Gedenken zum 20. Juli auch in Moers
Lernen aus der Geschichte
Am 20. Juli wurde des 75. Jahrestags des Attentats auf Diktator Adolf Hitler öffentlich gedacht.
Mitglieder und Freunde des Vereins „Erinnern für die Zukunft“ und der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit kamen am Moerser Widerstandsmahnmal vor dem Alten Landratsamt zu einer Gedenkstunde zusammen, um Blumen für die mutigen Frauen und Männer des Widerstands gegen die NS-Gewaltherrschaft niederzulegen.
Dabei konnte Bernhard Schmidt von der Moerser NS-Dokumentationsstelle an die 1944 auch in Moers Verhafteten erinnern – wie Ernst Holla oder Peter Zimmer, die sich dem Regime verweigerten. Das im Jahr 2000 hier errichtete Mahnmal erinnere aber, so Schmidt, vor allem an den breiten Arbeiterwiderstand von 1933-1935 im industrialisierten südlichen Altkreis Moers – an die ermordeten Bergleute wie Hermann Vennemann, Paul Ulrich oder Reinhold Büttner, für die alle nunmehr auch Stolpersteine gelegt worden seien.
Der frühere Bildungs- und Justizminister Dr. Jürgen Schmude stellte fest, dass sich Deutschland mit der Anerkennung des Widerstands gegen die nationalsozialistische Terrorherrschaft von Anbeginn schwergetan habe, während sog. Blutrichter nach dem Krieg in Justiz und Verwaltung aktiv bleiben konnten. Das schändliche Handeln der Nationalsozialisten sei alles andere als ein „Fliegenschiss“ in der deutschen Geschichte. Und es sei dringend geboten, das Motto des Moerser Widerstandsmahn¬mals „Lernen wir aus der Geschichte und bleiben wir wachsam“ jetzt und weiterhin zu befolgen: „Deshalb ist heute Wachsamkeit geboten“, so Schmude, “wenn gegen ganze Gruppen Angst und Hass geschürt werden. Unzufriedene Menschen sind aufgeschlossen für eine Kampagne, mit der andere zu Schuldigen und Minderwerti¬gen erklärte werden. Wo das beginnt, ist auch heute energische Abwehr geboten. Die verbreitete Angst vor Migranten und Flüchtlingen sowie der Hass gegen sie sind Warnzeichen.“
Autor:Lokalkompass Moers aus Moers |
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