Eine echte Lebensperspektive: Der Bunte Tisch unterstützt Pilotprojekt für Rückkehrer
„Perspektive Heimat – Eine Rückkehr in Würde“ lautet der Name eines Pilotprojekts, das der Bunte Tisch e.V. in Kooperation mit dem Bildungszentrum Handwerk Duisburg und Unterstützung der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit“ (GIZ) auf den Weg bringen möchte.
20 bis 40 geflüchtete Menschen aus der Region Moers, Duisburg, dem südlichen Kreis Wesel sowie Dinslaken könnten schon bald an dem Projekt teilnehmen, dessen zentraler Bestandteil eine Qualifizierung ist. Sie soll geflüchteten Menschen eine Möglichkeit bieten, in ihrem Heimatland eine Perspektive zu finden. Projektleiterin Manjola Kola: „Zielgruppe sind geflüchtete Menschen aus elf Herkunftstländern, die sich qualifizieren möchten.“
Der Bunte Tisch ist einer von vielen Projektpartnern. Neben Organisationen und Bildungsträgern sind auch die Sparkassen Bonn und die Ingenieurkammer im Boot.
In der ersten Stufe kommen die Teilnehmer durch den Bunten Tisch in eine dreimonatige Qualifizierung, die in Duisburg erfolgt. Die Übergabe/Betreuung und das Coaching in den Heimatländern erfolgt durch die Die GIZ. Deren Mitarbeiter übernehmen die Menschen am Flughafen und klären erste Dinge, wie Job- und Wohnungssuche.“Die GIZ wiederum entsendet 14 Reintegrationsscouts, die die Schnittstelle zwischen dem Projekt und den Herkunftsländern darstellen. Zwei gibt es in NRW. Diese stellen den Kontakt in den Heimatländern her. Dort stellen Migrationsbüros den Kontakt zu den Bildungsträgern her, damit die Menschen in ihren Heimatländern die Qualifizierung fortsetzen können. Bruxmeier: "Über den Austausch mit der GIZ erfahren wir, welche Inhalte wir vermitteln müssen, damit wir nicht blind qualifizieren, weil möglicherweise im Zielland kein Bedarf dafür besteht." Amar Azzoug: „Wir bieten flankierende Maßnahmen, wie Themenabende und offene Cafés an, wo man sich in lockerer Atmosphäre darüber austauschen kann, was geht und was nicht.“
Nicht nicht als Verlierer zurückkehren
Menschen, die hierher geflüchtet sind, haben oftmals all ihr Hab und gut investiert, um hierher zu kommen. „Ich höre oft: Ich würde ja gehen, aber ich kann nicht als Verlierer zurück kehren“, Amar Azzoug zu einem zentralen Problem, das Geflüchtete oftmals benennen. „Du gehst mit einer Lebensperspektive kann ich den Teilnehmern unseres Projekts sagen“, so Azzoug. Dr. Frank Bruxmeier von der Kreishandwerkerschaft sagt: „Geld in die Hand und Ausreise scheint nicht zu funktionieren. Wir verstehen uns als Partner von Menschen, die in ihr Heimatland zurückkehren möchten.“
Bei dem Projekt handelt es sich um einen ganzheitlichen Ansatz. Bruxmeier: „Wir übernehmen den Qualifizierungspart und unsere Partner übernehmen die Betreuung in den Heimatländern.“ Hierbei erfolgt jedoch keine Zuweisung. Amar Azzoug: „Uns ist es wichtig das Vertrauen der Menschen, die zurück kehren möchten, zu gewinnen. Wir überlegen mit Zustimmung des Betreffenden, wie er 1 zu 1 im Heimatland durchstarten kann.“Das Projekt sei ein weiterer Baustein, wie man mit der Problematik umgeht. "Wir erhoffen uns auch einen nachhaltigen Aspekt: eine wirtschaftliche Prosperität in den betroffenen Ländern", betont Bruxmeier. Projektleiterin Manjola Kola bekräftigt: „Es ist ein Anfang zu etwas mehr.“
Info:
Der Bunte Tisch startete bereits im Jahre 1995 ein Rückkehrerprogramm für Menschen aus Bosnien. Das aktuelle Projekt ist Teil des Programms „Perspektive“ Heimat des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Durchgeführt wird es in Kooperation zwischen dem Bildungszentrum Handwerk Duisburg und dem Verein „Der Bunte Tisch e. V.“ mit Unterstützung der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit“ (GIZ)
Autor:Marjana Križnik aus Düsseldorf |
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