Daniela Stürmann, die jüngste Bezirksbürgermeisterin NRWs
Sie ist eine der jüngsten, wenn nicht gar die jüngste Bezirksbürgermeisterin in Nordrhein-Westfalen: Daniela Stürmann ist nicht nur Bezirksbürgermeisterin von Meiderich und Beeck, sondern auch erst junge 25 Jahre alt.
Repräsentation ist eine der wichtigsten Aufgaben eines Bezirksbürgermeisters. Sind es im Frühjar Hauptversammlungen der Vereine und im Sommer hauptsächlich Straßen- und Sommerfeste, kommen im Herbst und Winter beispielsweise Advents- und Weihnachtsfeste, an denen die junge Frau Präsenz zeigt. Alters- und Ehejubiläen und Jubiläen bei langer Vereins- oder Betriebszugehörigkeit kommen hinzu. "Die Arbeitsbelastung ist dabei unterschiedlich," berichtet Stürmann.
Ein Höhepunkt zeigt sich in diesem Jahr ab. Die Interessengemeinschaft Medericher Vereine wird in diesem Jahr 25 Jahre alt. Da sind im September einige größere Veranstaltungen geplant.
Ein Bezirksbürgermeister wird von den Mitgliedern der Bezirksversammlung bei der konstituierenden Sitzung der BV gewählt. Eine Wahl durch die Bürgerschaft ist dabei nicht vorgesehen. "Ein Bezirksbürgermeister ist nicht Verwaltungschef des Bezirksamtes," betont Stürmann. "Ich leite allerdings die Sitzungen der Bezirksvertretung und bereite die Tagesordnungen vor." Die Sitzungen der Bezirksvertretung sind öffentlichen, wie die junge Dame betont. "Es sind zwar schon beispielsweise Schulklassen da gewesen. Ansonsten kommen aber nur wenige Bürger. Ich würde mir schon wünschen, wenn mehr Leute kommen würden. Bei uns braucht man - im Gegensatz zum Rat - keine Eintrittskarte."
Und was sind die Aufgaben der Bezirksvertretung? Hier kann ein Blick in den § 37 der Gemeindeordnung helfen. Die Ausstattung von Schulen, Sportplätzen und anderen öffentlichen Anlagen (wenn der Rat nicht zuständig ist), die Betreuung von Vereinen und Initiativen sowie die Pflege des Stadtbildes fallen in die Zuständigkeit der Bezirksvertretung. "Die Arbeitsbelastung für den Bezirksbürgermeister ist unterschiedlich," berichtet Stürmann. "Das kann von einigen wenigen Stunden in der Woche bis zum prall gefüllten Terminkalender reichen. Wir Bezirksbürgermeister arbeiten auch nur ehrenamtlich und erhalten dementsprechend auch nur eine Aufwandsentschädigung in Höhe von rund 600 €."
Regelmäßige Sprechstunden montags 10 - 12 Uhr und mittwochs 15 - 17 Uhr kommen hinzu. "Die Sprechstunden sind zwar offen; man sollte aber schon Terminabsprachen treffen. So kann man Terminkollisionen und Wartezeiten verhindern."
Der Grüngürtel in Beeck sowie das Einzelhandel- und Zentrenkonzept für den Duisburger Norden sind seit längerer Zeit ein Thema. "Der alte Milchhof ist seit geraumer Zeit ein Reizthema. Er steht seit geraumer Zeit leer und liegt mitten in einem Wohngebiet. Wir müssen als Politik entscheiden, wie es weitergeht. Die Von-der-Mark-Straße soll nicht geschädigt werden," berichtet Stürmann. "Die Wohnbebauung ist an vielen Stellen verbesserungswürdig beispielsweise in Beeck und Bruckhausen. Viele Leute ziehen deswegen weg. Meiderich ist trotzdem hinsichtlich des Bevölkerungsaufbaus einer der jüngeren Bezirke. Es gibt soziale Schieflagen wie Arbeitslosigkeit und geringes Einkommen. Wir können aber trotzdem Erfolge vorweisen. Der Heinrichplatz konnte aufgewertet werden. Der Wilhelmplatz wird gerade aufgewertet. Das Städtebauprogramm des Landes hilft da schon. Über den Grüngürtel wurde ja schon an anderer Stelle viel berichtet."
Was macht eigentlich den Reiz des Bezirksbürgermeisters aus? "Man trifft unendlich viele interessante Leute. Man ist jeden Tag mit einem anderen Thema befaßt." Welche Eigenschaften sollte ein Bezirksbürgermeister haben? "Man sollte Gestaltungswille und Interesse an lokalen Themen mitbringen. Ich wollte mitgestalten und nicht nur die Füße hochlegen und über andere Leute schimpfen." Sie habe sich schon als Jugendliche für Politik vor der Haustüre interessiert, berichtet das SPD-Mitglied. Das war noch in Papenburg, von wo die junge Frau stammt. Als sie 20 Jahre alt war, trat sie dann in die Partei ein. Als sie dann im Jahre 2007 nach Duisburg-Meiderich kam, dauerte es nicht lange, bis sich die studierte Politikwissenschaftlerin bei der letzten Kommunalwahl für die Reserveliste für die Bezirksvertretung aufstellen ließ. 15 der 19 Mitglieder der Bezirksvertretung gehören dieser erstmals an. Die 8 SPD-Abgeordneten arbeiten seitdem mit den 2 Mitgliedern der Linken zusammen. "Wir sind uns bei den meisten Themen einig. Es ist eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit."
Autor:Andreas Rüdig aus Duisburg |
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