ENNI verkauft sich: AWO übernimmt Traditionsstandort in Moers ab 2021

Noch bis 2021 ist der Moerser Energieversorger ENNI Energie & Umwelt Niederrhein (ENNI) auf der Uerdinger Straße beheimatet. | Foto: ENNI
  • Noch bis 2021 ist der Moerser Energieversorger ENNI Energie & Umwelt Niederrhein (ENNI) auf der Uerdinger Straße beheimatet.
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Nach mehr als 120 Jahren wird der Moerser Energieversorger ENNI Energie & Umwelt Niederrhein (ENNI) in vier Jahren seinen Firmensitz in der Moerser Innenstadt aufgeben.

Mit dem einstimmigen Beschluss zum Verkauf des Traditionsstandortes in der Uerdinger Straße hat deren Aufsichtsrat in seiner jüngsten Sitzung den Weg für den dann auch räumlichen Zusammenschluss der ENNI-Gruppe freigemacht. Deren drei Unternehmen werden bis 2021 ein gemeinsames Gebäude am Jostenhof bauen und wollen so im Verbund weitere Synergien heben. Das 1984 bezogene Verwaltungsgebäude in der Uerdinger Straße wird dann die Heimat des AWO-Kreisverbandes Wesel, der Rheinberg verlässt und mit seiner Geschäftsstelle und Betreuungsangeboten nach zehn Jahren Abstinenz in die Grafenstadt zurückkehrt. Der AWO-Kreisvorstand hatte Geschäftsführer Bernd Scheid zuvor bereits grünes Licht für den Kauf der Moerser Immobilie gegeben. Gemeinsam mit ENNI-Geschäftsführer Stefan Krämer will er den nun kurzfristig notariell besiegeln. „Das wird unseren Häusern, der Stadt Moers und den Bürgern dauerhaft Vorteile bringen“, sprechen beide Geschäftsführer von konstruktiven Gesprächen und einer schnellen Einigung.

Parkplatz-Angebot ist unbefriedigend

Seit 1894 war der Standort in der Uerdinger Straße der Firmensitz der Stadtwerke und seines Nachfolgers ENNI. Hier produzierte das Unternehmen bis in die 1930er Jahre Kokereigas und beheimatete noch bis 1984 die technischen Bereiche. Schon damals zwang die rasante Entwicklung das Unternehmen zum Bau eines Betriebshofes in Moers-Meerbeck. Gleichzeitig bezogen die Stadtwerke in der Uerdinger Straße das neue Verwaltungsgebäude mit seinem integrierten Kundenzentrum, in dessen Umfeld ein neues Wohngebiet entstand. Durch viele neue Projekte und Aufgaben wurde es in der neuen Schaltzentrale spätestens seit der Gründung des Verbundes mit der ENNI Stadt & Service und der ENNI Sport & Bäder in 2007 erneut eng.
Stefan Krämer: „Die Kundenfrequenz ist heute enorm, das Parkplatzangebot unbefriedigend.“ Auch mit seinen zahlreichen Wachstumsthemen stieß Krämer an räumliche Grenzen: „Wir haben in dem Wohnumfeld der Uerdinger Straße keine Erweiterungsmöglichkeiten für unsere Zukunftsaufgaben.“ So brachten die Umbaupläne für den Jostenhof neue Perspektiven, hier auch ein gemeinsames Verwaltungsgebäude für die gesamte ENNI-Gruppe zu bauen. Auch wirtschaftlich sprach letztendlich alles dafür, dort Verwaltungsbereiche, wie heute bereits die Kundenberatung, die Pressearbeit oder die Abrechnung für alle ENNI-Unternehmen an einem Standort zu bündeln. Bis dahin werden aber noch einige Jahre ins Land gehen.
Laut Krämer geht ENNI nun zunächst in die Detailplanung und das Ausschreibungsverfahren. „Frühestens Ende 2018 werden wir einen Baubeschluss fällen.“ Erst dann wird die Unternehmensgruppe auch über ein neues Kundenzentrum im Herzen der Stadt nachdenken. „Hier muss dann alles für die Kunden passen und sich unser Beratungsangebot noch mehr an die Bedürfnisse der Bürger anpassen.“ In jedem Fall wird die Stadt Moers profitieren. „Es freut mich, dass wir helfen, eine große, für Menschen so wichtige Organisation wie die AWO nach Moers zu holen.“ Auch Bernd Scheid ist sicher, nach langem hin und her für die AWO den richtigen Standort gefunden zu haben: „Wir freuen uns auf Moers. Das bezugsfertige Haus mit seinen räumlichen Möglichkeiten ist für uns eine nachhaltige Lösung. Hier können wir uns entwickeln und Dienstleistungen bündeln.“

Autor:

Lokalkompass Moers aus Moers

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