Moerser Philipp Koch reist im August für elf Monate nach Südafrika und möchte junge Menschen im Alltag unterstützen
„Kindern zu einem besseren Leben verhelfen“
Philipp Koch ist voller Vorfreude. Aber nicht nur das – mit Spannung und auch ein wenig Aufregung sieht der 17-jährige Gymnasiast seinem Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) in Südafrika entgegen. Im August geht’s los. Dann wird Philipp für elf Monate nach iKhethelo reisen, einem Kinder-und Jugenddorf in der Nähe von Durban.
Die Kleinen und Heranwachsenden kommen aus den ärmlichsten Verhältnissen und sind größtenteils verwaist. „Ich möchte den Kindern dort helfen, ihr Leben zu verbessern und ihnen eine Hilfe im Alltag sein. Vor allem aber auch, sie dabei unterstützen ihre Ziele zu erreichen. Ich möchte spürbar erleben, wie sie Fortschritte machen“, sagt Philipp selbstbewusst, der in Kürze sein Abitur am Gymnasium Rheinkamp machen wird, Schlagzeug in der Kirchenband und Fußball in der A-Jugend des Rumelner TV spielt.
Die andere Kultur erleben, jede Menge Eindrücke und eigene neue Erfahrungen sammeln, sind für den jungen Meerbecker ebenso wichtig.
iKhethelo hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Schicksal von verwahrlosten und verwaisten Kindern und Jugendlichen in die Hand zu nehmen und verhilft ihnen zu einem guten Leben. Dort leben 50 Kinder und junge Menschen in sechs Wohngemeinschaften wie in einer großen Familie zusammen. Philipps Freund Piet George aus der Kirchengemeinde Moers-Hochstraß hat sein FSJ ebenfalls vor ein paar Jahren in iKhethelo verbracht. Danach gründete er den Verein „1000 Hills“, der das Dorf nun permanent unterstützt. „Durch Piets Erzählungen bin ich auf das Dorf und die Arbeit dort aufmerksam geworden. Ich wollte dann unbedingt mein FSJ auch dort verbringen“, erzählt Philipp begeistert.
Gute Bildung für junge Menschen ermöglichen
Eine der Hauptaufgaben des gemeinnützigen Vereins „AFS Interkulturelle Begegnungen“ ist es, eine gute Bildung für die jungen Menschen zu ermöglichen. Er finanziert Philipps Aufenthalt teilweise, drei Viertel der Kosten übernimmt das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Einen Großteil muss Philipps Familie jedoch selbst dazu beitragen. „Meine Eltern unterstützen mich, wo es geht. Sie stehen voll hinter mir“, freut sich der sympathische 17-Jährige, der in der Betreuung von Kindern und jungen Menschen bereits auf viele Erfahrungen zurückblicken kann. Philipp arbeitet als ehrenamtlicher Mitarbeiter regelmäßig im Erlebnisdorf „Kirschkamperhof“ in Krefeld und kümmert sich dort um die Organisation und die Betreuung im Feriencamp. Und auch bei längeren Auslandsreisen kennt sich Philipp bestens aus, denn er nahm mit 15 Jahren an einem ein Kanadaaustauschprogramm teil, das sechs Monate dauerte.
Um Philipps Südafrika-Aufenthalt finanziell zu unterstützen, wird in der Kirchengemeinde Moers-Hochstraß einmal im Monat Suppe verkauft und auch die Kollekten fließen teilweise in das Projekt. Philipps Mutter Melanie ist Übungsleiterin und „smovey coach“. Sie hat im Moerser Stadtpark eine Walking-Gruppe ins Leben gerufen. Eine Kursgebühr nimmt sie sich nicht – stattdessen sammelt sie freiwillige Spenden für Philipps Reise und seinen Aufenthalt in Südafrika. Jeder gibt, was er kann und möchte. Die Gruppe, die sich freitags oder sonntags nach Absprache trifft, freut sich auch über Zuwachs. Wer noch ein paar Fragen an Philipp hat, gerne spenden oder auch walken möchte, kann Kontakt aufnehmen unter pj.koch@web.de. Es werden auch Spendenquittungen ausgestellt über den Verein AFS, worüber Philipp das FSJ bestreiten wird. Das organisiert Philipp. Und was hat er nach dem Freiwilligen Sozialen Jahr in iKhethelo vor? „Ich möchte gerne Holztechnik studieren und später auch im Bereich der Holzindustrie arbeiten“, blickt der junge Mann in die Zukunft. Jetzt hofft er erst einmal, dass er reibungslos seine Abi- Klausuren schreiben kann, denn im Moment ist aufgrund der Corona-Pandemie alles ungewiss.
Autor:Nadine Scholtheis aus Moers |
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