Promenter Besuch beim SV Schwafheim: Ex-Bundesliga-Profi Hans Sarpei und Trainerlegende Peter Neururer
Die zweite Mannschaft des Moerser Fußballvereins SV Schwafheim erhielt am vergangenen Wochenende prominente Unterstützung in der Coaching-Zone. Im Rahmen der von Sport 1 produzierten Sendung „Das T steht für Coach“ schauten Hans Sarpei, Social Web Star, Let`s Dance Gewinner, Ex-Bundesliga-Profi, ghanaischer Nationalspieler und WM-Teilnehmer sowie Trainerlegende Peter Neururer vorbei.
Von Marcel Faßbender
Die prominenten Gäste leiteten die Trainingseinheiten und standen am Sonntag beim Spiel gegen TuS Preußen Vlyun II hinter der Linie. Für die Spieler und Verantwortlichen des Vereins waren es ein paar aufregende Tage gewesen.Ein Kamerateam auf der Platzanlage des SV Schwafheim hat es sicher schon ewig nicht mehr gegeben. Zudem schauten mit Hans Sarpei und Peter Neururer zwei wahre Promis des deutschen Fußballs an der Sportanlage Altdorferstrasse vorbei. Vereine können sich für dieses Format bewerben, um die professionelle Unterstützung zu bekommen. Zweifelsohne gehören zu den Bewerbern wahre Härtefälle und die Schwafheimer zählten sich selbst dazu.
In der Kreisliga B, Gruppe 2, läuft es zurzeit überhaupt nicht. In 17 Spielen konnte bisher nur dreimal gewonnen werden. Mit neun Punkten steht man an vorletzter Stelle, nur die Mannschaft des VfL Rheinhausen ist noch schlechter dran, mit nur drei Punkten. Erschütternd ist aber das Torverhältnis. 16 Tore konnte die Offensivabteilung erst schießen, auf der anderen Seite stehen 132 Gegentore, was ein negatives Torverhältnis von minus 116 ergibt. Katastrophaler Höchstwert in der Liga, trauriger Höhepunkt war ein Spiel im vergangenen Jahr: Beim Spiel gegen den GSV Moers pfiff der Schiedsrichter das Spiel in der 60. Spielminute beim Stand von 1 zu 25 ab. Mit acht Feldspielern auf dem Platz, wovon sich noch zwei während des Spiels verletzten konnte das Spiel nicht weitergeführt werden. Wenn mittags am Treffpunkt noch nicht mal genug Spieler für eine Startelf vorhanden sind, dann scheint es dem einen oder anderem Spieler auch an Disziplin zu fehlen. Am Mittwoch gab es bei Scherpenberg II eine knappe 1:0 Niederlage.
Umgang Trainer und Spieler war locker
Die Ausgangslage war für Übergangstrainer Sarpei, der aus dem wenigen Spielermaterial was er zur Verfügung hatte, eine schlagkräftige Mannschaft zu formen. Hinten muss er versuchen die Null zu halten und vorne müssen die Spieler das Tor treffen, um im Abstiegskampf weiter Boden gut zu machen. Es war ein wahres Schicksalsspiel am Sonntag gewesen, was für die Gastgeber richtungsweisend sein kann. Hans Sarpei und Peter Neururer brauchten nicht viele Worte, um der Mannschaft die aktuelle Situation vor Auge zu führen. Also wurde viel geschwitzt und trainiert, um die Schwafheimer Spieler auf das Duell einzuschwören. Am Freitagmittag um 14 Uhr trafen die beiden Trainer zusammen mit dem Kamerateam in Schwafheim ein.
