Politik-Talk mit sieben Bürgermeisterkandidaten - heiße Diskussionen im Bollwerk 107
„Klimaschutz ist das Thema, das uns in den nächsten Jahren bewegen wird“

Hier wurde fleißig diskutiert, vl. Bürgermeister Christoph Fleischhauer (CDU), Dino Maas (FDP), Markus Helmich (parteilos), die Moderatoren Matthias Alfringhaus und Sarah Dickel, Torsten Gerlach (parteilos), Diana Finkele (parteilose Kandidatin der Grünen), Claus Peter Küster (Grafschafter) und Ibrahim Yetim (SPD). | Foto: Heike Cervellera
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  • Hier wurde fleißig diskutiert, vl. Bürgermeister Christoph Fleischhauer (CDU), Dino Maas (FDP), Markus Helmich (parteilos), die Moderatoren Matthias Alfringhaus und Sarah Dickel, Torsten Gerlach (parteilos), Diana Finkele (parteilose Kandidatin der Grünen), Claus Peter Küster (Grafschafter) und Ibrahim Yetim (SPD).
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Sieben Bürgermeisterkandidaten - sieben Meinungen. Beim Politik-Talk im Bollwerk 107 stellten sich der amtierende Bürgermeister Christoph Fleischhauer (CDU), Ibrahim Yetim (SPD), Dino Maas (FDP), Diana Finkele (parteilose Kandidatin der Grünen), Claus Peter Küster (Grafschafter), Torsten Gerlach (parteiloser Kandidat) und Markus Helmich (parteiloser Kandidat) der Öffentlichkeit einmal genauer vor.
Wo soll es für Moers künftig hingehen? Was sind die konkreten Vorstellungen der Kandidaten? In einer Talkrunde wurde heftig diskutiert - insbesondere zu Themen, die Kinder und Jugendliche bewegen. Zudem konnten junge Menschen in den Moerser Jugendzentren per Briefbox vorab Fragen an die Kandidaten stellen. Auch am Abend gab es für die Bürger die Möglichkeit in Kontakt mit den Kandidaten zu treten und ihre Fragen zu stellen, denn verfolgt werden konnte der Politik-Talk auch online im Live-Stream.
Gerappelt voll war der Biergarten im Bollwerk, an alle Corona-Schutzmaßnahmen und Hygieneregeln wurde gedacht, zwischen den einzelnen Tischen herrschte genug Abstand. Moderiert wurde der Abend von Matthias Alfringhaus und Sarah Dickel.

Kurze Einführungsrunde zum Vorstellen der Kandidaten

Nach einer kurzen Einführungsrunde, in der sich die Kandidaten persönlich vorstellten, ging’s ans Eingemachte. Diana Finkele bedauert es, dass die Stadt nicht „Mitbieter“ des Finanzamt-Geländes bleibt. Damit gäbe die Stadt viel Entwicklungspotential ab. Zudem habe das alte Hortengelände viel zu lange brach gelegen. Die Grünen hätten viele neue Ideen und Finkele betonte: „Klimaschutz ist das Thema, das uns in den nächsten Jahren bewegen wird.“ Bezüglich des Straßenverkehrs müsse ein Umdenken stattfinden. Öffentliche Verkehrsmittel sollten so umgebaut werden, dass diese von mehr Leuten genutzt würden. In Moers gäbe es bereits viele Kitas, aber noch nicht genug. Moers sollte außerdem Hochschulstandort werden.
Christoph Fleischhauer betonte, dass in den vergangenen Jahren viele wichtige Bauprojekte umgesetzt worden wären. Und das alles in einem harmonischen Prozess. Zudem soll der Kastellplatz weiterentwickelt werden. Fleischhauer wies auf die große Bedeutung der Einrichtung der Diskussionsplattform „Forum Klima, Umwelt, Naturschutz“ hin und bedauerte, dass die Nachwuchsarbeit in den Parteien schwierig sei. Deshalb sei es wichtig, ein Gremium zu schaffen, wo die Stimmen von jungen Menschen gehört werden.

Wirtschaftsstandort Moers aufwerten

Torsten Gerlach hatte bereits 2016 den Gedanken, als Bürgermeister zu kandidieren. Seitdem habe er immer mehr verfolgt, was in Moers passiert. „Mir fehlt in den bisherigen politischen Entscheidungen oft der Bezug zur eigentlichen Sache und nennt deshalb „Sachlichkeit vor Parteilichkeit“. „Ich möchte den Wirtschaftsstandort Moers aufwerten“, erklärt der 35-Jährige, „ein fahrradfreundliches Moers und mehr Transparenz und Beteiligung für die Bürger.“
Eine erfolgreiche Wirtschaftspolitik betreiben möchte auch Markus Helmich. Er würde eine Reduzierung der Gewerbesteuer für zwei Jahre begrüßen und viel mehr für Familien tun und diese nach Moers locken. „Ich möchte etwas Neues bewegen, ohne Partei, aber natürlich mit der Unterstützung des Rates.“
Die Bürgernähe und Bürgerbeteiligung auf Augenhöhe ist Claus Peter Küster nach wie vor besonders wichtig. Der Scherpenberger hob die fünf mobilen Bürgerservicestellen hervor, deren Errichtung durch die Grafschafter im Bündnis für Moers auf die Beine gestellt wurde. „Ich möchte mehr Infos und Transparenz für die Bürger, in die Stadtteile gehen und die Bürger vorher mitnehmen und nicht erst, wenn Entscheidungen gefallen sind und das Kind in den Brunnen gefallen ist.“ Kinder und Jugendliche sollten ernst genommen werden und ihre eigenen Entscheidungsprozesse haben. Küster setzt sich für ein politisch unabhängiges Kinder-und Jugendparlament ein, als eine gute und wichtige Erweiterung des Rates der Stadt.

Für eine lebendige Innenstadt sorgen

Dino Maas betonte, dass die FDP als einzige Partei im Rat den Kastellplatz unberührt und als vollständigen Veranstaltung-und Parkplatz erhalten möchte. Maas hob den hohen Freizeitwert der Stadt hervor, zu nennen sei da zum Beispiel der Freizeitpark. Maas monierte, dass sich die Gastronomie-und Kneipenlandschaft in den letzten Jahren gewandelt habe. In Moers würden Diskotheken fehlen, denn so sei die Stadt für junge Menschen nicht attraktiv genug. „Die Bürgersteige sollten hier abends nicht so früh hoch geklappt werden.“ Dino Maas gab außerdem an, dass in der Stadt mehr Bäume gefällt als gepflanzt würden.
Für eine lebendige Innenstadt und starke Wirtschaft möchte sich Ibrahim Yetim einsetzen. Auch die Themen Nahverkehr und öffentliche Verkehrsmittel liegen ihm sehr am Herzen, ebenso junge Familien. Bezahlbarer Wohnraum in Moers sei zudem von großer Bedeutung, damit die Menschen hier in Moers blieben und nicht wegziehen. Dies sei insbesondere für Auszubildende und Studenten wichtig. „Wohnraum in Moers bezahlbar machen, das muss ganz dringend angepackt werden“, so Yetim. Der neue Berufsschulcampus sei eine große Chance für Moers, denn hier werden täglich 4000 Schüler vor Ort sein. Ein Teil davon sollte dann auch in Moers leben können.

Autor:

Nadine Scholtheis aus Moers

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