Mach’s gut, Erika! – Abschied nach (fast) 40 Jahren Kommunalpolitik

Als Bürgermeister Christoph Fleischhauer in der konstituierenden Ratssitzung im Juni Erika Scholten verabschiedet, endet nach fast 40 Jahren die kommunalpolitische Ära der Grande Dame der Sozialdemokraten. Erika Scholten erlebte seit ihrer ersten Direktwahl am 4. April 1975 in den Stadtrat 4 Bürgermeister und 7 SPD-Fraktionsvorsitzende, debattierte in 3 Rathäusern, leitete 25 Jahre den Sozialausschuss und war zuletzt 15 Jahre Stellvertretende Bürgermeisterin. | Foto: privat
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  • Als Bürgermeister Christoph Fleischhauer in der konstituierenden Ratssitzung im Juni Erika Scholten verabschiedet, endet nach fast 40 Jahren die kommunalpolitische Ära der Grande Dame der Sozialdemokraten. Erika Scholten erlebte seit ihrer ersten Direktwahl am 4. April 1975 in den Stadtrat 4 Bürgermeister und 7 SPD-Fraktionsvorsitzende, debattierte in 3 Rathäusern, leitete 25 Jahre den Sozialausschuss und war zuletzt 15 Jahre Stellvertretende Bürgermeisterin.
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Moers. Als Bürgermeister Christoph Fleischhauer in der konstituierenden Ratssitzung im Juni die 20 ausscheidenden Ratsmitglieder verabschiedet und sich bei Ihnen im Namen der Moerser Bürger für ihr Engagement zum Wohle der Stadt bedankt hat, endet auch nach fast 40 Jahren die kommunalpolitische Ära der Grande Dame der Sozialdemokraten. Erika Scholten erlebte seit ihrer ersten Direktwahl am 4. April 1975 in den Stadtrat 4 Bürgermeister und 7 SPD-Fraktionsvorsitzende, debattierte in 3 Rathäusern, leitete 25 Jahre den Sozialausschuss und war zuletzt 15 Jahre Stellvertretende Bürgermeisterin.

Lang war das Treffen für einen Artikel über das Ausscheiden nach 39 Jahren und 3 Monaten Ratszugehörigkeit mit Erika Scholten verabredet, sie verschob den Termin auf den Beginn der neuen Legislaturperiode mit „ich möchte meine Pflichten und Verantwortung erst zu Ende führen“. Ein freundlicher Empfang in der Wohnküche des Schwafheimer Eigenheims bei Kaffee, frischgebackenem Pflaumenkuchen und einem Plätzchenteller, den man während eines 3-stündigen Gespräches, 11 mitgeschriebenen Seiten und 5 Seiten politischem Lebenslauf in Stichworten nicht aufessen kann. Dazu, wie bei den vorangegangenen Treffen das Gefühl willkommen, angenommen und vertraut zu sein. Schnell wird klar, wieso Winfried Ottmers von der Arbeitsgemeinschaft Schwafheimer Vereine über Erika Scholten als „Schwafheimer Bürgermeisterin“ spricht und sie von allen Parteien anerkannt wurde. Ein Artikel reicht nicht aus, um halbwegs das Engagement, Wirken und Bedeutung von Erika Scholten in und für Moers zu erfassen. Nur eine Biographie könnte dieses kommunalpolitische Lebenswerk gebührend beschreiben.

Während Anfang Juli die erste Ratssitzung nach der Kommunalwahl stattfand, genoss Erika Scholten ihre erste „freie Zeit“ auf der Gartenliege, las ausgiebig die Zeitung und ein Buch weiter und postete diesen ersten Eindruck mit einem Foto auf facebook. „Meine Gedanken waren im Rathaus, jetzt ist halb drei, sind denn alle bei der Vorbesprechung? Welcher Tagesordnungspunkt wird gerade behandelt?“, gesteht die sympathische Schwafheimerin mit Wehmut, die mehr als die Hälfte ihres Lebens dem Stadtrat angehörte. „Ich habe ‘mitten drin‘ gesteckt und es gerne gemacht. Aber du bist 70 geworden und jetzt weitere 6 Jahre? Nein, es wurde Zeit Platz für Jüngere zu machen“, erklärt die nun Stellvertretende Bürgermeisterin im Ruhestand ihren Entschluss und blickt auf eine einzigartige lokalpolitische Karriere zurück.

