Kiebitz-Nachwuchs im Binsheimer Feld
WVN und BSWR freuen sich über erfolgreiche Aktion
Die Schutzmaßnahmen haben sich gelohnt: Dank der erstmals eingesetzten Nestschutzkörbe gibt es im Binsheimer Feld, einem ausgewiesenen Wasser- und Vogelschutzgebiet im Duisburger Westen, wieder Kiebitz-Nachwuchs.
Lange Zeit konnten die vom Aussterben bedrohten Wiesenbrüter im Binsheimer Feld kaum mehr Küken großziehen. Um die Kiebitz-Population zu fördern, wurde Anfang des Jahres eine weitere Blänke – eine flache Feucht- und Schlammstelle – angelegt, die von den Vögeln dankbar angenommen wurde, denn hier fanden sie Nahrung und eine großzügige Wasserstelle. Im Frühling war es dann so weit: Mehrere Kiebitzpaare haben Nester gebaut und bebrütet. Auf Anregung der Biologischen Station Westliches Ruhrgebiet (BSWR) hat der Wasserverbund Niederrhein (WVN) Nestschutzkörbe zur Verfügung gestellt, die von April bis Juni aufgestellt wurden.
„Der Einsatz muss stets mit Vorsicht und großer Sorgfalt erfolgen. Um die sensiblen Vögel nicht zu verunsichern, wird der Schutzkorb zunächst in der Nähe eines Kiebitz-Nestes platziert. Hat sich das Kiebitz-Paar an den Fremdkörper gewöhnt und kehrt ohne größeren Zeitverzug auf das Gelege zurück, wird der Korb in einem zweiten Schritt über das Nest gestülpt“, beschreibt Tobias Rautenberg (BSWR) den Gewöhnungsprozess. „In den meisten Fällen akzeptieren die Vögel das unbekannte Objekt und schlüpfen innerhalb kurzer Zeit durch die Korbstangen zurück auf ihr Nest.“
Dank dieser Drahtkörbe werden die Nester während der Bebrütungsphase vor größeren Fressfeinden – vor allem Fuchs, Greif- und Rabenvögeln – geschützt. Auch die Landwirte werden über die Standorte der Nester informiert, damit sie bei der Bodenbearbeitung und Aussaat diese Bereiche entsprechend umfahren können.
„Für uns als Wasserversorger ist ein achtsamer Umgang mit der Natur selbstverständlich. Deswegen fördern wir die biologische Vielfalt in unserem Wasserschutzgebiet und unterstützen seit langem und vor allem sehr gerne die Aktionen der BSWR“, erklärt Sascha Merz, Geschäftsführer des WVN.
Alle Beteiligten sind sich einig, das Projekt im nächsten Jahr zu wiederholen.
Bald werden sich die jungen Kiebitze, wie ihre Artgenossen, auf die Reise ins Winterquartier begeben und hoffentlich im nächsten März ins Binsheimer Feld zurückkehren.
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