„Nanotechnologie live“ in Moers: Der nanoTruck des Bundesforschungsministeriums informiert am Gymnasium Rheinkamp Europaschule Moers über die neuesten Trends aus der Nanowelt
Moers – Auch wenn den Begriff „nano“ fast jeder schon einmal gehört hat – was sich wirklich dahinter verbirgt wissen in Wirklichkeit nur wenige. Um dieser Schlüsseltechnologie im wahrsten Sinne des Wortes auf die Spur zu kommen, bietet der nanoTruck des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) am Donnerstag und Freitag, 17. und 18. Januar 2013, in Moers spannende Einblicke in die Welt der kleinsten Teilchen und Strukturen. Alle Neu- und Wissbegierigen finden das doppelstöckige Wissenschaftsmobil auf dem Schulhof in der Kopernikusstraße 8.
Einblicke in winzige Welten
„Was man nicht sehen kann, kann man auch nicht verstehen“. Lange galt das auch für den Nanokosmos, in dem sich alles um Strukturen dreht, die millionenfach kleiner sind als ein Stecknadelkopf. Licht ins Dunkel brachten erst moderne Elektronenmikroskope, die den Weg bereiteten für die Nanotechnologie als eigenständige Wissenschaft. Ein solches Hightech-Gerät befindet sich auch an Bord des nanoTrucks. Er ist mit einem mobilen Rasterelektronenmikroskop und vielen anderen interaktiven Exponaten ausgestattet, die einen erstaunlichen Einblick in die Welt der kleinsten Dimensionen bieten.
Bei Präsentationen, Workshops und Vorträgen für Schülerinnen und Schüler zeigen die mitreisenden Wissenschaftler zwei Tage lang, was die Nanotechnologie heute und in Zukunft zu leisten vermag, und welche Karrierewege sich in dieser Schlüsseldisziplin nicht nur für Technik-Fans auftun. Im Rahmen der Offenen Tür am Donnerstagabend und Freitagmittag sind dann auch alle Bürgerinnen und Bürger herzlich eingeladen, sich einen Überblick zu verschaffen über die Grundlagen, Anwendungen und Entwicklungspotenziale der Nanotechnologie.
Der Besuch des nanoTrucks schließt sich thematisch an den diesjährigen DU.MINT-Wettbewerb „Ich sehe was, was Du nicht siehst, und das ist Nano“ des zdi-Zentrums DU.MINT Duisburg Niederrhein an, bei dem sich Schülerinnen und Schüler im zdi-Schülerlabor „Einsichten in die Nanowelt“ an der Universität Duisburg-Essen mit Fragestellungen der Nanotechnologie auseinander gesetzt haben. Die Forschungsplakate, die die Schülerinnen und Schüler erstellt haben und die Anfang November bereits im FORUM Duisburg ausgestellt waren, werden während des Aufenthalts des nanoTrucks in Moers in einer Begleitausstellung in den Räumen des Gymnasium Rheinkamp zu sehen sein.
Workshops für Schülerinnen und Schüler
Klimawandel, Ressourcen-knappheit, Umweltschutz – all das sind Begriffe, denen wir fast täglich begegnen und die mit dem Thema Nachhaltigkeit in enger Verbindung stehen. Während eines dreistündigen Schüler-Workshops mit dem Titel „Die Rätselzelle“ werden Antworten auf diese Herausforderungen gesucht – und sicher auch gefunden. Dabei legen die Nachwuchsforscher auch selbst Hand an die Nanotechnologie: In Zweierteams bauen sie mit einfachsten Hilfsmitteln wie Hibiskusblütentee und Bleistiftgraphit voll funktionstüchtige Farbstoff-Solarzellen auf nano-Basis, sogenannte „Grätzelzellen“.
Ob es in Zukunft möglich sein wird, einen Aufzug ins Weltall zu bauen oder Akkus wie Tinte auf Papier zu drucken, kann heute mit Sicherheit noch niemand sagen. Während des Workshops „Das Nanoröhrchen“ wird aber zumindest klar, dass man bei solchen Vorhaben mit herkömmlichen Werkstoffen schnell an seine Grenzen stößt. Mit Hilfe der Nanotechnologie könnten sich solche und viele andere technische Schwierigkeiten künftig dank neuartiger Materialien aber möglicherweise lösen lassen. Einen dieser innovativen „Baustoffe“ lernen die Schüler* im nanoTruck näher kennen, die Kohlenstoffnanoröhren, kurz CNTs.
Kreative Köpfe und neugierige Bastler kommen schließlich beim Ideenworkshop unter dem Motto „nano goes textile“ auf ihre Kosten. Denn hier werden sie ihre eigenen Ideen entwickeln, wie Textilien mit Hilfe der Nanotechnologie zukünftig beschaffen sein könnten. Bei der anschließenden Diskussion mit den nanoTruck-Wissenschaftlern dreht sich dann alles um die Frage, wie realistisch die Umsetzung der textilen Produktideen in die Anwendungspraxis tatsächlich ist.
Offene Tür zum Nanokosmos
Neben Schulklassen und Lehrkräften sind in Moers auch alle anderen Interessierten eingeladen, sich bei einem Besuch im nanoTruck über die Nanotechnologie zu informieren. Die begleitenden Wissenschaftler stehen ihren Gästen dabei gerne als Gesprächs- und Diskussionspartner zur Verfügung und beantworten individuelle Fragen.
Die Türen des nanoTrucks stehen der interessierten Öffentlichkeit am Donnerstag, 17. Januar, von 17.00 bis 19.00 Uhr und am Freitag, 18. Januar von 12.00 bis 14.00 Uhr offen. Der Eintritt ist frei!
Weitere Informationen unter: www.nanotruck.de
Autor:Daniel Wintzheimer aus Moers |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.