Als „Willy wählen“ 1972 viele Wähler euphorisierte, wurde auch Erika Scholten als sogenannte 68-erin angesteckt: „Es ging um Emanzipation, Frauenpolitik und § 218. Ich hatte 3 kleine Kinder und dachte, so kann es nicht weitergehen.“ Für die Politik vor Ort habe sie sich entschieden, da „man den direkten Bezug zu den Menschen hat und etwas für seine Stadt bewirken kann“. Seit dem zog Frau Scholten achtmal direkt für ihren Wahlkreis in den Rat, schon in ihrer 2. Ratsperiode wurde sie Vorsitzende des Sozialausschusses. In den 25 Jahren ihres Vorsitzes wurde maßgeblich die heutige Sozialstruktur Moers geprägt. Senioren-, Behinderten- und Ausländerbeirat wurden gebildet, Aussiedler und Asylantragsteller untergebracht, Obdachlosen-Unterkünfte aufgelöst, 8 Alten-Begegnungsstätten und ein Behindertenwohnheim eingerichtet, Fraueninstitutionen und Gleichstellungsstelle unterstützt und geschaffen, so wie der erste Altenplan erarbeitet. Stolz ist Erika Scholten, da sie diesbezüglich eng mit dem CDU-Vertreter Norbert Booms zusammenarbeiten konnte und die Moerser Sozialpolitik im Kreis Wesel als sehr fortschrittlich galt.

In den 15 Jahren als Stellvertretende Bürgermeisterin sammelten sich „an die 1000 Reden im Computer, die ich als städtische Repräsentantin u.a. für Einweihungen, Jubiläen, Konzerte, Trauertag, Karnevals- und Vereinsfeiern selbst geschrieben habe“, erläutert die erfahrene Ratsdame, die sich vorwiegend abends bis in die Nacht hinein im Büro in ihrem Keller vorbereitete. Menschlich und persönlich wollte Erika Scholten sein, ihr zu Gute kam ein ausführliches Archiv mit Artikeln, Broschüren und persönlichen Notizen über alle Moerser Vereine und Verbände. Stets suchte sie den Kontakt zu den Bürgern, nahm sich ihrer Themen einfühlsam an. Bei den Worten „Mir gefiel die Arbeit als Stellvertretende Bürgermeisterin, ich habe nie etwas Negatives erlebt“ merkt man, dass viele Erlebnisse und Kontakte vor ihrem Auge ablaufen. Ein Besuch zur Diamantenen Hochzeit ist Erika Scholten in besonderer Erinnerung, als sie die Blumenschale und Urkunde übergeben wollte, öffnete der Jubilar mit Tränen die Türe. Obwohl seine Frau gerade einen Herzinfarkt erlitten habe, bat er auf die Terrasse, wo das Ehepaar jeden Morgen mit einem Gläschen Sekt, Musik und kleinen Tanz begann. Nach dem die Frau verstorben war, klingelte der Gatte bei Frau Scholten und bedankte sich mit einem Blumenstrauß für das angenehme Gespräch in schwerer Stunde.

Bisher musste sich das Familienleben mit Ehemann, Kindern, Enkel- und Urenkelkindern und dem 5-jährigen Zwergschnauzer Louis nach dem Terminkalender der Kommunalpolitikerin richten. „Politik war ein Fulltime-Job für mich, ich muss mein Leben neu ordnen“, verrät Erika Scholten augenzwinkernd und freut sich auf mehr Zeit für ihre Familie, Freunde, Benefizveranstaltungen und ihre Hobbies Tennis, Fahrradfahren, Kino und Fernreisen, so wie den 3 Patenkindern in Kenia und Sri Lanka. Aber bevor sie sich diesen Dingen widmet, will sie ihr Archiv sortieren. In Anlehnung zum Abschiedslied „Niemals geht man so ganz, irgendwas von mir bleibt hier“ von Trude Herr, bleibt nur der Wunsch vieler Moerserinnen und Moerser: Danke und mach’s gut, Erika!

