NABU Moers / Neukirchen-Vluyn, Wanderung in Sachen Liebe
Wanderung in Sachen Liebe
Genauso plötzlich wie der erneute Wintereinbruch im Februar erfolgte, kamen die warmen Temperaturen und veranlassten Kröten, Frösche und Molche ihre Wanderung zu den Laichgewässern aufzunehmen. Der NABU Moers / Neukirchen-Vluyn musste unter Hochdruck die Fangzäune aufstellen und sogar die Kopfweidenpflege wurde dafür zwei Tage eingestellt, da jede helfende Hand dringend benötigt wurde. Bei Temperaturen zwischen 5 – 10°C verlassen die Lurche ihre Winterquartiere und wandern zu den Laichgewässern. Erdkröten können bei diesen Wanderungen bis zu 3 km zurücklegen. Regnet es zudem noch über Nacht sind die Fangeimer voll.
Die Eimer werden an allen Zäunen täglich kontrolliert, die Lurche gezählt und auf der anderen Straßenseite in die Freiheit entlassen. Niemand muss sich Sorgen um die Tiere machen. „Häufig werden die Eimer von fremden Personen geleert. Das große Problem für uns besteht darin, dass wir die tatsächlichen Bestände nicht oder nur teilweise erfassen können“, sagt Tim Hartmann, der Projektleiter vom NABU. Ärgerlich wird es auch, wenn Schulklassen oder Kindergärten zu einer Exkursion kommen und nur leere Eimer vorfinden. Diese Möglichkeit nimmt der NABU gerne war, um Kinder an die Natur und an die Arbeit der Naturschützer heranzuführen. Denn die Kröten und Molche dürfen angefasst werde. Allerdings ruft das nicht bei jedem Kind Begeisterungsstürme hervor. Manche Kinder sehen zum ersten Mal in ihrem Leben eine Kröte und müssen sich richtig überwinden so ein „komisches“ Tier überhaupt in die Hand zu nehmen. Dora und Rieke sind dagegen schon echte Profis und unterstützen die Arbeiten von Karl-Heinz Hartmann am Schwafheimer Meer. Die zwei liegen lang ausgestreckt im Matsch, zum Glück in abwaschbarer Regenkombi, und suchen jeden Eimer nach Kröten und Molchen ab. Nur beim Zählen benötigen sie noch Hilfe. Am Ende der Aktion stellte Dora fest „Jetzt sehe ich aus wie ein Schmutzmolch“. Leider mussten die zwei auch einige Opfer des Straßenverkehrs betrauern. Trotz Fangzaun schaffen es immer wieder Lurche auf die Straße, wo sie überfahren oder vom Sog der Autos herumgewirbelt und so getötet werden. In sehr vielen Gebieten sind die Überwinterungsgebiete und die Laichgewässer durch Straßen getrennt und so geht vom Straßenverkehr eine große Gefahr aus. Untersuchungen haben ergeben, dass schon bei einer Verkehrsdichte von 60 Autos pro Stunde 90% der wandernden Erdkröten überfahren werden, sollte es keinen Fangzaun geben. „Wir bitten Autofahrer auf Warnschilder mit „Krötenwanderung“ oder auf Schutzzäune zu achten und die Geschwindigkeit deutlich zu senken“ so der Appell von Tim und Karl-Heinz Hartmann.
Auch für diese Aufgabe werden Freiwillige gesucht, die etwas Zeit erübrigen können. Interessierte an Kermit und Co melden sich bitte bei
Kontakt.
NABU Moers/Neukirchen – Vluyn
Tim Hartmann
Tim-hilde@gmx.de oder schwenke.andrea@web.de
Autor:Andrea Schwenke aus Moers |
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