Peter Neururer lobte vor allem die Gastfreundschaft der letzten Tage: „Wir sind hier sehr nett untergebracht worden. Es war hier sehr harmonisch und es hat Spaß gemacht.“ Freitag gab es einen gemeinsamen Mannschaftsabend und man lernte sich kennen und schwor sich auf das Spiel am Sonntag ein. Schwafheims Kapitän Matthias Kuzma und seine Mannschaftskameraden gefiel sofort der lockere Umgang zwischen den beiden Legenden und seiner Mannschaft: „Direkt am Anfang hieß es per Du und Peter und Hans erzählten viele spannende Anekdoten aus ihren jeweiligen Karrieren.“
Hans Sarpei und Peter Neururer hatten sich für Samstag einiges vorgenommen, leider machte ihnen das Wetter dabei einen Strich durch die Rechnung. In Schwafheim wird noch traditionell auf Asche gespielt und bei den eisigen Temperaturen war der Platz steinhart. Die Trainingsbedingungen waren also nicht optimal, wie Sarpei bemerkte: „Die jeweiligen Einheiten waren saukalt und die Vorbereitung auf das Spiel gestalteten sich so schwierig. Peter und ich hatten uns mit den Jungs viel vorgenommen, leider konnten wir wegen der niedrigen Temperaturen nicht alles umsetzen.“
Trotz der widrigen Umstände fällt das Fazit der Vorbereitung von Sarpei positiv aus: „Die nicht so einfachen Bedingungen gehören zu einer Kreisliga natürlich dazu. Wir haben aber das Beste daraus gemacht.“ Ein Problem der zweiten Mannschaft von Schwafheim sind die Anzahl der Spieler. In der Vergangenheit war es nicht unüblich, dass zu einem Meisterschaftsspiel nur acht Feldspieler auf dem Platz standen. Das hat sich an diesem Wochenende stark gebessert, Peter Neururer war deswegen begeistert: „Die Jungs haben sich zusammengerissen und fleißig mittrainiert. Wo manchmal nur sechs bis acht Spieler für ein Spiel zur Verfügung standen war an allen Tagen die Bank voll. Hier spielen nur anständige Jungs, die das Herz am rechten Fleck haben.“ Am Spieltag selber wurde gemeinsam gefrühstückt und die beiden Trainer gaben die letzten Anweisungen. Um 13 Uhr war dann Anstoß gegen die zweite Mannschaft von Preußen Vluyn. Einem Stammzuschauer der Schwafheimer viel sofort auf: „So voll war es noch nie bei der zweiten Mannschaft.“
Trotz Niederlage-Hans Sarpei ist optimistisch
Rund 250 Zuschauer kamen um die Mannschaft siegen zu sehen, oder wie Hans Sarpei und Peter Neururer das Team nach vorne peitschten. Bei Minus zwei Grad und gefühlten Minus zehn bei eisigen Wind froren die Fans ganz schön. Drei Kameras standen am Spielfeldrand und fingen jede Spielszene ein. Peter Neururer hörte man öfter von der Linie aus rufen, Hans Sarpei hielt sich dezent zurück und analysierte im Stillen den Auftritt der Mannschaft. Beide Trainer hielten sich hauptsächlich an der Bank auf, um sich vor dem Wind zu schützen. Mit einem 0:1 Rückstand ging es in die Pause, am Ende mussten sich die Schwafheimer mit 0:3 geschlagen geben. Peter Neururer und Hans Sarpei sahen einen guten Auftritt, im Vergleich zum Hinspiel eine deutliche Leistungssteigerung, beim letzten Aufeinandertreffen musste man sich mit 11:0 geschlagen geben. Für Trainer Ikone Peter Neururer war der Treffer zum 0:3: „Ganz klar Abseits gewesen“, am Schiedsrichter wollte er die Niederlage aber nicht festmachen.
Das Fazit von Hans Sarpei fiel am Ende aber sehr positiv aus: „Wir hatten das Spiel unter Kontrolle, haben uns aber leider nicht selber belohnt. Die Jungs müssen jetzt die nächsten Spiele weiter Gas geben und dranbleiben und dann ist alles möglich.“ Der Klassenerhalt für die zweite Mannschaft bleibt das große Ziel für den Rest der Saison. Die Tipps und Tricks von Peter Neururer und Hans Sarpei wollen die Spieler berücksichtigen und mit in die nächsten Spiele nehmen. Für die Ausstrahlung der Sendung am 29. Mai ist ein Public Viewing im Vereinsheim geplant.
Autor:Lokalkompass Moers aus Moers |
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