Stimmen aus dem politischen Moers:

Rafael Hofmann (CDU), Bürgermeister 1999 - 2004

„Erika Scholten habe ich als "junges" Ratsmitglied im Jahre 1989 kennengelernt. Sie wurde mir bekannt als ausgewiesene Sozialpolitikerin und leidenschaftliche Kommunalpolitikerin. Später, als ich von 1999 bis 2004 Bürgermeister der Stadt Moers war, war Erika Scholten eine der stellvertretenden Bürgermeisterinnen. Dadurch haben wir uns näher kennengelernt und, wie ich hoffentlich sagen darf, auch schätzen gelernt. Neben ihrer Tätigkeit als stellvertretende Bürgermeisterin war Erika Scholten natürlich weiterhin in der ihr bekannten Art in der Sozialpolitik für die Moerser Bürger tätig. Dabei war sie durchaus eine Parteipolitikerin. Auf der anderen Seite ist ihre Zusammenarbeit mit dem Sozialexperten der CDU Norbert Booms wohl legendär. Dabei hat Erika Scholten gemeinsam mit Norbert Booms vieles vor allen Dingen in den beiden großen Fraktionen von SPD und CDU auf den Weg bringen können.

Nach meiner aktiven Zeit als Bürgermeister habe ich Erika Scholten oft und gerne auf Veranstaltungen im Stadtgebiet getroffen. Insbesondere sind es immer wieder die Karnevalsveranstaltungen in Meerbeck von der KG Lusticana und der KAB, wo wir uns nahezu regelmäßig treffen. Ich wünsche ihr für die Zukunft von Herzen alles Gute.“

Siegmund Ehrmann (SPD), MdB

"Moers, insbesondere aber auch die Moerser SPD blickt dankbar und mit Respekt auf jahrzehntelanges kommunalpolitisches Wirken von Erika Scholten zurück.

Ich selbst habe Erika Scholten seit Anfang der Siebziger Jahre als engagierte Kommunalpolitikerin erlebt. Zuverlässig, umsichtig, klar und unmissverständlich in ihrem Urteil aber auch hartnäckig, Themen die ihr besonders am Herzen lagen zu verfolgen - so habe ich Erika von Anfang an wahrgenommen. Sie hat das sozialpolitische Klima unserer Stadt maßgeblich geprägt, hat sich gekümmert, nie geschont, sich Sachkunde im Detail erarbeitet und war somit immer sehr gut informiert. Als Ratsfrau für Schwafheim war sie insbesondere in den Strukturen ihres Stadtteiles tief verwurzelt. Und auch als Stellvertretende Bürgermeisterin hat Erika Scholten unsere Stadt Moers nach innen und außen gewinnend vertreten. Persönlich danke ich Erika Scholten für manchen guten Rat und vielfältige Unterstützung. Ich habe mich immer wieder gefreut sie, aber auch ihren Mann Winne zu treffen. Wenn Erika Scholten nunmehr nicht mehr dem Stadtrat angehört, ist das ein großer Verlust für unsere Stadt Moers. Doch kann sie mit Freude auf das Geleistete und von ihr Beeinflusste zurückblicken.

Die Bürgerinnen und Bürger von Moers wiederum dürfen Erika Scholten dankbar dafür sein, dass sie sich über viele Jahre für ihre Belange eingesetzt hat. Danke, liebe Erika."

Mark Rosendahl (SPD), Fraktionsvorsitzender

„Erika Scholten - fast 40 Jahre Ratsmitglied, Trägerin des Ehrenringes der Stadt Moers, Schöffensiegel seit 1995, als stellvertretende Bürgermeisterin die erste Frau, das charmante Antlitz unserer schönen Stadt, fest verwurzelt in der Einwohnerschaft, immer zu einem Gespräch bereit.

Erika Scholten hat 25 Jahre als Sozialausschussvorsitzende mitgewirkt, die soziale Infrastruktur in Moers aufzubauen: Senioren- und Behinderten- sowie Ausländerbeirat wurden gegründet, die Senioreneinrichtungen unter ihrer Führung ermöglicht. Erika hat sich immer für ihren Stadtteil Schwafheim eingesetzt. Den Sport in Moers hat Erika ebenfalls von ganzem Herzen in Vereinsarbeit beim TV Schwafheim und für alle Sportvereine im Sportausschuss gefördert. Erika ist in ihrem Wirken auch immer Vorkämpferin für die Sache der Frauen gewesen. Erika hat überzeugend und mit ganz viel sozialdemokratischem Herzblut ihre und unsere schöne Stadt Moers mitgestaltet. Dafür gebührt ihr unser großer Dank.“

Claus Peter Küster („Die Grafschafter“), Partei- und Fraktionsvorsitzender

„Mit Erika Scholten verlässt ein liebenswürdiger Mensch "nur" die Moerser politische Bühne, auf der sie in 40 Jahren viele Spuren hinterlassen und diese einflussreich mitgeprägt hat. Z.B. hat sie sich als langjährige stellv. Bürgermeisterin stets freundlich und offen in den Dienst unserer schönen Stadt gestellt. Auch ihr soziales Engagement über den offiziellen Rahmen hinaus, in den privaten Bereich hinein, zeigt deutlich wie authentisch Erika Scholten hier durch und durch wirkt. Und als Fahrradbotschafterin wird sie trotz politischem Ruhestand weiterhin zum Gelingen dieser Gemeinschaftsaktion der fahrradfreundlichen Stadt Moers aktiv beitragen.

