Frisches Wasser für die Moerser Seen

Foto: ENNI

In Moers ist bald wieder Ebbe angesagt: ENNI Stadt & Service wird den Königssee und den See im Freizeitpark wie jedes Jahr im Sommer im Auftrag der Stadt Moers reinigen. Weil das Wasser durch die Hitze gekippt ist, geht's schon am 8. August los.

„Eigentlich wollten wir nicht nur die gesetzlich vorgeschriebene Brut- und Setzzeit der Wasservögel abwarten, sondern auch die am See geplanten Sanierungsarbeiten der LINEG“, sagt Marcus Petrausch, ENNI-Sachgebietsleiter für die Grünflächenunterhaltung. Da das Wasser durch die enorme Hitze der vergangenen Wochen aber bereits gekippt ist, legt das Team am Königssee schon am 8. August los. Eine Woche später ist der See im Freizeitpark an der Reihe. An beiden Gewässern wird die ENNI das Wasser ablassen, den zurückgebliebenen Schlamm mit Besen und Schneeschiebern zusammenkehren, den Grund schrubben und schließlich neues Wasser einlaufen lassen.
Erledigt ist die Aktion für dieses Jahr dann aber noch nicht. Denn die LINEG verlegt aktuell am Nordring eine neue Entwässerungsleitung für den Stadtgraben, durch die zukünftig auch der Königsee jederzeit mit Wasser gespeist werden kann. „Ende September werden wir den Zulauf anschließen“, erklärt Petrausch und hofft, die Algenbildung dadurch zumindest vermindern zu können. „Wir werden den See natürlich trotzdem weiterhin jährlich reinigen und von dem Abfall, der leider darin landet, befreien.“
Die künstlich angelegten Seen sind Lebensraum für viele Tiere. Doch die Gewässer haben auch ihre Tücken. Dabei ist der schlechte Zustand, der aktuell vor allem am Königlichen Hof beklagt wird, in erster Linie „selbstgemacht“. „Der Spruch ,Entenbrot ist Ententod‘ ist leider noch nicht überall angekommen. Immer noch füttern viele Menschen die Tiere, meinen es gut, machen es aber falsch“, sagt Petrausch. Die LINEG hat in Kooperation mit der Stadt Moers bereits eine entsprechende Aufklärungstafel am Königssee aufgestellt. Denn ein Großteil der Nahrung landet nicht im Entenbauch, sondern bleibt im Wasser. Hier führt das organische Material zu einer Übermenge an Nährstoffen und begünstigt damit das Algenwachstum. „Bei der warmen Witterung im Sommer führt dies dazu, dass das Gewässer „kippt“.“
Ein weiterer Nachteil: Das Entenfutter lockt Ratten an, was vor allem am Kö immer wieder zu beobachten ist. Die ENNI lässt hier zwar regelmäßig Köder auslegen. „Aber die Tiere sind schlau und fressen stattdessen lieber das Entenbrot oder die Fastfood-Reste, die manche Menschen gedankenlos liegenlassen“, weiß Petrausch, dass bei der Reinigung der Seen auch wieder jede Menge Müll zum Vorschein kommen wird. Plastiktüten und Flaschen sind Standard, aber auch Einkaufswagen und alte Fahrräder hat sein Team bei der jährlichen Aktion schon gefunden. Was dagegen hilft? „Aufklärung“, sagt Petrausch, der erneut appelliert, die Enten nicht zu füttern und Abfälle vernünftig zu entsorgen. „So kann jeder seinen Teil dazu beitragen, dass die Seen und ihr Umfeld schöner werden.“

Autor:

Lokalkompass Moers aus Moers

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