Kreispolizei bietet kostenlose Pedelec-Trainingstage für Senioren an
Für mehr Sicherheit im Sattel
„Beherrschen Sie Ihr E-Bike? Ein E-Bike ist wilder, als man denkt.“ Mit diesem Slogan wirbt die Kreispolizeibehörde Wesel für ihre kostenlose Pedelec-Trainingstage für Senioren.
Der Hintergrund: Immer wieder verunglücken insbesondere ältere Menschen mit einem Pedelec oder E-Bike. So auch ein 78-jähriger Pedelec-Fahrer, der bei einem Verkehrsunfall Ende November vergangenen Jahres ums Leben kam, wie die Polizei berichtet. Grund genug, für mehr Sicherheit im Sattel zu sorgen und Verkehrsunfälle, soweit das möglich ist, zu vermeiden.
„Die Verkehrsunfallprävention ist uns wichtig. Die Teilnehmer sollen vor allem lernen, mit einem E-Bike oder Pedelec vorausschauend zu fahren. Denn ein Elektrofahrrad ist von der Geschwindigkeit her nicht mit einem normalen Fahrrad zu vergleichen. Bei gleicher Reaktionszeit ist der Bremsweg zum Beispiel deutlich länger“, erklärt Polizeihauptkommissar Jürgen Lantermann.
Trainingstage und Informationstage: Üben mit dem Fahrsimulator
Neben den eigentlichen Trainingstagen finden zusätzlich Infotage statt. So, wie auch jetzt im Seniorenbüro Repelen, wo Senioren auf einem Pedelec-Testgerät Platz nehmen und mit einem Fahrsimulator ihre Reaktionsfähigkeit testen konnten. Auf einem großen Bildschirm wurde alles mitverfolgt. Sehr interessiert ist Wolfgang Schürmann (70) aus Utfort, der sich über sein gutes Testergebnis am Simulator freut. „Ich bin seit 40 Jahren begeisterter Radfahrer, nutze ein normales Fahrrad. Nun wollte ich einmal ein Pedelec ausprobieren und meine Reaktion testen. Wenn man sich viele Abläufe im Straßenverkehr anschaut, herrscht oft große Unsicherheit bei Radfahrern. Und, es gibt auch große Rücksichtslosigkeit auf vielen Radwegen.“
Bei den Trainingstagen üben die Verkehrssicherheitsberater mit den Teilnehmern das Fahren der Räder auf einem geschützten Platz und an einem Simulator. In Zeiten von Corona müssen die Teilnehmer neben ihrem Rad und einem Helm auch eine Mund-Nase-Maske mitbringen. Eine vorherige Anmeldung zu den Terminen ist Voraussetzung, um an den Seminaren teilzunehmen.
„Das rund dreistündige Training beinhaltet einen Power Point Vortrag, bei dem ein Pedelec und die neuen Verkehrsschilder für Fahrräder und Pedelecs genau erklärt werden“, so Jürgen Lantermann weiter. „Auch hier wird der Fahrsimulator eingesetzt, um bei verschiedenen Situationen, sogenannten Echtszenen, die Reaktionszeit zu testen.“
Verkehrssicherheit der Räder wird überprüft
Ein Service der Polizei ist dabei auch die Codierung der Räder sowie die Überprüfung der Verkehrssicherheit der mitgebrachten Pedelecs. Aber auch das Einstellen der richtigen Sattelhöhe, Infos zum richtigen Anfahren, gezielten Losfahren und das kontrollierte Bremsen werden detailliert vor Ort erklärt. „Zudem werden Parcours aufgebaut. Dafür eignen sich am besten Schulhöfe von der Größe her, weshalb die Trainingstage auch dort in den Ferien stattfinden“, so Jürgen Lantermann.
Eine telefonische Anmeldung ist erforderlich unter Tel: 0281-107 - 3222 oder -7777. Los geht’s am Montag, 13. Juli, von 9 bis 12 Uhr in der Unesco-Gesamtschule Kamp-Lintfort, Moerser Straße 167, am Dienstag, 14. Juli, von 9 bis 12 Uhr am Mercator Berufskolleg Moers, An der Berufsschule 5, und am Donnerstag, 16. Juli, von 9 bis 12 Uhr an der Pestalozzischule Neukirchen-Vluyn am Waldmannsweg 30.
Zur Information:
Häufig werden die Begriffe E-Bike und Pedelec durcheinander geworfen. Zur Erklärung: Ein Pedelec ist ein Fahrrad mit einer Trethilfe. Zusätzlich zum Treten liefert ein Motor batteriegespeiste Unterstützung. Die Motorleistung beträgt maximal 250 Watt. Ein Pedelec gilt nicht als Kraftfahrzeug, es gelten die rechtlichen Vorschriften für Fahrräder. E-Bikes gelten als Kraftfahrzeuge. Sie sind einsitzige zweirädrige Kleinkrafträder mit elektrischem Antrieb, der sich bei einer Geschwindigkeit von mehr als 25 km/h selbsttätig abschaltet. Daneben gibt es auch Elektro-Leichtmofas bis 20 km/h.
Autor:Nadine Scholtheis aus Moers |
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