Heimtiere und Corona: Können Tiere das Virus übertragen? Lokalkompass sprach mit Tierbesitzern über ihren Alltag mit den geliebten Fellfreunden
„Unsere Haustiere sind in der jetzigen Situation wichtige Stützen“
Das Coronavirus hält uns weiterhin in Atem. Auch viele Tierhalter sind verunsichert und fragen sich, was die Corona-Pandemie für sie und ihre Heimtiere bedeutet. Können Haustiere eigentlich an Covid-19 erkranken und das Virus an den Menschen übertragen?
„Aktuell sind keine Fälle bekannt, in denen Hunde oder Katzen an COVID-19 erkrankt sind“, sagt das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI), das Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit. Zudem geht die Wissenschaft davon aus, dass Hunde und Katzen das Virus nicht auf Menschen übertragen können. So gibt es laut dem FLI keine Hinweise darauf, dass Hunde oder Katzen ein Infektionsrisiko für den Menschen darstellen. Doch wie gehen Tierliebhaber mit ihren Haustieren in der Corona-Krise um? Wir sprachen mit einigen Hundehaltern. Die Meinungen sind eindeutig.
"Ich habe keine Angst"
„Ich habe keine Angst, dass mein Hund an dem Virus erkrankt ist oder erkranken könnte. Wir leben ganz normal zusammen, es ist alles ok. „Burschi“ darf auch weiterhin auf der Couch liegen“, so Hans-Hermann Terheerd, der mit seinem Bayerischen Gebirgsschweißhund im Baerler Busch unterwegs ist. Ganz locker sieht das auch Patricia Thissen: „Wir haben keine Bedenken. Auch nicht, wenn unser Hund auf andere Hunde zugeht oder von jemandem gestreichelt wird. Unsere Kinder gehen auch normal mit „Josef“ um.“
Jenny Brix macht mit „Sam“ einen Spaziergang: „Ich ergreife keine besonderen Maßnahmen. Bis jetzt sind noch keine Haustiere bzw. mein Hund Sam erkrankt. Bei den täglichen Gassigängen halten wir Abstand zu den Besitzern. Aber dies dient wohl eher zu meinem Wohl als dem meines Hundes.“
Alexandra Dicks geht noch weiter und appelliert an die Tierbesitzer: „Ich habe gar keine Angst, dass mein Hund das Virus haben oder übertragen könnte. Ganz im Gegenteil. Unsere Haustiere sind in der jetzigen Situation wichtige Stützen und geben Nähe, Struktur und einen guten Grund nach draußen zu gehen zum Gassigehen. Sie sind somit gesundheitsfördernd. Ich kann Menschen, die jetzt in Panik geraten und ihr Haustier aus Angst vor Ansteckung abgeben, nicht verstehen. Das macht mich traurig und wütend.“
"Ich würde meinen Hund nicht abgeben"
Der Industrieverband Heimtierbedarf (IVH) e. V. hat die Aussagen führender Experten und Institutionen auf zehn dringliche Fragen zusammengestellt. Die gute Nachricht: Grundsätzlich können Tierfreunde mit ihren Schützlingen normal weiterleben und sie uneingeschränkt versorgen. Die zusammengetragenen Informationen auf www.ivh-online.de entsprechen dem Informations- und Wissensstand vom 25. März 2020. Tierhalter sollten sich regelmäßig bei den angegebenen Quellen informieren. Diese werden fortlaufend aktualisiert.
Raffaela Steinke liebt ihren Vierbeiner Dexter und bringt es auf den Punkt: „Auch wenn er ansteckend wäre, würde ich ihn nicht abgeben. Da würden wir gemeinsam durchgehen.“
Autor:Nadine Scholtheis aus Moers |
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