Künstler Stefan Schulte ter Hardt geht mit 25 Bildern ein Jahr lang bundesweit auf Reisen – eines seiner Werke hängt nun in Moers
Stille über den Weg der Kunst neu begegnen
„Das Malen eines Bildes ist für mich so etwas wie ein Aufbruch in ungewissere, oftmals auch sehr überraschende Welten“, beschreibt der Mülheimer Künstler Stefan Schulte ter Hardt seinen Ansatz.
„Abenteuerreisen durch sich ergebende Ausdrücke und Stille. Am Anfang steht für mich immer ein sehr intuitiv geleiteter Impuls von etwas, das mich beschäftigt oder berührt. Und dann gehen sozusagen meine Gedanken und Gefühle zusammen mit Farbe spazieren.“ Eines seiner sehenswerten Werke, das den Namen „I just came here to listen“ trägt, hängt nun in der Finanzsozietät Christ an der Scholtenstraße.
Stille, dieses Thema spielt in Stefan Schulte ter Hardts Leben eine ganz besondere Rolle.
Bei seinem soeben angelaufenen Aktions- und Begegnungskunstprojekt „Stille.Punkt“ gehen insgesamt 25 seiner ausgewählten Bilder, die alle auf unterschiedliche Weise mit dem Thema Stille in Verbindung stehen, ein Jahr lang bundesweit auf Reisen. An Orte, an denen sich Menschen begegnen. „Mit meinen Bildern der „Stille.Punkt“- Reihe möchte ich zum bewussteren Innehalten anregen, Zugangspunkte zu mehr Stille erzeugen, die für ein nachhaltiges und gesünderes Miteinander meiner Ansicht nach unerlässlich ist“, erklärt der vielseitige Künstler, der neben seiner Leidenschaft für die Malerei, Musik und Dichtung auch Familienvater und Unternehmenscoach ist. „Das, was ich eigentlich mit dieser Kunstreihe ausdrücken möchte, ist, dass die Stille in unserer schnellebigen und hektischen Zeit einfach wieder einen qualitativ besseren Raum braucht“, so der 50-Jährige, der mit viel Herzblut und Liebe zum Detail ans Werk geht.
Wunderbare Dialoge entstehen
Ein Teil des Kunstprojektes besteht darin, das Bild vor Ort gemeinsam aufzuhängen und diesen Prozess fotografisch festzuhalten. „Schon bei diesem Procedere entstehen interessante, spannende und wunderbare Dialoge. Jetzt kommt sie also die Kunst und wir hängen Sie auf“, sagt er schmunzelnd. „Jedes Bild eröffnet einen Weg zu Ressourcen. Daher lautet mein Motto auch „Kunst ist: Du spürst“, sie unterstützt uns dabei, wieder vollständiger zu sein“, erklärt Stefan Schulte ter Hardt. Kunst versteht er als interaktiven Prozess.
Das Werk „I just came here to listen“ in der Größe von 103 mal 115 cm, entstand innerhalb von sechs Monaten in einem Geduldsprozess, wie Stefan Schulte ter Hardt ihn selbst nennt. Es wurde in Acryl, hauptsächlich in rot-weiß Tönen auf einer OSB- und Hartfaserplatte erstellt und ist eines der neuen Bilder des Mülheimer Künstlers. Schulte ter Hardt identifiziert sich übrigens sehr mit einem Picasso-Zitat, in dem es um das Suchen und Finden innerhalb des schöpferischen Prozesses geht. Das Finden sei dabei „ein heiliges Abenteuer.“
Die Stille.Punkt-Reihe ist Teil des übergeordneten Projektes „BegegnungsKUNSTrepublik Deutschland“. Es steht im Zusammenhang mit dem 30. Jahr des Berliner Mauerfalls und möchte über den Weg der Kunst und des generell achtsameren Umgangs miteinander Anregungen dazu bieten, wie es um unsere Freiheit und dem, was wir aus ihr täglich machen und schöpfen, steht.
Am 30. Oktober startete das einzigartige Kunstprojekt „Stille.Punkt“ im Café Augenblick in Essen-Borbeck. Jedes Bild verweilt drei Monate an einem bestimmten Ort. Stefan Schulte ter Hardts Ziel ist es, eine Dokumentation aller sich im Laufe des Jahres ergebender Stille.Punkte und einer Auswahl sich damit verbindender Gedanken, Impulse und Begegnungsgeschichten zu schaffen. Am 30. Oktober 2020 soll dann in Berlin die Abschlussausstellung stattfinden. Weitere Informationen finden Sie unter www.s2th.de
Autor:Nadine Scholtheis aus Moers |
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