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Thomas Kutschaty und Ibrahim Yetim bei DIE PFLEGE
Thomas Kutschaty, Spitzenkandidat der SPD für das Amt des Ministerpräsidenten in NRW, besuchte gemeinsam mit dem Landtagsabgeordneten Ibrahim Yetim, DIE PFLEGE auf Eurotec und wurde von der Unternehmensgründerin Birgit Kessler empfangen, die Ihre Gäste durch die Tageseinrichtung führte.
Vor über 30 Jahren hat die dynamische Unternehmerin das Unternehmen sozusagen bei sich im Wohnzimmer gegründet und zog bald darauf in die restaurierte Lohnhalle der ehemaligen Zeche Rheinpreussen. Der Eurotec Technologiepark hat sich seitdem schnell entwickelt und mit ihm das Unternehmen DIE PFLEGE. War es anfangs nur ein Seitenflügel für die ambulante Pflege, bewirtschaftet DIE PFLEGE inzwischen den gesamten rechten Teil des historischen Gebäudes und mietete noch einen weiteren Neubau an. Zur ambulanten Pflege kam die Tagespflege, die palliative Versorgung, Betreuung von Krebspatientinnen und ein Betriebskindergarten für die U3 Betreuung.
Begonnen wurde der Rundgang in der Tagespflege. 60 Senior*innen werden hier über die Woche betreut. Spiele, Spaß, Sport und Unterhaltung füllen den Tag, den die Gäste sichtlich genießen. Schnell war Thomas Kutschaty im Gespräch mit den Gästen, ging von Tisch zu Tisch und unterhielt sich dabei über alltägliches und schwierigere Themen.
Gebracht werden die Senior*innen täglich von einem Moerser Taxiunternehmen, das die Gäste von zu Hause abholt und wieder zurück bringt, viele freundliche Hilfestellungen beim Ein- und Aussteigen inklusive.
Inzwischen beschäftigt DIE PFLEGE In den verschiedensten Bereichen 320, fast ausschließlich weibliche, Mitarbeiterinnen, darunter 34 Auszubildende, 25 für den Bereich Pflege, 9 in der Verwaltung. Birgit Kessler: „Wir geben uns große Mühe, attraktive Arbeitsplätze anzubieten, die auch eine Vereinbarkeit von Familie und Beruf erleichtern, dazu gehören auch „Die kleinen Flegel“, der Betriebskindergarten für die U3 Kinder.“ Detailliert ließen sich Thomas Kutschaty und der Moerser Landtagsabgeordnete schildern, wie das Unternehmen die Pandemie überstanden hat. Birgit Kessler: „Einerseits sind wir coronamüde, andererseits haben uns die Pandemiebedingten Einschränkungen einen ordentlichen Schubs in Richtung Digitalisierung gegeben. Wir haben die Zeit genutzt, um Abläufe zu digitalisieren, effizienter und schneller zu gestalten. Die Patientenakten werden künftig digital geführt. Zoomkonferenzen haben sich auch für die Zukunft bewährt, um sich schnell auszutauschen.“ Auf die Frage, welchen Herausforderungen sich das Unternehmen zurzeit stellen muss: „Meine rund 80 Mitarbeiter*innen, die täglich bei unseren Patient*innen sind, fahren täglich rund 70 Kilometer. Die Benzinkosten haben sich mal eben von rund 4.000 € auf rund 8.000 € verdoppelt. Wir wissen noch nicht, wie wir diese Kostensteigerung auffangen können.“ Das tat der guten Laune bei diesem gut zweistündigen Rundgang mit vielen Gesprächen keinen Abbruch. Birgit Kessler: „Ich freue mich – wir freuen uns – über Ihren Besuch. Der Bereich ambulante Pflege steht nicht so im Fokus, obwohl wir ein wichtiger, wenn nicht sogar der wichtigste Baustein sind, damit Senior*innen länger in ihrem häuslichen Umfeld verbleiben können. Wir müssen jeden Tag flexibel reagieren, wenn sich eine Mitarbeiterin um 5.00 Uhr morgens krank meldet, müssen wir aus dem Stand reagieren, um die 20 Patienten* innen zu versorgen, die auf uns warten. Da passiert es auch, dass wir hier in der Geschäftsführung alles stehen und liegen lassen und raus fahren, da bin ich keine Ausnahme!“ Rund 1.500 Patient* innen betreut DIE PFLEGE im Raum Moers, Rheinberg, Kamp-Lintfort, Neukirchen-Vluyn bis hin nach Xanten und den Raum Duisburg. Natürlich konnte und durfte die Frage nicht fehlen: Was wünscht sich die Unternehmerin von der Politik? Birgit Kessler: „Ehrliche Antworten, Perspektiven, auf die man sich verlassen kann, keine Lippenbekenntnisse, kein Applaus vom Balkon, da gehen meine Mitarbeiter*innen laufen!“ Mit Blick auf die Generation der sogenannten Babyboomer, die in den nächsten Jahre in Rente gehen, ist absehbar, dass der Bedarf deutlich steigen wird, auf den man sich mit erhöhten Pflegesätzen, mit einer attraktiven Nachwuchsförderung, Ausbildung, guter Bezahlung und attraktiven Arbeitsplätzen jetzt vorbereiten muss.
Autor:Konrad Göke aus Moers |
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