Aus für den Kindergarten in Hochstraß? - Eltern, Gemeinde und Anwohnerinitiative starten Aktionsbündnis

Ideen und Initiative ist gefragt, denn dem evgl. Kindergarten in Moers-Hochstraß droht das "Aus". Eltern, Gemeinde und Anwohnerinitiative bilden ein Aktionsbündnis um mit vielen kleinen und großen Aktionen die beliebte Einrichtung zu retten. Der Musiker Graf Hotte sagt hier dem Sprecher der Anwohnerinitiative Christian Voigt seine Unterstützung zu.
  • Ideen und Initiative ist gefragt, denn dem evgl. Kindergarten in Moers-Hochstraß droht das "Aus". Eltern, Gemeinde und Anwohnerinitiative bilden ein Aktionsbündnis um mit vielen kleinen und großen Aktionen die beliebte Einrichtung zu retten. Der Musiker Graf Hotte sagt hier dem Sprecher der Anwohnerinitiative Christian Voigt seine Unterstützung zu.
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Es gibt Neuigkeiten und Mitteilungen, die braucht man nicht. Manche Informationen schlagen wie eine Bombe ein. Sie sind erst recht nicht nachvollziehbar, wenn es um die Zukunft von Kindern geht.

So ist es auch in der vorweihnachtlichen Idylle in den Moerser Stadtteilen Meerbeck-Ost und Hochstraß geschehen. Aber anstatt bei einer solchen "Hammer-Meldung" zu resignieren, werden die Ärmel hochgekrempelt, ein jeder zwischen 0 und 99 Jahren möchte seinen Beitrag leisten. Es geht um die Rettung der seit 1958 bestehenden evangelischen Kita in der Katzbachstraße. Seit einer neuen Gesetzgebung, dem sogenannten "Kibiz", muß die Gemeinde ihren Kindergarten mit 50 Plätzen bezuschussen. In 2009 waren es 48.000 €, ein Jahr später 50.000 € und für dieses Jahr wird ein Fehlbetrag von 60.000 € erwartet. Dieses sind Beträge, die langfristig nicht mehr gestemmt werden können, die Gemeinde wird auf ihre Rücklagen zurückgreifen müssen. Das Presbyterium der Kirchengemeinde war bereit zu investieren, die Stadtverwaltung hatte sie ermuntert einen Antrag zur "U 3-Betreuung" zu stellen um so die Defizite auszugleichen. Man schritt zur Tat, ein Architekt war für die Planung eines Anbaus bestellt, das Brandschutzgutachten dieses 565.000 € teuren Vorhabens wurde dem Antrag beigefügt. Über die Hälfte sollte aus Gemeindemitteln finanziert werden, der Rest aus den zugewiesenen Landesmitteln, denn bis 2013 muß es für 35 % der Kinder unter 3 Jahren Betreuungsplätze geben.

In der Hochstraß'er Gemeinde war man guter Dinge, immerhin sah man die Möglichkeit die qualitativ gute Betreuung für Kinder und die soziale Einbindung von jungen Familien ins aktive Gemeindeleben fortzuführen, so wie die Arbeitsplätze der 6 pädagogischen und hauswirtschaftlichen Mitarbeiterinnen zu sichern ... bis der ablehnende Bescheid der Stadtverwaltung, die ja immerhin zu diesen Schritten geraten hatte. alle in eine erste Starre mit geballtem Unverständnis versetzte. Zu dem sitzt man nun noch auf den ersten getätigten Investitionen in Höhe von 40.000 €. Auf die mündlich gegebene Aussicht, dass evtl. aus den für 2013 angedachten Landesmitteln 200.000 € und der Rest 2014 an die Katzbachstraße fließen können, kann und will sich niemand im Wohngebiet östlich der Römerstraße verlassen.

Mit einer "Portion Wut im Nacken" über die Behandlungsweise seitens der Stadtverwaltung schritten die Kindergarteneltern zu den ersten Taten, man will den Kindergarten retten. Kleine und große Aktionen sollen Geld in die Kasse bringen. Kleine Stoffherzen wurden für die Aktion "Ein Herz für Kinder" genäht und finden derzeitig reißenden Absatz bei Kegelabenden, Kaffee-Klätschen, Weihnachtsmarktbesuchen der Mütter, Väter, Omas und Opas der betroffenen Kinder. Sogar die erste große Spende in Höhe von 2.000 € wurde zugesagt: Brigitte und Heinz Herbert Butt, selbst betroffene Großeltern und Inhaber von "Autotechnik Butt" wollen nach den guten Erfahrungen der Betreuung ihrer 2 älteren Enkel, diese auch für die im diesem Jahr geborenen Zwillinge erhalten. Einige Eltern sprechen ihre Arbeitgeber um Unterstützung an und Ralf Schülling zum Beispiel, hat ein Internetforum initiiert und schon die ersten Sachspenden für eine Tombola gesammelt.

Die Anwohnerinitiative Meerbeck-Ost/Hochstraß ist begeistert von diesem großem nachbarschaftlichen Engagement und möchte ihre Kontakte positiv für das gemeinsame Ziel, der Erhaltung des Kindergartens, einbringen. So konnte deren Sprecher Christian Voigt dem Sänger Graf Hotte, der sich in Wanne-Eickel für Kinder und soziale Projekte einsetzt, ein Herz im Namen der Hochstraß'er Kinder mit der Bitte um einen Beitrag überreichen. Graf Hotte sagte gerührt ein Event oder ein Solo-Konzert in Hochstraß zu. Im März ruft die Initiative alle Anwohner der fast 2300 Haushalte im Wohngebiet auf "Flagge für die Kita zu zeigen" und Stoffplakate in die Vorgärten und Häuserwände zu hängen. Zu einem großen Aktionstreffen wird die Kita-Leiterin Hartmann am 18. Januar ins Gemeindezentrum einladen. Bei so viel Initiative und Kreativität wird es 2012 mit Sicherheit heiß hergehen im Moerser-Osten. Man darf gespannt sein.

Autor:

Christian Voigt aus Moers

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