Gedanken zum Abfallsammeltag: "Wir haben die Erde von unseren Kindern geliehen ..."

Die Fotos des Aktivisten der Aktion "Müll, der halt so rumlag" zeigen immer den Zustand der Vermüllung und wie es nach ihrem Aufräumeinsatz an der gleichen Stelle aussieht.
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  • Die Fotos des Aktivisten der Aktion "Müll, der halt so rumlag" zeigen immer den Zustand der Vermüllung und wie es nach ihrem Aufräumeinsatz an der gleichen Stelle aussieht.
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Der Aktivist der Aktion "Müll, der halt so rumlag" sendete mir seine Gedanken zum Abfallsammeltag der Wir4-Städte (Moers, Neukirchen-Vluyn, Kamp-Lintfort und Rheinberg), der am 17. März d.J. stattfinden wird. Nach meinen bisherigen Berichten über sein positives Engagement, möchte er sich mit diesem Text an die Öffentlichkeit wenden und noch mehr Menschen die Augen öffnen:

"Wir haben die Erde von unseren Kindern geliehen

Und mit geliehenen Dingen sollte man ja bekanntlich besonders sorgfältig umgehen.

Nehmen wir mal an, dass sie mit ihren Kindern einen Ausflug in die Natur machen wollen. Es ist ihnen auch gelungen den Nachwuchs davon zu überzeugen, dass etwas Bewegung ja gut tut und die frische Luft und überhaupt die Schönheit der Natur – gerade jetzt -, gleichgültig ob Frühling, Sommer, Herbst oder Winter ihren besonderen Reitz hat.
Und dann steigen ihre Kinder an dem Waldparkplatz aus und sie stellen fest, dass sie die Augenbinde vergessen haben.

Wilder Müll, soweit das Auge schaut.

Noch schlimmer, wenn sie sich an diesen Dreck schon gewöhnt haben, ihnen nicht mehr wahrnehmen. ...

... Eigenverantwortung war nicht mehr gefragt und die Politik nahm sich des Themas an.
Eine gigantische Pfandregelung, eine Vielzahl von Mülltonnen, grüne Punkte, ein gigantisches Wachstum der Abfallwirtschaft und steigende Gebühren waren die Folge.
Und während vor unseren Augen die Welt versaut wird, beklagen wir, dass nicht genug zum Schutz der Regenwälder getan wird. Natürlich ist das ein Problem, sogar ein riesiges Problem, aber wenn man sich die Ergebnisse der internationalen Konferenzen, zu denen jetzt z.B. nach meiner Erinnerung in Durban 15.000 !! Delegierte aus aller Welt angereist waren, ansieht, dann kommt man vielleicht doch zur Einsicht, dass hier grundsätzlich etwas falsch läuft, da von Gipfel zu Gipfel die Anreise der Beteiligten – auch der über 1.000 Reporter – die Umwelt wahrscheinlich mehr belasten, als die Ergebnisse der Konferenz retten können.
Menschen ändern ihre Gewohnheiten bekanntlich ja nur, wenn sie starke Beweg-gründe – materiell oder ethisch – haben.
Vielleicht sollte man sich auch hier wieder auf alte Tugenden als wesentliche Basis unseres Zusammenlebens und unserer Zukunft besinnen und zunächst vor der eigenen Haustür kehren und unserem Nachwuchs und natürlich den lieben Mitbürgern durch Vorleben ein gutes Beispiel geben.
Wie, das machen sie ehrenamtlich? Den Dreck Anderer sammeln sie nur einfach so
ohne Bezahlung? Und die blauen Säcke bezahlen sie auch noch selbst?
Ja.
Aber auch kaum ein Tag, an dem sich nicht ein Mitbürger / Passant für dieses Engagement bedankt. Auch ein schönes Gefühl und es ergeben sich interessante Gespräche über Gott und die Welt. Autofahrer hupen und Hundebesitzer bedanken sich, dass wir die Verletzungsgefahr ihrer Vierbeinigen Freunde zumindest reduzieren.

Praktizierter – also Schluss mit den Phrasen – Naturschutz beginnt eben beim Ausmisten von Straßenrändern, Wiesen und Wäldern unserer direkten Lebens-umgebung.
Und mal unabhängig von den großartigen Weltrettungsideologien, es ist einfach nur ein saugutes Gefühl – siehe hierzu auch die beigefügten Bilder ( wie halt in der Werbung : vorher und nachher ) -, wenn man der Natur und somit auch uns, wieder einige Quadratmeter zurückgeben konnte.
Mit oder ohne Anruf, die Stadt Moers (ENNI) unterstützt hier jede Aktion im Rahmen ihrer organisatorischen und finanziellen Möglichkeiten. Über das Thema Nothaushalt wurde ja erschöpfend berichtet. Aber wir können ihnen aus eigener Erfahrung bestätigen, dass die städtischen ENNI-Mitarbeiter vor Ort freundlich, hilfsbereit und zügig die Entsorgung unterstützen.
Sich mit der Natur, unserem Planeten wirklich verbunden fühlen, erfordert mehr als leere Worte und/oder scheinheilige Empörung über die Verschmutzung unserer Welt.
Und nur zur Erinnerung, die Übernahme von Verantwortung ist nicht von Übel.
Es ist schon schlimm genug, dass wir unseren Nachkommen einen riesigen Schuldenberg hinterlassen, einen zusätzlichen Müllberg sollten wir ihnen nun wirklich ersparen
Und wie war das noch mal, was sollten wir mit der Erde machen?
Wir sollten sie uns untertan machen und nicht zumüllen."

Alle Fotos wurden von dem Aktivisten zur Verfügung gestellt.

Weitere Informationen:
Aktion "Müll, der halt so rumlag" unsere Moerser "Heinzelmännchen" - Helfer und Nachahmer gesucht
http://www.lokalkompass.de/moers/leute/aktion-qmuell-der-halt-so-rumlagq-unsere-moerser-qheinzelmaennchenq-helfer-und-nachahmer-gesucht-d105490.html

Aktion "Müll, der halt so rumlag" hat Gesichter
http://www.lokalkompass.de/moers/leute/aktion-qmuell-der-halt-so-rumlagq-hat-gesichter-d68571.html

"Müll - der halt so rumlag" - Gezielte Aktion oder Schwachsinnstat?
http://www.lokalkompass.de/duisburg/politik/qmuell-der-halt-so-rumlagq-gezielte-aktion-oder-schwachsinnstat-d61408.html

Autor:

Christian Voigt aus Moers

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