Ukraine
8. Mai „Tag der Befreiung“ ökumenische Andacht im Angesicht des Krieges
Am Sonntagnachmittag hatten die Kirchengemeinden in Rheinkamp zur ökumenischen Andacht in St. Martinus eingeladen. Konrad Göke in seiner Moderation: „Ich gehöre zur ersten Nachkriegsgeneration. Ich erinnere mich deutlich an Gespräche, in denen waren die Widerstandskämpfer um Stauffenberg Hochverräter, Willy Brandt, ein vaterlandsloser Geselle. Ich erinnere mich noch an die Welle der Sympathie bestimmter Kreise, die dem Kriegsverbrecher Albert Speer nach seiner Haftentlassung entgegenschlug, dass der 08 Mai, ein Tag der Befreiung war, haben viele, wenn überhaupt, erst sehr viel später, manche nie verstanden.“ Empfangen wurden die Besucher von einem großen Friedensbanner, das Schüler* innen der GS Niederberg unter Anleitung von Andreas Baschek, Kulturagent an der Gesamtschule Niederberg in Neukirchen-Vluyn, gestaltet hatten. Dabei zusammengetragen wurden auch Texte, Empfindungen , die Frau Punge, Lehrerin an der GS Niederberg, dem Liedermacher Jürgen Krewer zuschickte, der daraus ein Lied komponierte, das im Rahmen der Andacht Premiere hatte, vorgetragen von Anke Sitter am Klavier, Musiklehrerin an der GS und ihrem Chor „Querbeat“. Pfarrerin Dorothea Mathies fand bewegende Worte zum Krieg in der Ukraine: „Wie viele Brücke, Gräben müssen übergangen, überwunden werden, um Frieden zu schaffen.“ Der Chor griff die Predigt mit dem Lied „How many roads“ auf. Pastoralreferentin Kathrin Stürznickel trug ein Friedensgebet in deutscher, Yulia Yefremova in ukrainischer Sprache vor. Yulia Yefremova ist mit ihrem sechsjährigen Sohn seit dem 07. März in Deutschland: „Ich habe nur schnell alle Papiere, das nötigste zusammengerafft. Mein Sohn vermisst sein geliebtes Kissen mit dem er von Kindesbeinen an einschläft, dass habe ich in der Eile vergessen, das fehlt ihm und so ein Kissen finden wir hier natürlich nicht!“ Stella Louise Göke sang den Klassiker der Friedensbewegung: „Sag mir wo die Blumen sind…“ Das Lied hat Marlene Dietrich einzigartig interpretiert. Auch bei ihrem umjubelten Konzert in Warschau, mitten im Kalten Krieg, bei dem Sie sich am Schluss so tief vor dem Publikum verbeugt und rückwärts von der Bühne ging, als wolle Sie für den deutsche Überfall 1939, die deutschen Kriegsverbrechen in Polen um Verzeihung bitten. Zu Ende ging die Andacht mit dem gemeinsam gesungen Lied. „Wir beten für den Frieden“.
Autor:Konrad Göke aus Moers |
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