Arbeitslosigkeit in Duisburg August 2010
Ein deutlicher Rückgang der Arbeitslosigkeit im August und ein weiterhin lebhafter Stellenmarkt kennzeichnen nach Worten von Angela Schoofs, Vorsitzender Geschäftsführung der Agentur für Arbeit in Duisburg, die Situation auf dem örtlichen Arbeitsmarkt. "Unsere Arbeitslosenquote ist endlich gesunken. Duisburg hat aber immer noch die rote Laterne in ganz Nordrhein-Westfalen. Nur so zum Vergleich: Dortmund hat eine Arbeitslosigkeit von 12.9 %, Gelsenkirchen 12,8 %, Essen 12,3 %, Recklinghausen 11,4 %, Oberhausen 10,65 % und Bochum 11,2 %. Gemeint sind hier die Agenturbezirke. Die Arbeitslosigkeit liegt im Ruhrgebiet bei 11,7 Prozent." Mit 32.155 Arbeitslosen waren im August 547 oder 1,7 Prozent weniger Menschen als im Vormonat arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote sank um 0.3 Prozentpunkte auf nunmehr 13,2 %.
"Trotz der Ferienzeit im August sank die Zahl der Arbeitslosen im Versicherungsbereich wie auch in der Grundsicherung erfreulicherweise," berichtet Schoofs. Im August waren 6.406 Duisburger im Versicherungsbereich (also dem Arbeitslosengeld I) arbeitslos gemeldet. Das waren 105 oder 1,6 Prozent weniger als noch im Juli. Erstmals seit November 2009 sank im August in der Grundsicherung die Zahl der arbeitslos gemeldeten Personen wieder. Es sind nun 25.749 Personen. Das sind 442 Personen oder 1,7 Prozent weniger als im Vormonat. "Die Zahlen der Grundsicherung steigen ja immer mit zeitlicher Verzögerung. Wer nicht sofort eine neue Stelle findet und in der Langzeitarbeitslosigkeit landet, taucht ja erst nach 1 Jahr in der Grundsicherung auf," berichtet Schoofs.
Die Zugänge in die Arbeitslosigkeit nahm im August ab. Die Zahl liegt im August bei 6.051 Personen. Das sind 182 oder 2,9 Prozent weniger als im Juli. Von den neu gemeldeten Arbeitslosen kamen 1.738 aus vorhergehender Erwerbstätigkeit. Gegenüber dem Vormonat verzeichnet die Arbeitsverwaltung damit einen geringfügigen Anstieg um 11 = 0,6 Prozent. Etwas erfreulicher ist nach Schoofs Worten das Bild bei der Rückkehr in die Erwerbstätigkeit. 1.780 Personen gelang dies im August. Das sind 22 = + 1,3 % mehr als im Juli2010. Im August 2010 sind genau 6.592 Personen aus der Arbeitslosigkeit ausgeschieden. "Dies ist für uns ein gutes Zeichen dafür, daß die Krise zeitlich verzögert abgebaut wird," betont Schoofs. "Wir wissen natürlich noch nicht, wie belastbar die Zahlen sind. Es gibt aber wieder gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt."
Zur Entlastung der Betriebe ist die Kurzarbeiterstatistik umgestellt worden. Bislang beruhte sie auf Betriebsmeldungen, die für die Betriebe zusätzlichen Verwaltungsaufwand bedeuteten. In ZUkunft wird sie aus den ohnehin erstellten Abrechnungslisten zur Kurzarbeit zusammengestellt. Endgültige Daten können so also erst nach Eingang und Auswertung aller Abrechnungslisten, also nach sechs Monaten veröffentlicht werden. Zeitnah kann aber auch weiterhin über die eingangenen Kurzarbeitsanzeigen informiert werden. Im Juli 2010 gingen von den Betrieben 8 ANzeigen zu konjunktureller Kurzarbeit ein. 38 Personen können davon betroffen sein. Nach dem neuen Verfahren waren im Januar 2010 in 365 Betrieben 3.790 Arbeitnehmer von Kurzarbeit betroffen. Nach der vorläufigen Hochrechnung war dies im März 2010 in 243 Betrieben für 3.089 Arbeitnehmer der Fall. Auskunft darüber, ob die Wirtschaftskrise zu vermehrten Insolven und damit auch zu höheren Zahlunen von Insolvenzgeld führte, sind bei der Pressekonferenz, bei der die Arbeitslosenzahlen vorgestellt werden, nicht zu erfahren.
