Möhrchen für "Zuckerschnute": Ratten-Catering boomt in der Grafenstadt
"Komm her, du kleine Zuckerschnute" lockt die Stimme. Und allez hopp, die Biberratten machen zirkusreife Männchen fürs "Catering-Team". Dermaßen sanft angesprochen, lassen sich die zutraulichen Nutrias im Moerser Schlosspark nicht lange bitten. Sie stellen sich auf die Hinterläufe und fressen den Schlossparkbesuchern aus der Hand.
Der Konflikt zwischen Spaziergängern ist vorprogrammiert. Wie jedes Mal. Denn manche Zeitgenossen zeigen sich völlig verzückt über die wachsende Nutria-Population. Andere mahnen, dass die pelzigen Nager die Natur schädigen. Schwanz abhacken und einen Fünfer Schwanzprämie kassieren oder doch füttern: Hinsichtlich einer Daseinsberechtigung von Nutrias (Biberratten) sind Zeitgenossen geteilter Meinung (der Lokal-Kompass berichtete). Kaum ein Tag vergeht in der Grafenstadt, an dem Freunde der pelzigen Kameraden und pflichtbewußte Bürger nicht auf Konfrontation gehen.
Dabei haben die Nutriafreunde derzeit viel zu tun: Denn bei den Schlosspark- Biberratten herrscht Babyalarm. Kleine putzige Bieberratten, wohin das Auge blickt. Und während die Einen aufopferungsvoll die Nagergemeinde mit vegetarischen Leckereien versorgen, sehen Andere dies als Ärgernis, dessen es unter allen Umständen Herr zu werden gilt. "Ach was, man soll nicht alles glauben, was in der Zeitung steht", winken Rattenfreunde die Erbostheit von Parkbesuchern ab, die mahnen, das Füttern tunlichst zu unterlassen, da die Pelzkameraden doch Schäden an den Uferböschungen anrichteten. Während die Parkbesucher mit konträren Ansichten wiederholt hitzig miteinander diskutieren, lassen sich die zahlreich zum Festmahl erschienenen Nutrias die knackige Rohkost schmecken und schmausen genüßlich vor sich hin....
Autor:Marjana Križnik aus Düsseldorf |
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