Die Grafschafter bedanken sich sehr herzlich bei Erika Scholten und wünschen ihr einen fortwährenden privaten Unruhestand mit Glück und Gesundheit!“

Ute-Maria Schmitz (CDU), Stellvertretende Bürgermeisterin 1999 - 2009

„Erika, weißt Du noch….

…..1994, der neue Rat war gewählt und alle Ratsmitglieder zogen in den Ratssaal im „ alten neuen Rathaus“ ein. Als neu gewähltes Ratsmitglied der CDU saß ich erst mal ganz hinten, bei den „Neuen“ und hörte mir alles ganz genau an.
Es war überaus spannend und eben alles ganz neu für mich.
Bürgermeister Willi Brunswick leitete die Sitzung. Vorne in den ersten Reihen saßen die Fraktionsvorsitzenden und die „ alten Hasen“. Als langjährige Sozialausschussvorsitzende saßest Du für die SDP natürlich auch ganz vorne.
Als stellv. Bürgermeister wurden Heinz-Wilhelm Rosendahl für die SPD und Karl-Heinz Brohl für die CDU gewählt.
Beim Ratsumtrunk danach trafen sich noch alle Ratsmitglieder, um gemeinsam miteinander zu reden. Du warst sehr freundlich zu uns Neuen und machtest Mut für die künftigen Aufgaben.

…..1999, der neue Rat war gewählt und vorne saß Bürgermeister Rafael Hofmann.
Mein Platz hatte sich in der Sitzordnung auch schon weiter nach vorne bewegt und wir beide standen dann auch ganz vorne und wurden als stellv. Bürgermeisterinnen vom Rat gewählt
Für die CDU erhielt ich als erste Stellvertreterin die Blumen und du als zweite Stellvertreterin für die SPD.
Es folgten 5 Jahre guter, einvernehmlicher und auch humorvoller Zusammenarbeit zwischen uns. Rafael hatte, glaube ich, keine großen Probleme mit seinen Stellvertreterinnen. Nur die Fahrer Herr Merten und Herr Bruncken hatten so ihr Tun, damit alle Termine pünktlich erreicht werden konnten. Auch mussten sie sich daran gewöhnen, dass an roten Ampel der Spiegel runtergeklappt wurde, um den Lippenstift zu benutzen. Auch durfte ein Regenschirm nie fehlen, wegen der Frisur.

.....2004, der neue Rat war gewählt und nach einer Stichwahl leitete Bürgermeister Norbert Ballhaus die erste Ratssitzung.
Wir beide standen auch wieder vorne und wurden einstimmig vom Rat als Stellvertreterinnen gewählt. Du, dieses Mal als erste Stellvertreterin für die SPD, ich als zweite für die CDU.
Unserer Zusammenarbeit blieb wie sie war: vertrauensvoll und kollegial.
An den „politischen Fronten“ wurde zwar gekämpft, aber besonders zu Karneval hatten wir nicht nur „Dienst“, als Vertreterinnen der Stadt, sondern auch einfach nur gemeinsam Spaß. Ich denke da an Holderberg und Hacki, oder auch an die KAB- Galasitzungen.

… im Superwahljahr 2009, Europawahl im Juli, Kreistags- und Kommunalwahl im August( beide mit Stichwahl), Bundestagswahl im Sept., war endlich der neue Rat gewählt und Bürgermeister Norbert Ballhaus saß wieder vorne. Als erste Stellvertreterin wurdest du wieder für die SPD gewählt. Ich hatte beschlossen nicht mehr anzutreten und Hacki ( Hans-Gerd Hackstein) wurde für die CDU mein Nachfolger. Auch zu ihm bautest du ein entspanntes, kollegiales Verhältnis auf.
Die Landtagswahl fand 2010 statt.
Im März 2012 wurde nun das“ neue, neue Rathaus“ eingeweiht. Wir hatten vorher immer darüber gescherzt. Altengerecht müsste es sein, damit wir mit unseren „Rollis“ auch hinein könnten, mit Mikros und Lautsprechern versehen sollte es sein, denn man bedenke unser Alter…. und nun stand es da, den Ansprüchen genügend.
Aber wir hatten nicht damit gerechnet dass es wechselhaft, `mal über den Köpfen der CDU zog und dann über den Köpfen der Kooperation. Das Betreten des Saales mit Schal und Stiefeln ist vor allem im Winter geboten.
Viele komplizierte Sitzungsabläufe folgten in den nächsten Jahren, denn der Sanierungshaushalt hielt uns ab 2012 alle in Schach. Nichts war mehr so, wie es ´mal war, denn es war einfach kein Geld vorhanden.

