Klompenzeit in Vluyn
Kirmes und Ball lockten zahlreiche Besucher an - "König Rainer"
Klompenkirmes und Klompenball - diese traditionsreichen Veranstaltungen locken die Menschen am Niederrhein alljährlich nach Vluyn. Am vergangenen Wochenende wurde das Brauchtum wieder mit Leben gefüllt.
Neukirchen-Vluyn. Pünktlich um 17 Uhr erfolgte am Freitag der Fassanstich und läutete die heiteren Tage ein. Bis zum Montag präsentierte sich der Vluyner Ortskern als kunterbunter Kirmesplatz. Hier gingen wie in den Vorjahren Tradition und Fortschritt Hand in Hand. Ball- und Pfeilewerfen hier, rasante Fahrgeschäfte dort. Wenn dann am Montag der Rummel ausklingt, ist es Zeit für den Klompenball. Diese alte, am Niederrhein inzwischen eher selten gewordene Tradition hat in Vluyn noch festen Bestand.
Das genaue Entstehungsdatum dieses Volksfestes ist unbekannt. Es liegt aber mit hoher Wahrscheinlichkeit noch vor der Wende zum 20. Jahrhundert. Bekannt ist, dass die Bauern aus dem Vluyner Umland am Kirmesmontag beim Mittag-Glockenläuten ihre Arbeit Arbeit sein ließen und in ihrer Arbeitskleidung zum Festzelt kamen, um mit einem Tänzchen die Kirmes zu begraben. Es hieß dann unter den übrigen Kirmesbesuchern etwas von oben herab: "Do kumme de Buure und maken ühren Klompenball." 1925 wählte eine kleine Gruppe Vluyner Kirmesbesucher aus ihrer Mitte ihren ersten Kirmeskönig und Kirmeskönigin - einfach aus Spaß an der Freud. Es waren Heinrich Vutz und Grete Schweitzer.
Klar, dass es auch 2018 wieder einen Klompenkönig gibt. Rainer Margraf wurde vorgestern erwählt. Wie üblich standen die Anwärter im Kreis, wie gewohnt täuschte der 1. Vorsitzende, Holger Teller, die Übergabe der entsprechenden Kette an, bis diese schließlich an Margraf übergeben wurde. Der nahm einen ordentlichen Schluck aus dem Klompen und wählte seine geschiedene Ehefrau Andrea zur Königin. Bis zum nächsten Ball sind die Titel nun vergeben. Kirmesspaß für Jung und Alt.
Autor:Lokalkompass Moers aus Moers |
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