Ran an den Weihnachtsspeck!
Die Festtage sind fast geschafft. Puh, endlich hat die Muckibude wieder auf: Sie lockt mit Ran-an-den-Speck-Angeboten.
So jetzt erstmal in Ruhe das Aufwärm-Programm starten und in Gedanken die besinnlichen Momente Revue passieren lassen. Denkste! "Und da hab' ich zu ihr gesagt: es gibt viele Menschen, die sich Sorgen machen", schreit eine angestrengte Frauenstimme von hinten in mein Ohr. "Wegen ihrer One-Direction Karte", werde ich weiter zwangsaufgeklärt. Ich bin gezwungen, die Ergüsse zur jüngsten Bescherung wildfremder Leute mit anzuhören. HIntergrund des ebengennannten Gesprächsfetzens: Die Sprecherin berichtet, ähm schreit, von ihrem sich an Heiligabend völlig entrüstet gezeigten Spross, der nicht das gewünschte Präsent - eine Konzertkarte für eine angesagte Boygroup - unter'm Baum vorgefunden hatte! "Hätt' ich das gewusst, hätt' ich se mir alleine geschenkt", soll das verwöhnte Blag gezetert haben. Oh Mann, das tangiert mich sowas von peripher denk' ich. Die haben Sorgen! "Manchmal wär' ich gern' ein Mann, obwohl, das wär' auch nich' wirklich mein Ding", brüllt es von wiederum woanders her in mein Ohr. Ich verfluche, in einem reinen Damen-Studio Mitglied zu sein.
Binnen weniger Momente erreicht der Lärmpegel meine Schmerzgrenze: Überall Geschlechtsgenossinenen, die scheinbar nicht zum Sportmachen gekommen sind! Sondern, um ihre taufrischen Weihnachtsstories zum Besten zu geben, ähem zu Schreien, weil man muss ja gegen die nervtötende Musik anbrüllen. Denn untermalt wird das Ganze von einem absolut nervigen Musikcocktail, der blechern mein Stille-Nacht-heilige-Nacht eingelullte Hörorgan malträtiert.
Irgendwo wird darüber diskutiert, ob Friseure Einen vollabern sollten/beziehungsweise dürften und in wiederum einer anderen Ecke geht es um existenzielle Lebensfragen, wie welche Lebens-Dekade wohl die schönste gewesen sein mag. Was ja noch irdendwie interessant ist. Als unfreiwilliger Zuhörer. Dennoch: Ich denke: HIlfeee, ich wollte doch eigentlich nur ein wenig - in aller Ruhe...., aber das kann ich heute vergessen.
Autor:Marjana Križnik aus Düsseldorf |
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