"Auch wenn wir im August nicht mehr an den sehr guten Stellenzugang des Juli heranreichen konnten, so ist das Stellenaufkommen für einen Ferienmonat immer noch als gut zu bezeichnen," berichtet Schoofs. Mit 914 neuen ungeförderten Stellen war der Stellenneuzugang um 223 oder 19,6 % geringer als im Juli. Auch der Bestand an Stellenangeboten ist im August gegenüber dem Juli um 77 oder 3,2 Prozent auf 2.348 Stellenangebote zurückgegangen.
Wie schon im Vormonat sorgt auch im August die saisonale Übergangsarbeitslosigkeit zwischen Schule und Berufsausbildung / Studium für einen hohen Bestand an Arbeitslosen unter 25 Jahren. Die Arbeitslosigkeit ist bei diesem Personenkreis allerdings leicht zurückgegangen. Es sind 3.372 Personen in dieser Altersklasse arbeitslos; das sind 77 oder 3,2 Prozent weniger als im Juli.
"Erst in den kommenden Monaten wird sich die Jugendarbeitslosigkeit wieder deutlciher abbauen. Wenn alle Berufsausbildungen und das Wintersemester an den Hochschulen gestartet sind, werden wir dies in den Arbeitslosenzahlen der unter 25jährigen sehen können," betont Schoofs.
Die Arbeitslosigkeit bei den Älteren zeigte im August nur geringfügige Veränderungen. Die Zahl der über 50 Jahre alten Arbeitslosen stieg im AUgust auf 7.302 (+ 31 oder +0,4 Prozent) und die der Arbeitslosen über 55 Jahren auf 3.766. Das sind 33 oder 0,9 Prozent mehr. Deutlicher waren im August die Veränderungen bei den ausländischen Arbeitslosen. Im August waren 8.609 Ausländer von Arbeitslosigkeit betroffen. Dies sind 377 oder 4,2 Prozent weniger als im Juli.
"DIe Konjunktursignale sind durchgängig positiv. Die Wachstumsraten werden laufend nach oben korrigiert. Es werden erste Stimemn laut, daß nicht genügend Fachkräfte auf dem Markt sind," so Schoofs. "Der Duisburger Arbeitsmarkt hält für die Unternehmen ein breites Spektrum an Fachkräften bereit. Jüngere wie auch Ältere mit umfangreicher Berufserfahrung. Es gibt also durchaus arbeitslose Fachkräfte für die UNternehmen! GLeichzeitig bietet dies auch Einstellungschancen für diejenigen, die auf Stellensuche sind, denn der Stellenbestand ist weiterhin hoch. Während wir im Krisenjahr auf Weiterbildung und Sonderprogramme gesetzt haben, möchten wir nunmehr, daß Marktverbesserung und Konjunkturbelebung durch den Abbau der Arbeitslosigkeit sichtbar werden. Selbstverständlich setzen wir aber auch gezielte Impulse zur QUalifizierung durch das Sonderprogramm `Initiative zru Flankierung des Strukturprogramms` (IFLAS), mit dem wir 200 Personen in gewerblichen Berufen in den Bereichen Lager, Kraftfahrer, Metallbearbeitung, Elektro und Altenpflege fördern," betont Schoofs.
"Viele private Arbeitsvermittler nehmen unsere Vermittlungsgun sich mit uns. Dem Internet sei Dank - man kann sich heute leicht von zu Hause aus Informationen besorgen und Stellen suchen. Wir helfen dann, wenn die Selbstinformationseinrichtungen nicht reichen. Wir schaffen Transparenz auf dem Arbeitsmarkt. Wir könenn natürlich keine Arbeitsplätze auf dem 1. Arbeitsmarkt schaffen. Weiterbildung Qualifizierung sind wichtige betriebliche Aufgaben."
Autor:Andreas Rüdig aus Duisburg |
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