuhause wurde Platt gesprochen und in der Schule in Hochdeutsch geschrieben.“ Sie hat ihren Sohn auch zweisprachig erzogen. „Als ich in die Schule kam, meinte meine Mutter, nun sei aber Schluss mit Platt,“ erinnert sich Anneliese Kutsch. Viele Kinder hätten sich seinerzeit mit dem Hochdeutschen schwer getan. Kutsch ist mit 87 Jahren die älteste Teilnehmerin und leitet die Mundartgruppe Neukirchen. „Wir haben in diesem Jahr 40-jähriges Jubiläum“, freut sie sich.Hans-Peter Burs, 1. Vorsitzender des Neukirchener Heimat- und Verkehrsvereins (HVV), erinnert sich: „Mein Vater stammte aus Millingen und meine Mutter aus Neukirchen und zuhause wurde oft über das Platt diskutiert.“

Obwohl das Platt vom aussterben bedroht ist, erfreuen sich Mundartveranstaltungen großer Beliebtheit. Die regelmäßig jährlich stattfindenden Mundartnachmittage finden in Neukirchen-Vluyn immer einen guten Zuspruch und sind stets gut besucht. Nachdem die alte Volkssprache besonders auch dazu geeignet ist, die Schnurren und Geschichtchen aus der Niederrheinischen Landschaft amüsant wiederzugeben, verspricht auch die diesjährige Veranstaltung in der Kulturhalle wieder kurzweilige Unterhaltung zu bieten. Hans-Peter Burs, 1. Vorsitzender des Neukirchener Heimat- und Verkehrsvereins (HVV) freut sich: „Bei der letzten Veranstaltung hatten wir 550 Zuschauer. Das zeigt uns, das die Veranstaltungen gut ankommen.“ Auch Hans Delihsen freut sich:„Der Vorverkauf läuft sehr gut. Die Veranstaltung hat einen großen Bekanntheitsgrad. Wir hatten noch immer volles Haus,“ freut sich Hans Delihsen.

Dass es wenig Mundart-Literatur gibt, war auch nie ein besonderes Problem. „Hans Delihsen: „Wir haben einfach Stücke auf Hochdeutsch in Platt umgeschrieben.“
Übrigens: Der Heimat- und Verkehrsverein Neukirchen hat 523 und der HVV Vluyn um die 400 Mitglieder. In Neukirchen begann alles im Jahre 1978, als die Mundartfreunde im Gemeindezentrum das Stück Wellfondersch Düvelschen“ aufführten. In Vluyn wird die Mundart auch seit über 30 Jahren bei einem Stammtisch gepflegt. Die erste gemeinsame Veranstaltung hatten beide Vereine im Jahre 2010 im Rahmen des Kulturhauptstadtjahres. Der HVV Vluyn verantaltet jeden 2. Montag im Monat von 10 bis 12 statt einen Mundartnachmittag.

Info:

Der Eintritt zum Mundartnachmittag am 25. März in der Kuturhalle beträgt 14 Euro. Enthalten sind Kaffee und Kuchen und ein Fisternölleken zur Begrüßung. Die Karten gibt es im Vorverkauf in Neukirchen bei Optik Engelke und Fahrrad Tendick und in Vluyn bei Giesen Handick sowie der Volksbank.

Autor:

Marjana Križnik aus Düsseldorf

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