Die spinnen, diese Raupen
Der Schmetterling ist eher harmlos. Doch die Raupe des Eichenprozessionsspinners kann für Menschen eine Gefahr darstellen. Deshalb wird die ENNI Stadt & Service (ENNI) auch in diesem Jahr vorbeugend aktiv.
Zurzeit besprüht sie rund 2900 Eichen im Stadtgebiet mit dem biologischen Schädlingsbekämpfungsmittel Bacillus thuringiensis. ENNI-Experte Harry Schneider hofft, bei der Bekämpfung des Falters den Scheidepunkt erreicht zu haben: „Unsere konsequente Vorbeugung macht sich bemerkbar. Wir rechnen wieder mit weniger Nestern als im Vorjahr. Für Menschen und Tiere ist das Mittel völlig ungefährlich. Aber gegen die Raupen wirkt es sehr gut.“
Im vergangenen Jahr hatte die ENNI knapp 2500 Eichen frühzeitig besprüht. Einen Monat später sahen Schneider und seine Kollegen den Erfolg: „Die Anzahl der Nester war erneut gesunken. Vor allem dort, wo wir vorgebeugt hatten, gab es kaum Probleme.“ Die ENNI führt die Schädlingsbekämpfung gemeinsam mit einer Spezialfirma durch. Die Fachleute sprühen das Mittel mit Hilfe eines Gebläses bis zu 30 Meter hoch in die befallenen Baumkronen. Dabei hoffen die Experten für die nächsten Tage auf trockenes Wetter, damit der Regen das Mittel nicht abwäscht. „Dann werden die Raupen die frischen Blätter fressen, das Mittel dadurch aufnehmen und absterben.“
Der Eichenprozessionsspinner ist ein Forstschädling. Er hat eine graubraune Färbung und befällt ausschließlich Eichen. Die Raupe des Nachtfalters ist vom ersten Larvenstadium an stark behaart und bildet nach der zweiten Häutung besondere Haare. An ihnen befinden sich kleine Widerhaken, die das Nesselgift Thaumetoporin enthalten. Sie schützen die Raupen gegen Fressfeinde. Kommt jedoch ein Mensch damit in Berührung, kann es bereits nach wenigen Stunden zu allergischen Reaktionen wie Atemwegsreizungen, Schwindelgefühl, Fieber, Hautirritationen, einem allgemeinen Krankheitsgefühl oder einer Bindehautentzündung kommen.
„Wer solche Symptome hat, sollte auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen“, rät Schneider, der einen weiteren wichtigen Hinweis hat: „Der Eichenprozessionsspinner hält sich nur an Eichen auf. Bei gespenstig aussehenden Nestern an Sträuchern handelt es sich meist um Gespinnstmotten. Diese sind für Pflanzen und Umwelt harmlos und werden von uns daher nicht bekämpft.“
Autor:Monika Meurs aus Moers |
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