Innenminister Ralf Jäger - Sicher leben in Moers
Ibrahim Yetim, Landtagsabgeordneter für Moers und Neukirchen, lud im Rahmen seiner Diskussions-Foren Ralf Jäger, Innenminister von NRW, zum Thema "Sicher leben in Moers" ein.
Zwei Männer stehen im Saal des SCIs, neben dem Café Lyzeum. Beide schauen streng in die Zuschauermenge und haben den berühmten Knopf im Ohr. Es handelt sich bei den beiden Männern um den Personenschutz von Ralf Jäger, Innenminister von NRW, der, wie könnte es passender sein, zum Thema "Sicher leben in Moers" von Ibrahim Yetim, Landtagsabgeordneter, nach Moers eingeladen wurde.
Der Saal ist bis auf den letzten Platz gefüllt, es müssen sogar noch extra Stühle herangeschafft werden. Das Thema, das Yetim für den heutigen Abend im Rahmen seiner Diskussions-Foren gewählt hat, bewegt die Moerser, so viel ist schon zu Beginn der Veranstaltung klar. Als Jäger den Raum betritt, wird spontan applaudiert. Auch wenn der Innenminister im vergangenen Jahr durch die Anschläge in Berlin einige negative Kritik einstecken musste, scheint er bei dem Großteil der Moerser noch ein gutes Ansehen zu haben.
Gleich zu Beginn macht Jäger klar: "Es ist so sicher, wie nie zuvor." Aber trotzdem könne es keine 100-prozentige Sicherheit geben, und dass dem so ist, müsse den Menschen auch veranschaulicht werden: "Wir dürfen keine falschen Illusionen wecken", so Jäger. Dennoch solle das bei den Menschen keine Angst schüren:"Die Menschen sind von der Wucht an Informationen überfordert und denken deshalb oftmals die Terrorgefahr zugenommen hat."
Die Grundproblematik sieht Jäger eher darin, dass sich immer mehr junge Leute radikalisieren: "Wir müssen für Zusammenhalt in der Gesellschaft sorgen, damit junge Leute erst gar nicht in die Radikalisierungsphase hineinrutschen." Ganz klar sei im Falle Amri etwas falsch gelaufen, räumt der Innenminister ein, allerdings bemängelt er auch, wie die Bevölkerung allgemein in Deutschland auf die Anschläge reagiert habe: "Ich fand die Reaktion von den Franzosen nach den Pariser Anschlägen sehr gelungen. Sie haben sich untergehakt und sich nicht einander zerfleischt."
550 sogenannte Gefährder, Menschen, von denen eine Gefahr ausgehen könnte, gibt es zurzeit in Deutschland, berichtet Jäger. Es wird eine Frage aus dem Publikum gestellt, warum nichts gegen diese Menschen getan wird, wenn deutlich ist, dass sie eine Gefahr darstellen. Darauf antwortet Jäger: "Wir haben eine Menge Bekloppte hier herumlaufen, aber es ist nicht verboten Sachen zu denken oder auszusprechen, dafür leben wir in einer Demokratie."
Fotos: Heike Cervellera
Autor:Sarah Dickel aus Moers |
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