Die Welt von oben: Moerser Firma jalasca GmbH bietet 3D-Laser-Scanning und einen intelligenten Flugroboter
Manchmal ist es einfach die Perspektive, die man wechseln muss, um Dinge anders zu sehen. Diese Möglichkeit bietet die jalasca GmbH an.
2007 gründete Klaus Jaeger sein erstes Geschäft, die Niederrheinische Gas-Technik GmbH. 2010 wurde der erste Laser angeschafft, mit dem berührungslose Ingenieursvermessungen möglich sind. Immer mehr kristallisierte sich für Jaeger
heraus: „Mit einem Zollstock läuft doch niemand mehr durch die Gegend.“
Allerdings sorgte die Handhabung des Lasers am Anfang für etwas Probleme, so dass das neue „Spielzeug“ erstmal nicht so oft verwendet wurde: „Die Initialzündung war für uns die Vermessung der evangelischen Stadtkirche in Moers. Dort haben wir gemerkt, welche Möglichkeiten mit der Technik entstehen.“
Anfang 2015 wurde dann die jalasca GmbH gegründet, da die Tätigkeitsfelder so umfassend wurden.
Die Fortschritte der neuen Technologien sind vielfältig und auch Jaeger gesteht: „Mir fällt es auch selbst manchmal schwer, mit den ganzen neuen Technologien Schritt zu halten und man darf sich nicht verzetteln.“
Das macht Jaeger allerdings nicht. Er hat sein Spezialgebiet gefunden und bietet neben dem 3D-Laser-Scanning vor allem auch eins an: Aufnahmen mit einem intelligenten Flugroboter.
Autark fliegender Flugroboter
Bei dem Begriff fällt den meisten wohl unweigerlich ein anderer ein: Drohne. Lachend erklärt Jäger, dass jeder seiner Mitarbeiter Geld in eine Kasse einzahlen muss, wenn er das D-Wort verwendet. Denn das, was bei der jalasca GmbH verwendet wird, ist eben keine Drohne. Dem System, das Jaeger verwendet, ist es möglich, autark zu fliegen und wird deswegen auch als intelligenter Flugroboter bezeichnet.
Jaeger bestätigt jedoch, dass gerade hier oftmals das Problem liege: „Viele Menschen verbinden mit dem Begriff „Drohne“ direkt etwas Negatives. Nehmen Sie den Absturz einer Drohne letztes Jahr beim Weltcup-Slalom. Die abgestürzte Drohne verpasst nur um Haaresbreite den Österreicher Marcel Hirscher.
Nicht auszudenken, was geschehen wäre, wenn er getroffen worden wäre. Solche Geschehnisse machen es für uns natürlich nicht leichter, den Menschen zu erklären, dass wir mit einer ganz anderen Technologie arbeiten, die viel weiter entwickelt ist.“
Aufwändige Vorarbeiten, bevor es losgehen kann
Zudem ist es gar nicht so unkompliziert, einen Flugroboter fliegen zu lassen, denn im Vorfeld muss allerhand geklärt werden: „Wir benötigen eine allgemeine Aufstiegsgenehmigung der Bezirksleitung in Düsseldorf. Derjenige, der den Flugroboter fliegt, benötigt zudem eine Pilotenausbildung. Vor jedem Einsatz muss zusätzlich eine Genehmigung des Grundstücks-Eigentümers eingeholt werden und die Polizei und das Ordnungsamt müssen die Aufnahmen genehmigen.“
Eine Spontan-Aktion ist daher nicht möglich, denn es bedarf einiger Vorbereitungszeit. Die Möglichkeiten, die mit dieser Technologie einhergehen, sind dafür beinahe unbegrenzt: Dem Menschen können Aufnahmen aus einer vollkommen anderen Perspektive, die er so nie zu sehen bekommt, geboten werden.
Innerhalb von einer Stunde konnte so zum Beispiel ein 13 Hektar großer Bereich vermessen werden. In der Praxis wird der Flugroboter besonders oft für Volumenbestimmungen angefragt, aber auch Hochzeitsfilme gehören zum Portfolio der jalasca GmbH.
Jaeger hat mit seiner Firma die Möglichkeiten geschaffen, die Welt aus einer völlig anderen Perspektive zu betrachten: Sei es aus der Luft von oben oder sei es, mithilfe einer durch Lasertechnik entstandenen Punktwolke, durch Wände hindurch zu „gehen“.
Die Ergebnisse können den Menschen Einblicke der ganz besonderen Art verschaffen und Jaeger ist sich vollkommen sicher: „In Zukunft wird der Weg virtual reality sein!“
Autor:Sarah Dickel aus Moers |
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