Mein "Klartext" über Solimare, Verantwortung für Moers, die Bürger und die Zukunft ...

Moers ist die größte Stadt im Kreis Wesel und nennt sich Drehscheibe am Niederrhein. Doch Moerser Politik ist provinziell. In Bezug auf das Bäderkonzept und Eislaufen möchte ich gerne mal ein ehrliches Wort und bürgernahe Diskussionen vernehmen. Man diskutiert aber nur darüber, welches Modell das Beste ist. Es wird jedoch dabei vergessen, dem Steuerzahler dabei zu sagen, wo die Gelder herkommen sollen. Auch würde mich die Höhe der Kosten für die immer neuen angeforderten Gutachten und Expertisen honoriger Institute interessieren. Gutachten, die wahrscheinlich im Sande verlaufen, da eine desolate Haushaltslage jegliche Umsetzung in weite Ferne rücken wird.

Moers braucht ein Schwimmbad. Punkt! - Schulen, Vereine und der normale Steuerzahlende Bürger warten darauf, was das Angebot sein wird. Jedoch haben die Parteien in ihrem Planungswahn vergessen, dass jedes Modell, welches hier favorisiert wird, Defizite für die Stadt bedeutet - Für eine Stadt, die desolat dar steht. Es wird darüber gestritten, welches das beste Modell ist. Doch darum geht es schon lange nicht mehr. Es geht letztendlich darum, dass das Geld aus dem Gewinn der ENNI kommen soll. Eigentlich muss jedoch dieses Geld dazu eingesetzt werden, den Haushalt zu konsolidieren, um weiterhin bestehende Verträge und Verpflichtungen zu erfüllen. Jugendzentren und Schulen, bedürfen dringend Hilfe und Unterstützung. Hier fehlt es auch an allen Ecken und Kanten. Und ich behaupte mal, es ist wichtiger, dass wir Geld in die Bildung und die Schulen stecken, als in Spaßbäder und Eishallen.

Das Geld, welches hier über Jahre ausgegeben werden soll, hindert uns die Straßenzustände zu verbessern, Schulen zu renovieren, wichtige Sozialleistungen zu erfüllen. Das sind Gelder, die auf dem Papier noch gar nicht da sind . Es werden Gewinne der ENNI verplant. Gelder, die die ENNI in den kommenden Jahren auch erst mal erwirtschaften muss. Und jetzt kommt es sprichwörtlich „Dicke“: Auf der anderen Seite stellt sich die Moerser Politik gegen die ENNI, indem versucht wird Windräder zu verhindern, die auch zu einem positiven wirtschaftlichen Ergebnis der ENNI beitragen sollen. Was ist das für ein Verständnis von Wirtschaft und Verantwortung? Wo ist diese Verantwortung der Politik der gesamten Wählerschaft gegenüber geblieben?

Ich stelle mir auch die Fragen:
Warum soll Moers eine Eishalle vorhalten, um auch Bürger anderer Kommunen her zu locken, ohne das sich diese Kommunen daran beteiligen?

Wofür haben sich die Städte Rheinberg, Neukirchen-Vluyn, Kamp-Lintfort und Moers zu „Wir4“ zusammengeschlossen, wenn schon mögliche Freizeitangebote der Bürger und der Region nicht unter einen Hut zu bringen sind? Brauchen wir diesen „Wir4“-Quatsch dann noch?

Die anderen Kommunen werden sich freuen, wenn Moers alle Annehmlichkeiten bieten wird, die der Freizeitler so haben will, ohne selber investieren zu müssen.

Kann sich auch nur einer ernsthaft vorstellen, dass wegen einem Schwimmbad oder einer Eishalle auf der grünen Wiese, fernab der City, jemand Geld in die Stadt trägt und für Aufschwung in Moers sorgt. Wird es nicht Zeit, dass die 4 Kommunen sich endlich mal gemeinsam an den Tisch setzen und gemeinsam Schwimmen, Eislaufen und ... und ... und ... planen?

In Rheinkamp wird ein Schwimmbad gebaut. Macht es, da hier Fakten geschaffen wurden, jetzt jedoch vernünftig. Dann könnt ihr einen kompletten Neubau am Solimare planen, wenn wieder Geld in der Kasse ist.
Jeder Häuslebauer weiß, dass man für sein Eigentum Wartungs- und Pflegeaufwendungen einplanen muss, nur die teuer bezahlten Herren in Moers nicht. Wäre die Stadt ihrer Verpflichtung nachgekommen und hätte den Pflege- und den Wartungsauftrag für ihre Gebäude und Bäder durchgeführt, müssten wir vermutlich auch nicht über teure Neubauten reden. Neubauten, die nach allen bisherigen Planungen Defizite in Millionenhöhe in jedem Jahr bedeuten. Ich behaupte, es wäre möglich gewesen, die bestehenden Immobilien zu renovieren. Bei allen Planungen und Überlegungen muss auch an die finanzielle Zukunft unserer Kinder gedacht werden und nicht Geld verplant werden, dass allein aus der Hoffnung heraus kommt, dass es immer Gewinne bei der ENNI gibt.

Autor:

Christian Voigt aus Moers

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