Eyller Giftberg: Leserbrief 2 - von Lutz Malonek, Kamp-Lintfort

„Fange nicht an aufzuhören, höre nicht auf anzufangen!“

Mit diesen Worten möchte ich meinen Leserbrief zum Thema Eyller Berg beginnen.

(…) Die Anwohner in diesem Gebiet leiden permanent unter diesem Monster mit Blei-, Cadmium-, Chrom- und Nickelstäuben, dessen Krankheiten bei vielen Betroffenen erst jetzt zum Ausbruch kommen. (…)

Blei, Cadmium und Nickel waren schon vor cirka 30 Jahren im Höchstmaß Bestandteile meiner privaten Bodenproben am Eyller Berg. Nach niederschmetternden Analysen ist folgender Satz des Herrn Dr. Ossendot über seine Lippen gekommen: Sein Labor spreche eine andere Sprache, nämlich die, dass in der Muttermilch junger Frauen mehr Umweltgifte enthalten sind, als auf diesem Berg lagern dürfen!

Zugelassene Abfallarten mit eigener Selbstkontrolle zu überwachen, das ist doch seit dem Bestehen dieser Eyller-Berg Abfallbeseitigungsgesellschaft mbH mehr als ein Hohn.

Bei jedem Steuersünder werden Hausdurchsuchungen angeordnet, wie wäre es auch einmal bei den Umweltsündern? Nein, da sind ja nur die Menschen mit ihrer Gesundheit und nicht die fehlenden Euros in der Landeskasse betroffen!

Dieser Giftberg ist seit seinem Bestehen zu einer Goldmine von Dr. Friedrich Ossendot und seinem Bruder Dr. Ralf Ossendot, aber zum Bumerang der betroffenen Anwohner, geworden.

Durch ihren Richtungsstreit mit Trennungsabsichten schlug die aufstrebende Bürgerinitiative „Giftberg“ kurzfristig einen falschen Weg ein und der Vorstand wollte bei der letzten Mitgliederversammlung
auch noch unter sich sein. Sie fordert jetzt von 102 Mitgliedern mehr aktive Beteiligung ein. Nur mit den Mitgliedern ist dieser brisante Komplex nicht zu schultern.

Nicht hinter verschlossenen Türen, sondern nur mit einer guten Öffentlichkeitsarbeit lassen sich Boot und Mannschaft verstärken, was auch für einen Erfolg von Nöten wäre. Bei dieser außerordentlichen Versammlung stieß man nicht nur die Presse, sondern auch die Nichtmitglieder, die Mitglieder werden wollten, vor den Kopf.
Diese Entscheidung und auch folgend bekannt gewordener Beschluss zeugen von wenig Weitsicht. Eine neu gebildete Arbeitsgruppe zur Rekultivierung des Berges mit einem Arbeitspapier über Neigungswinkel und Höhen tangieren uns hier vor Ort erstmal nur am Rande. Der Kasus knaktus ist und bleibt bei der Bevölkerung doch erst einmal die Eindämmung der krankmachenden Feinstäube.

Dieser Sondermüllberg muss zum Schutz für Leib und Leben der Anwohner erst einmal geschlossen werden, und erst danach kann und muss - mit der finanziellen Beteiligung des Betreibers - die Rekultivierung voran getrieben werden.

Das Pferd, was bei dieser Versammlung aufgezäumt wurde, dieses Pferd könnte anfangen rückwärts zu laufen.

Das, was den betroffenen Anwohnern über Jahrzehnte widerfahren ist, dieser „Gordische Knoten“ zwischen Politik und Wirtschaft, ist ein ausgewachsener Giftmüllskandal in unserer Region und muss letztendlich durchschlagen werden.

Im Namen der Anwohner dieses Giftberges und mit freundlichen Grüßen,

Lutz Malonek

Zum Hintergrund: Den Bericht zum Thema finden Sie hier:

http://www.lokalkompass.de/kamp-lintfort/politik/unermuedlicher-einsatz-verspricht-erfolg-d104122.html

Autor:

Lokalkompass Moers aus Moers

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