Ein Schlaganfall ist immer ein Notfall

Ein Schlaganfall ist immmer ein Notfall, bei dem jede Minute zählt. Deshalb ist es so wichtig, dass die Symptome schnell erkannt werden und bei einem Verdacht auf einen Schlaganfall ohne Zeitverzögerung richtig gehandelt wird. Anlässlich des Weltschlaganfalltages am 29. Oktober erklärt Dr. Hans-Werner Scharafinski, Chefarzt der neurologischen Abteilung am St. Josef Krankenhaus: „Halbseitige Lähmungserscheinungen, Taubheitsgefühle, Sprach- und Sehstörungen sind allesamt mögliche Symptome eines Schlaganfalls. Wie der Name schon sagt, treten alle diese Symptome schlagartig auf – entweder durch eine akute Minderdurchblutung oder durch eine Einblutung ins Gehirn“. Bei Verdacht auf einen Schlaganfall sollte unverzüglich der Rettungsdienst über die Notrufnummer 112 gerufen werden – lieber einmal zu viel als einmal zu wenig. In der Aktubehanldung des Schlaganfalls zählt gemäß dem Leitspruch „time is brain“, also Zeit bedeutet Gehirn, jede Minute, da jede Verzögerung die Behandlungschancen verrringt, betont Oberarzt Dr. Tobias Tings.

Der Schlaganfall ist nach Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen die dritthäufigste Todesursache. Vom Schlaganfall werden im gesamten Bundesgebiet täglich ungefähr 550 Menschen betroffen. Schlaganfallpatienten werden in speziellen Einheiten, den sogenannten Stroke Units, betreut, so auch im St. Josef Krankenhaus. Dadurch verbessern sich nicht nur die Überlebenschancen, auch Folgeschäden können geringer gehalten werden.

Neben Bluthochdruck, erhöhten Blutzucker- und Blutfettwerten sowie bestimmten Herzrhythmusstörungen zählen Bewegungsmangel, Rauchen und Übergewicht zu den Risikofaktoren für einen Schlaganfall, die jeder Mensch selbst beeinflussen kann um das Risiko zu vermindern, dass es überhaupt zu einem Schlaganfall kommt.

Was passiert nach dem Schlaganfall, nach der Entlassung aus dem Krankenhaus? Auch hier sind die Patienten nicht auf sich alleine gestellt. Die Rehabilitation nach einem Schlaganfall mit Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie beginnt bereits im Krankenhaus am ersten Tag auf der Stroke Unit und wird danach nahtlos auf der neurologischen Normalstation fortgeführt. Im Anschluss an die Akutbehandlung ist häufig eine Weiterbehandlung in einer Fachklinik für Rehabilitation, wie hier in Wohnortnähe zum Beispiel im St. Marienhospital in Orsoy, sinnvoll.

Und danach? Wenn der Patient aus der Reha entlassen ist und mit seinem alltäglichen Leben zurechtkommen muss? „Auch hier, wenn es um die Dinge des täglichen Lebens geht, steht niemand alleine da“, so Horst am Weg, der Sprecher der Selbsthilfegruppe für Schlaganfall-Betroffene und Betreuer in Moers. „Wir treffen uns einmal im Monat, in der Regel freitags von 15:00 bis 17:00 Uhr in den Räumlichkeiten des St. Josef Krankenhauses“. Die Selbsthilfegruppe versteht sich als Netzwerk für Betroffene und Angehörige; hier werden Tipps ausgetauscht, Hilfen gegeben, es gibt Vorträge zu verschiedenen Themen wie zum Beispiel Patientenverfügung und Therapien und am wichtigsten sind hier natürlich die Gespräche untereinander.. Horst am Weg ist unter der Tel. Nr. 02841 8830130 oder per E-mail shg.schlaganfall.moers@gmx.de erreichbar.

Autor:

Regina Ozwirk aus Moers

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