"Nun zweigt und blüht es...": Hat der alte Goethe gelogen?

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"Goethe war gut...": Von wegen, Carrell (nicht Gott, sondern Rudi) hat wohl seinerzeit kräftig übertrieben.Wie auch der "Meister" selbst. Wenns um die Botanik geht.

Gestern: Das kleinste Blümlein der Welt gefunden. Goethes Rat befolgt: "Mit den Wurzeln ausgegraben. Wieder eingepflanzt." Von wegen "blüht es und zweigt immerfort!" Kopf ab. Ende peng.

Hier zur Auffrischung der Erinnerung das - trotzdem hübsche - kleine Gedicht von Goethe.

Gefunden

Ich ging im Walde
So vor mich hin,
Und nichts zu suchen,
Das war mein Sinn.
Im Schatten sah ich
Ein Blümlein stehn,
Wie Sterne blinkend,
Wie Äuglein schön.

Ich wollt es brechen,
Da sagt' es fein:
Soll ich zum Welken
Gebrochen sein?

Mit allen Wurzeln
Hob ich es aus,
Und trugs zum Garten
Am hübschen Haus.

Ich pflanzt es wieder
Am kühlen Ort;
Nun zweigt und blüht es
Mir immer fort.

(Johann Wolfgang von Goethe)

Autor:

Marjana Križnik aus Düsseldorf

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