"Man(n) verdient sein Geld - Frau etwa nicht?" Bezirksversammlung der Frauen Union Niederrhein
Manuela Luhnen, Vorsitzende der Frauen Union (FU) Niederrhein, begrüßte die neue Landesvorsitzende FU NRW, Ingrid Fischbach MdB, auf der Bezirksversammlung der FU Niederrhein im Christlichen Jugenddorf Berufsbildungszentrum in Moers.
Ingrid Fischbach MdB gab Antworten zum Thema „Man(n) verdient sein Geld – Frau etwa nicht?“.
Durchschnittlich verdienen deutsche Frauen 23% weniger als die Männer. Es gibt Berufsfelder, wo es mal weniger und Berufsfelder, wo es mal mehr Unterschiede gibt. Im Osten gibt es andere Gehälter als im Westen, genauso ist der Lohnunterschied groß zwischen Großstädten und Orte auf dem Land. 23 % ist halt der Durchschnitt.
Deutschland liegt im unteren Drittel der europäischen Länder. Den niedrigsten Lohnunterschied in Europa gibt es in Italien, wo er lediglich 4,4 % ausmacht.
Die Mehrzahl der Abiturienten und der Studenten sind Mädchen/Frauen. Dies findet man in der Arbeitswelt aber nicht widergespiegelt. Wo liegen die möglichen Stolpersteine für die Frauen?
Die Rolle der arbeitenden Frau in der Gesellschaft wird von vielen oft noch so angesehen, dass die Frau ja lediglich die „Zuverdienerin“ ist und nicht die „Familienernährerin“. Diese Frage wird bei Männern auch nicht gestellt und darf kein Grund sein, jemanden weniger Geld zu geben. Denn es wird ja die selbe Arbeit verrichtet.
Nach Erwerbsunterbrechung ist es schwierig wieder in Arbeit zu kommen. Meistens ist es mit weniger Geld verbunden. Dabei kommt hinzu, dass die Zeit fehlt um Karriere zu machen.
Teilzeit ist in Deutschland ein großer Stolperstein. „Gleiches Gehalt“ bedeutet nicht „Gleicher Wert“. In Teilzeit Karriere zu machen, ist in Deutschland enorm schwierig.
Wo müssen/können wir von der Politik ansetzen, um hier entgegenhalten zu können?
Gefragt ist hier besonders die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Das Betreuungsangebot muss verbessert und die Arbeitszeiten müssen familienfreundlicher werden. „Schön wäre es, wenn Männer mehr als 2 Monate Elternzeit in Anspruch nehmen würden.“
Die Tarifpartner müssen mit in die Pflicht genommen werden. Denn die Gewerkschaften sitzen immer bei den Tarifverhandlungen dabei und segnen die Tarife mit ab, inklusive der Lohnunterschiede zwischen Männer und Frauen.
Die Unternehmen können mit „Logib-D“ dafür sorgen, dass Löhne transparenter werden. In der Schweiz wird dieses Verfahren sehr gut angenommen. In Deutschland sind nach einem halben Jahr erst 80 Unternehmen daran beteiligt.
Der Frauenanteil bei den Führungspositionen liegt bei Firmen unter 50 Mitarbeitern bei einem Drittel. Haben die Firmen mehr als 50 Mitarbeiter, wird die Luft für Frauen immer dünner. Zur Zeit ist der Frauenanteil in den Aufsichtsräten bei 10,2 % und in den Vorständen bei 3,4 %.
„Frauen machen nicht alles besser, aber sie machen es anders!“
Autor:Adelheid Windszus aus Hünxe |
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