St. Josef Geburtsklinik wurde erneut ausgezeichnet
„Stillen ist kein Selbstläufer“
Im St. Josef Krankenhauses gibt es Anlass zur Freude: bereits zum fünften Mal hat die Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe des Krankenhauses die Zertifizierung babyfreundliche Geburtsklinik erhalten.
Dieses von der WHO und Unicef 1991 ins Leben gerufene internationale Programm „Babyfriendly hospital initiative“ wurde ein Jahr später auch in Deutschland etabliert. Die Initiative setzt sich für die Umsetzung der „B.E.St.“-Kriterien ein. B.E.St. steht für Bindung, Entwicklung und Stillen.
Für die Auszeichnung als babyfreundliche Geburtsklinik ist die Erfüllung umfangreicher Kriterien erforderlich. Die Arbeit der Klinik wird streng überwacht. Unabhängige Auditoren prüfen Stillstatistiken und Fortbildungspläne, schauen sich auf der Station um und befragen junge Mütter, die gerade entbunden haben, nach ihren Erfahrungen. Ein erstes vorläufiges Ergebnis teilen die Auditoren direkt nach dem Besuch mit. Das Zertifikat, das der Geburtsklinik des St. Josef Krankenhauses bescheinigt, dass alle Kriterien der WHO/Unicef-Initiative babyfreundlich erfüllt sind, hält Chefarzt Dr. Jens Pagels jetzt in Händen: „Ich bin stolz, dass wir zu den bisher nur 100 Geburtskliniken in Gesamtdeutschland gehören, die diese Auszeichnung haben.“ Die Zertifizierung wird für drei Jahre ausgesprochen, danach erfolgt eine wiederholte Prüfung durch die Auditoren. Bereits seit 2009 steht das St. Josef Krankenhaus bei der WHO auf der Liste der babyfreundlichen Geburtskliniken.
Professionelle Unterstützung
Für junge Mütter, die sich für eine Entbindung in einem babyfreundlichen Krankenhaus entschieden haben, bedeutet das, sie beim Stillen große Unterstützung durch das gesamte Personal erhalten. Die Sorge, dass ein gestilltes Neugeborenes nicht satt werden könnte, haben viele junge Mütter. „Ein gesundes Neugeborenes kann in der heutigen Zeit nicht verhungern“, beruhigt Chefarzt Dr. Jens Pagels. Allerdings räumt er ein, dass das Stillen keineswegs einfach ist und es auch immer wieder zu Komplikationen, wie zum Beispiel einer Brustentzündung kommen kann. „Stillen ist kein Selbstläufer“, so der Chefarzt, „Mutter und Baby müssen das erst erlernen.“ Mit professioneller Untersützung und intensiver Beratung kann die Stillrate bei stillwilligen Frauen von 70 auf über 90 Prozent gesteigert werden.
Auch nach der Entlassung aus dem Krankenhaus werden die jungen Mütter nicht alleine gelassen. Über viele Jahre hat sich rund um die Geburtsklinik des St. Josef Krankenhauses ein Netzwerk etabliert, zu dem die Elternschule mit ihrer Stillgruppe und zertifizierten Stillberaterinnen, aber auch die Hebammen der Nachsorge, sowie die Frauen- und Kinderärzte im Aeskulap-Center Moers und auch das Gesundheitszentrum Niederrhein, das physikalische Therapiekonzepte anbietet, gehören. Darüber hinaus steht die Aeskulap Apotheke, die sich auf dem Wege zur zertifizierten babyfreundlichen Apotheke befindet, mit bedarfsgerechten Angeboten für stillende Mütter bereit.
„Stillen ist gesund und sollte unbedingt gefördert werden“, betont Dr. Pagels, „aber auch im Umgang mit Flaschennahrung werden die jungen Mütter beraten.“
Autor:Lokalkompass Moers aus Moers |
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