Zahlt die Stadt die Zeche? "Moers macht Meinung" IGBCE zeigt sich als politischer Akteur

Zechenschließung in Kamp-Lintfort 2012: Hannelore Kraft versucht den Bergleuten Trost zu spenden. Archivfoto: Friedhelm Heinze
  • Zechenschließung in Kamp-Lintfort 2012: Hannelore Kraft versucht den Bergleuten Trost zu spenden. Archivfoto: Friedhelm Heinze
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„Moers macht Meinung“ lautet der ambitionierte Titel einer neuen Veranstaltungsreihe, ins Leben gerufen von der IGBCE im Bezirk Moers. Auftakt ist am 20. April. Thema: Zechensterben.

Am Niederrhein. Mit dem Sterben der Zeche fasst die Industriegewerkschaft direkt zu Beginn ein heißes Eisen an. Wir erinnern uns: 2012 schloss die Zeche in Kamp-Lintfort. Grund genug, mal die Folgen zu analysieren. „Zuerst stirbt die Zeche, dann stirbt die Stadt? Auswirkungen einer Bergwerksstilllegung auf eine ganze Region“ ist die Überschrift des ersten Vortrags mit Podiumsdiskussion.
"Neben den Fragen, die auf die Stadt und den Arbeitgeber zukommen, wollen wir auch die Auswirkungen auf die Menschen vor Ort darlegen", erklärt Gewerkschaftssekretär Marvin Kuehnen, der an dem besagten Termin auch für den thematischen Einstieg zuständig ist.
Kuehnen betont, dass man sich über die Zechenschließung hinaus auch die Frage stellen wolle, ob die Hochschule Rhein-Waal beispielsweise die Vorteile für die Region gebracht habe, die man sich erhoffte.

„Zuerst stirbt die Zeche, dann stirbt die Stadt?"

Eingeladen sei auch Bürgermeister Prof. Dr. Christoph Landscheidt, der über Projekte der Stadt Kamp-Lintfort sprechen werde und darüber, wie man die Attraktivität der Region steigern könne. Anschließend werde eine Podiumsdiskussionrunde eröffnet.
Die Veranstaltung ist aber nicht offen für alle Bürgerinnen und Bürger. Lediglich IGBCE-Mitglieder haben sich anmelden können.
Dank der Mitgliederstärke der Gewerkschaft wolle man dem Anspruch "Moers macht Meinung" gerecht werden und "möchte in Zukunft nicht nur in den Betrieben, sondern auch als politischer Akteur in der Region erkennbarer werden."
Die Veranstaltung findet in der Hochschule Rhein-Waal statt. Die Begrüßung übernimmt IGBCE Bezirksleiter Dennis Radtke.

Autor:

Harald Landgraf aus Dinslaken

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5 Kommentare

Armin Mesenhol aus Kamp-Lintfort
am 20.04.2016 um 08:41

Als IGBCE Mitglied habe ich beim Bezirk mal nachgefragt, wieso man keine Information bekommen hat.

Die Antwort:

Es wurde nur ein ausgewählter Kreis von Funktionären eingeladen.

Harald Landgraf aus Dinslaken
am 20.04.2016 um 11:39

Wenn man das Projekt unter dem Titel "Moers macht Meinung" laufen lässt, liegt die Frage auf der Hand, warum eine solche Veranstaltung nicht öffentlich zugänglich ist. Ansonsten macht nur ein auserwählter Kreis Meinung und eben nicht ganz Moers.

Armin Mesenhol aus Kamp-Lintfort
am 20.04.2016 um 22:34

So sehe ich das auch. Schon die Einschränkung das es nur für IGBCE-Mitglieder war.