Jetzt erst recht! - Anwohnerinitiative kritisiert nicht-öffentlichen Beschluß ohne Beratung gegen Strandbad Waldsee
Im letzten Sommer hatte die Anwohnerinitiative in den Moerser Stadtteilen Meerbeck-Ost/Hochstraß die Diskussion um die Reaktivierung des 1972 stillgelegten Strandbades am Waldsee zwischen Moers und Duisburg eröffnet. Die Resonanz war sehr unterschiedlich, aber äußerst positiv kam in der Öffentlichkeit an, dass ein Vorschlag von Bürgern zum Wohle ihrer Stadt von der lokalen Presse aufgegriffen wurde. Die Redakteurin Verena Waldbröl vom Wochen-Magazin Moers hatte u.a. schon erste Recherchen zu Nutzungs-, Pacht- und Eigentumsverhältnissen, so wie zu Fragen der Wasserqualität des idyllisch gelegenen Waldsees betrieben. Im September bat die Fraktion der Freien Bürger-Gemeinschaft Moers (FBG) die Sport- und Bäderbetriebe Moers GmbH (sbb) um die Prüfung der Reaktivierung des geschlossenen Strandbads.
In der nicht-öffentlichen Sitzung des Verwaltungsrates der Städtischen Betriebe Moers AöR im Dezember 2010 hieß es in der Beschlussvorlage zum Tagesordnungspunkt "Waldseestrandbad":
"Der Vorstand empfiehlt der Anfrage nicht weiter nachzugehen, da eine Reaktivierung des Strandbades nicht mit dem derzeit in Umsetzung befindlichen Bäderkonzept einhergeht. Eine weitere Badewasserfläche würde zudem im Wettbewerb zu den Moerser Freibädern, insbesondere zum Bettenkamper Meer, stehen und damit deren wirtschaftliche Situation verschlechtern."
Nach Auffassung der Anwohnerinitiative kam es während der Sitzung zu einer nicht tragbaren undemokratischen Entscheidung und einem Eklat. Hier zu teilte der Fraktionsvorsitzende der FBG Claus Peter Küster dem Initiativsprecher Christian Voigt schriftlich mit: "... unter TOP 10 "Anfrage der FBG-Fraktion zur Reaktivierung des Strandbades am Waldsee" wurde kein Beschluss gefasst (wie in der Vorlage beschrieben), sondern dies zunächst lediglich als Mitteilung ohne Beratung dargelegt.
Erst auf meine Intervention hin, dass in der Vorlage unter II. Beschlussentwurf jedoch steht "Beschluss nach Beratung" und daher ein Beschluss fehle, und ich in diesem Falle gegen die Empfehlung "der Anfrage nicht weiter nachzugeben" nicht folgen würde, wurde erneut mitgeteilt, dass hierüber keine Beratung und kein Beschluss erfolgen würde.
Der Vorsitzende des Verwaltungsrates Herr Bürgermeister Norbert Ballhaus hat mich jedoch bzgl. des TOs gebeten, diese Mitteilung zu kommunizieren und mich somit m.E. dafür der Schweigepflicht entbunden."
Bei der letzten Planungsversammlung der Anwohnerinitiative Meerbeck-Ost/Hochstraß Anfang Januar wurde einstimmig dieses undemokratische Verfahren gegen einen Vorschlag aus der Bürgerschaft verurteilt und beschlossen sich weiterhin für die Reaktivierung des Strandbades einzusetzen. Man sieht das Strandbad Waldsee und den ebenfalls von der Anwohnerinitiative eingebrachten Vorschlag der Errichtung einer Kneipp-Anlage im Schloßpark Moers, als Möglichkeit eines Imagewandels zur "Wellness-Stadt Moers" zu erzielen.
Für unsere Haltung gibt es weiterhin Unterstützung von Claus Peter Küster von der FBG: "... Für das Strandbad sind wir u.a. auch, weil doch ein Teil schon nach Orsoy und andere Naturbäder/Baggerlöcher abwandert. Wäre also ein Gewinn und keine Konkurrenz. Sehr kurz gedacht vom sbm Vorstand. Selbst wenn es nicht in das derzeitige Bäderkonzept passt, so ist es doch nach dieser langen Zeit nach der Erstellung, zumindest den einen oder anderen Gedanken wert, über eine Aktualisierung nachzudenken. ..."
Genau, denn jetzt erst recht!
Diskussionseröffnung: Strandbad am Waldsee reaktivieren?
http://www.lokalkompass.de/moers/leute/diskussionseroeffnung-strandbad-am-waldsee-reaktivieren-d5801.html
Diskussionsbeitrag der Anwohnerinitiative: Strandbad am Waldsee nicht zu Lasten jetziger Nutzer reaktivieren
http://www.lokalkompass.de/moers/politik/diskussionsbeitrag-der-anwohnerinitiative-strandbad-am-waldsee-nicht-zu-lasten-jetziger-nutzer-reaktivieren-d10654.html
Autor:Christian Voigt aus Moers |
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