Seenotrettung im Mittelmeer
Moers bietet Schutz und Schirm
Seit dem gestrigen Samstag hängen in der Klosterstraße zwischen Altmarkt und Kastellplatz echte Hingucker, 48 bunte Regenschirme. In rund sieben Meter Höhe ist das fünf mal acht Meter große Netz an den Aufhangvorrichtungen der Weihnachtsdekoration sturmfest verankert.
„Moers bietet Schutz & Schirm“ heißt die sehenswerte Kunstaktion im öffentlichen Raum, die vom AWO Kreisverband Wesel in Kooperation mit der „Seebrücke Moers“ auf die Beine gestellt wurde.
Die Seebrücke ist eine internationale Bewegung, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Flüchtlingen in Seenot zu helfen und sichere Häfen zu bieten. „Moers ist so ein sicherer Hafen. Mit der Kunstaktion können wir ein weiteres Symbol setzen“, so Olga Weinknecht, ehrenamtliches Mitglied der Bürgerinitiative Seebrücke Moers. „Wir sind eine Kerngruppe von rund 15 Personen, die sich bestens untereinander verstehen. Moers hat sich zum sicheren Hafen erklärt. Wir erwarten von der Stadt, dass sie auch weiterhin Geflüchtete menschenwürdig aufnimmt. Wir möchten Brücken bauen, keine Mauern. Dabei geht unsere Unterstützung an die privaten Rettungsschiffe und wir setzen uns gegen die Kriminalisierung von Rettern im Mittelmeer ein.“
"Zeichen setzen, dass Geflüchtete in Moers Schutz finden"
Die Idee, die Aktion auch in Moers zu organisieren, hatte Ibrahim Yetim, Präsident des AWO Kreisverbandes Wesel. „Ich sah diese Aktion in Villach in Kärnten und war begeistert. Umso mehr freue ich mich, dass sie nun auch in Moers stattfindet und wir damit ein Zeichen setzen können. Ein Zeichen, dass Geflüchtete in Moers Schutz finden. Eine tolle Aktion! Ein „Dankeschön“ geht an die Seebrücke und MoersMarketing, ENNI sowie den künstlerischen Leiter Konrad Göke. Die Aktion zeigt, wie man mit wenigen Mitteln viel erzeugen kann.“
Finanziert wird „Moers bietet Schutz & Schirm“ von der AWO-Gemeinschaftsstiftung.
Eine besondere Kooperation gibt es zudem zwischen der Seebrücke Moers und den „Dirty Girls of Lesvos“, die Einkaufstauschen aus dem Material von Rettungswesten herstellen. Die in Griechenland angeschwemmten Rettungswesten werden zerschnitten und wieder neu zusammengenäht. Jede Tasche ist daher individuell gestaltet. Die Seebrücke unterstützt das Projekt seit Dezember 2020.
Bei der Eröffnung der Kunstaktion, bei der zahlreiche Passanten interessiert zuschauten, sorgten die „Comedian Harmonists 1934 - 2021“ mit ihrem Auftritt für gute Laune.
Zur Information:
Mehr als 1.400 Menschen sind in diesem Jahr bereits im Mittelmeer ertrunken. Die Seebrücke ist eine internationale Bewegung, getragen von verschiedenen Bündnissen und Akteuren der Zivilgesellschaft. Mit der Farbe Orange, der Farbe der Rettungswesten, zeigen die ehrenamtlichen Helfer ihre Solidarität mit den flüchtenden Menschen, sowie den Seenotrettungsorganisationen. Jede Spende kommt direkt der Seenotrettung und deren Verteidigung zugute. In ganz Europa gibt es über 180 Lokalgruppierungen der Seebrücke. Mehr auf moers@seebruecke.org und www.seebruecke.org
Autor:Nadine Scholtheis aus Moers |
1 Kommentar
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.