…..2014, der neue Rat ist gewählt. Ein neuer Bürgermeister sitzt dem Rat vor, nach einer erfolgreichen Stichwahl lenkt nun Christoph Fleischhauer von der CDU die Geschicke der Stadt.
Als erster Stellvertreter wurde Ibrahim Yetim für die SPD und als zweiter Stellvertreter wurde Hacki für die CDU gewählt.

Liebe Erika, nun ist die Ära der „sympathischen Blondinen“ endgültig vorüber, denn nun hast auch Du beschlossen nicht mehr anzutreten und auch kein Ratsmandat mehr auszuüben.
Während ich nun meinen 4. Bürgermeister „erlebe“, hast du für dich entschieden, nach vielen Jahrzehnten der Ratsarbeit, des Einsatzes für alle Moerserinnen und Moerser, nach vielen Jahrzehnten Verzichts auf gemeinsame Zeit mit der Familie und Verzichts auf private Freizeit und nach 4 Bürgermeistern: nun ist es genug.
Ab jetzt heißt es aber: Winneeeeee, wir fahr´n nach Lodz !!!
Denn euer gemeinsames Hobby, das Reisen, kam lange Jahre zu kurz.
Ich freue mich für euch über eure gemeinsame „Mehrzeit“ und hoffe, ihr könnt sie jetzt so nutzen, wie ihr es euch wünscht und dass Du, liebe Erika, genügend Speicherplatz für alle Fotos haben wirst, die Du jetzt vermehrt schießen kannst.

Ein besonderes Foto möchte ich noch anhängen. Es entstand 2010, auf der Galasitzung der KAB:
DIE 3 WEISINNEN, in kritischer Betrachtung der Moerser Kommunalpolitik und voller guter Ratschläge und Verbesserungsvorschläge, eben 3 weise ältere Damen: Carmen Weist, Erika Scholten, Ute Schmitz.
So viel Spaß und Gekicher, allein schon beim Schreiben und den Proben, kann eben nur profundes Wissen um die Kommunalpolitik hervorrufen, allerdings nur zu Karneval.

Erika, es war eine schöne Zeit, nicht immer leicht, aber voller Erinnerungen, gute und nicht so gute. Genieße die gewonnene Freizeit und ich sage nicht „TSCHÜSS“, denn ich weiß jetzt schon, wann wir uns wiedersehen.“

Christoph Fleischhauer (CDU), Bürgermeister seit Juni 2014

„In meiner Funktion als Vorsitzender des Stadtsportverbandes durfte ich viele Jahre Erika Scholten als engagierte und den Bürgern sehr wohlgesonnene und offene Stellvertretende Bürgermeisterin erleben. Ihre Freundlichkeit, ihre Zuwendung, ihre Empathie und ihr Verständnis zogen die Zuhörer in ihren Bann. Kein Wunder, dass die Schwafheimer anerkennend von „Ihrer Bürgermeisterin“ bzw. der „Schwafheimer Bürgermeisterin“ sprechen. Erika Scholten hat viel in ihrem Stadtteil, aber auch in Gesamt-Moers bewirkt. Mit meinem großen Dank und Anerkennung für ein solches „Lebenswerk“ gilt der Wunsch für Erika Scholten, dass sie ihren mehr als verdienten Ruhestand genießen möge.“

Ibrahim Yetim (SPD), Mdl und Stellvertretender Bürgermeister seit Juni 2014

„Erika war 39 Jahre eine engagierte Ratsfrau und 15 Jahre eine großartige stellv. Bürgermeisterin. Ein solch hoher persönlicher Einsatz für die Menschen in Moers hat zu einer hohen Wertschätzung für Erika geführt. Insbesondere das schöne Ehrenamt als stellv. Bürgermeisterin hat sie im Kontakt mit den Bürgerinnen und Bürgern, Vereinen und Verbänden mit Leben gefüllt.“

Autor:

Christian Voigt aus Moers

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