Update: Warnstreik am Niederrhein behindert ENNI und NIAG
Leider hat es am Morgen des heutigen Warnstreik-Tages im Raum Moers und Duisburg mehr Ausfälle und Verspätungen als erwartet gegeben. „Vor allem für Pendler auf den SchnellBus-Linien nach Duisburg konnten wir am frühen Morgen nicht ausreichend Fahrten anbieten, was wir sehr bedauern“, erläutert NIAG-Pressesprecherin Beate Kronen. Die Notfahrpläne konnten nicht komplett gefahren werden. „Wir bitten alle davon Betroffenen Fahrgäste um Verständnis, dass es hier trotz Mobilisierung aller verfügbaren Kräfte zu Ausfällen kam“, so Kronen. „Am Mittag sah es deutlich besser aus, nahezu alle Fahrten nach der sechsten Schulstunde konnten wir anbieten“, so ihre erste Bilanz. Im weiteren Tagesverlauf kommt es jedoch auch weiter zu Ausfällen und Verspätungen. Durchgängig bedient werden Linien – wie der SchnellBus SB80 – die von Vertragsunternehmen gefahren werden. Hier werden auch am späten Abend noch Fahrten angeboten, während die meisten übrigen Linien im Raum Moers, Neukirchen-Vluyn, Kamp-Lintfort und Duisburg gegen 20 Uhr den Betrieb einstellen müssen.
Der Streik wirkt sich – wie angekündigt – im linksrheinischen Teil des Kreises Wesel und auf Linien von und nach Duisburg auf das Fahrtenangebot aus. Im Kreis Kleve fährt die NIAG regulär – jedoch ist es im Bereich Geldern und Straelen im Schülerverkehr am Morgen zu Kapazitätsengpässen und Verspätungen gekommen. Auch hier entspannte sich die Situation am Mittag.
Im rechtsrheinischen Teil des Kreises Wesel (Dinslaken, Voerde und Wesel) konnte die NIAG nach Fahrplan fahren und die Fahrgäste spürten dort keine Auswirkungen des Warnstreiks. Die Beschäftigten der NIAG sind am 18. März ab Betriebsbeginn bis einschließlich Ende der Nachtschicht von der Gewerkschaft Verdi zum Streik aufgerufen.
Erste Phase der Tarifverhandlungen
Mit frühen Warnstreiks hat die Gewerkschaft Ver.di in Nordrhein-Westfalen am Montag die erste heiße Phase in den Tarifverhandlungen des öffentlichen Dienstes eingeläutet. In vielen Städten und Gemeinden zwischen Rhein und Ruhr dürfte das öffentliche Leben daher erstmals empfindlich gestört werden. Auch die ENNI-Unternehmensgruppe rechnet mit Auswirkungen des Arbeitskampfes, obwohl die Gewerkschaft hier derzeit noch auf konkrete Streikmaßnahmen verzichtet. Dennoch haben viele organisierte Mitarbeiter bereits im Vorfeld signalisiert, an einer Großkundgebung der Ver.di teilzunehmen. Gerade der Entsorgungsexperte Ulrich Kempken rechnet daher in seinem Arbeitsbereich mit drohenden Engpässen in der Abfallabfuhr und der Straßenreinigung. „Hier müssen sich Moerser leider auf eine eingeschränkte Dienstleistung einstellen.“
Schwimmbad im Sportpark muss schließen
Noch düsterer sieht Bäderleiter Jürgen Kretschmer die Situation. Er muss das Schwimmbad im ENNI Sportpark Rheinkamp wegen Personalknappheit sogar schließen. An den Kundenzentren der ENNI geht diese erste Streikwelle aber sicher vorbei: „Hier wird alles normal laufen, sodass wir wie gewohnt für die kleinen und großen Fragen unserer Kunden da sind“, ist deren Leiterin Yvonne Burlet sicher. Wegen des hohen Organisationsgrades wirken Streikmaßnahmen der Ver.di traditionell besonders im Entsorgungsbereich. Zudem weiß Ulrich Kempken aus jahrelanger Erfahrung, dass Ver.di hier mit Aktionen Bürger besonders treffen kann. So rechnet der Entsor-gungsexperte auch jetzt damit, dass einige Abfalltonnen im Innenstadtbereich stehen bleiben. Auch die Grünbündelabfuhr wird betroffen sein. Seinen Kunden rät er, diese unbedingt stehen zu lassen. „Wir fahren die Touren ab Mittwoch nach. Es kann sein, dass sich dies auch auf die Folgetage auswirkt und wir bis Samstag damit beschäftigt sind, wieder in den normalen Rhythmus zurückzukehren.“
Eishalle nicht betroffen
Dann läuft im ENNI Sportpark Rheinkamp bereits alles wieder normal. Denn Jürgen Kretschmer wird das Bad ganz sicher am Mittwochmorgen wieder für Frühschwimmer öffnen. An der Moerser Eishalle geht der Warnstreik ganz spurlos vorüber. „Hier haben Mitarbeiter signalisiert, sich nicht an den Aktionen zu beteiligen“, so Kretschmer. Das gilt übrigens auch für das Freizeitbad in Neukirchen-Vluyn.
NIAG mit Notfahrplan
Da auch die Beschäftigten der NIAG am Dienstag ab Betriebsbeginn bis einschließlich Ende der Nachtschicht von der Gewerkschaft Ver.di zum Streik aufgerufen sind, kommt es zu Einschränkungen im Linienverkehr. Jedoch wirkt sich der Streik bei der NIAG nur im linksrheinischen Teil des Kreises Wesel und auf Linien von und nach Duisburg auf das Fahrtenangebot aus. Im Kreis Kleve und im rechtsrheinischen Teil des Kreises Wesel (Dinslaken, Voerde und Wesel) fahren alle Busse der NIAG nach regulärem Fahrplan. Auf den vom Streik betroffenen Linien versucht der Verkehrsdienstleister mithilfe von Beschäftigten der Tochterunternehmen und Vertragspartner vor allem Pendler und Schüler ans Ziel zu bringen. „Im Tagesverlauf kommt es dennoch zu Beeinträchtigungen“, erläutert NIAG-Pressesprecherin Beate Kronen. Auch ist nahezu auf allen Linien, die von NIAG-Fahrzeugen bedient werden, am Streiktag ein verfrühter Betriebsschluss gegen 20 Uhr zu erwarten. Eine Ausnahme bildet hier die Linie 921, die als wichtige Verbindung zwischen Moers, Duisburg-Rheinhausen und Duisburg-Zentrum im Halbstunden-Takt in Richtung Duisburg bis etwa 24 Uhr angeboten wird. Für die Linien, die vom Streik betroffen sind, wurde ein Notfahrplan erstellt. Die entsprechenden Fahrpläne stehen unter www.niag-online.de bereit. „Wir können nur um Verständnis bei eventuell doch auftretenden Beeinträchtigungen bitten und werden unsere Kunden auch am morgigen Streiktag auf unserer Internetseite informieren“, betont Kronen.
Autor:Lokalkompass Moers aus Moers |
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