Nachbarschaften in Meerbeck erarbeiten eigene Verkehrsberuhigungsvorschläge
Seit letztem Februar setzt sich die Anwohnerinitiative im Moerser Stadtteil Meerbeck-Ost/Hochstraß für mehr Verkehrsberuhigung auf den 50 Straßen des Wohngebietes ein. Ein Bürgerantrag zu der Verkehrsproblematik wurde positiv beschieden und mittlerweile tagt am 17. Februar zum 2. Mal der "Runde Tisch Verkehrsberuhigung Meerbeck-Ost/Hochstraß" mit Verwaltungsvertretern, Vertretern der 6 Fraktionen, der Polizei, des Bauträgers EVONIK und der Anwohnerinitiative im Rathaus der Stadt Moers. Die Anwohnerinitiative hat nach einer Anwohnerbefragung im letzten Mai, bei der zahlreiche Vorschläge zur Verkehrsberuhigung in dem 30-er Zonen-Wohngebiet eingingen, ein eigenes Konzept erarbeitet, deren Umsetzung am Runden Tisch diskutiert und mit der Verkehrsdatenerfassung des zuständigen Tiefbauamtes abgeglichen wird.
Bei der letzten Planungsversammlung der Anwohnerinitiative Meerbeck-Ost/Hochstraß Anfang Januar verdeutlichten Nachbargemeinschaften von 3 Straßen, sich aktiv in den Gestaltungsprozess mit einbringen zu wollen. So wird am Montag, den 14. Februar ab 19 Uhr im Dreikönigskindergarten, Planetenstr. 80 eine Informationsveranstaltung "Verkehrsberuhigung und Straßenzustand" für die Nachbarschaft der Luisenstraße mit dem Leiter des Tiefbauamtes Herrn Lutz Hormes stattfinden. Die Anwohner der Luisenstraße fühlen sich sehr gestört, da ein Tankhof und ihre kaputte Straße zur Umfahrung einer Hauptstraßenkreuzung mit Ampelanlage genutzt werden. Der Inhaber der Tankstelle sagte auch seine Teilnahme und Kooperation zur Abstellung der Belästigung durch Raser und Lärm zu.
Beim 2. Runden Tisch wird ein Angebot von etwa 10 Anwohnern der Spielstraße "Am Krähenacker" besprochen. Die Anwohner des vorderen Straßenbereiches bieten die Übernahme von Pflegepatenschaften von Pflanzkübeln an. Diese sollen in der sehr geradlinig und zum Rasen animierenden breiten Straße für ein Probezeit von 6 Monaten aufgestellt werden. Für diesen Vorschlag und für die Problematik der Luisenstraße hat die Verwaltung schon neue Verkehrsdatenerfassungen per "Black-Box" durchgeführt. Die Messergebnisse sollen nach Absprache mit dem Tiefbauamtsleiter noch vor dem Runden Tisch-Termin allen Sitzungsteilnehmern zur Verfügung gestellt werden.
Bei der letzten Verkehrsdatenerfassung in 2010 wurden zwar überall an den 11 Meßpunkten teilweise bis zu 35 Stundenkilometer erhöhte Geschwindigkeiten gemessen, allerdings war ein maßgeblicher Richtwert (V-85-Wert) nur an 3 Meßpunkten über der Akzeptanzgrenze. Für die Blücherstraße, Oppelner Straße und Bahnenstraße wurde daher beim letzten Runden Tisch im Juli 2010 das Auftragen von 30-er Piktogrammen beschlossen. Da aber in der Bahnenstraße schon vorhandene 30-er Piktogramme ihre Wirkung nicht zeigen, wird die Siedlergemeinschaft "Bahnen-, Oppelner- und Gleiwitzer Straße" auf ihrer im März stattfindenden Jahreshauptversammlung gemeinsam mit der Anwohnerinitiative über weitere Verkehrsberuhigungsvorschläge beraten.
Bild 1 + 2: Straßenzustand und Abkürzung über den Tankhof zur Luisenstraße
Bild 3 + 4: Breite und geradlinige Straßenführung der Spielstraße am Krähenacker
Bild 5 + 6: 30-er Piktogramm und eine "Toreinfahrt" reichen in der Bahnenstraße nicht zur Verkehrsberuhigung aus.
Autor:Christian Voigt aus Moers |
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