Friseure öffnen am Montag unter Einhaltung strenger Schutzmaßnahmen wieder ihre Geschäfte

"Haare ab? Wir sind startklar!"

Am Montag ist es endlich wieder soweit! Friseure dürfen in der Coronakrise nach der mehrwöchigen Pause ihre Geschäfte unter strengen Sicherheitsvorkehrungen und Hygienevorschriften wieder öffnen. Wie bereiten sich die Friseur-Teams vor? Platzt der Terminkalender aus allen Nähten oder geht alles gelassen zu? Die Redaktion fragte nach.
Sven Maxheim, Inhaber von „Maxheim Team der Friseur“, sieht der Wiedereröffnung seiner Geschäfte in Moers-Scherpenberg und Duisburg-Baerl mit einem lachenden und einem weinenden Auge entgegen: „Wir freuen uns sehr auf unsere Kunden und natürlich auch, dass wieder Umsätze gemacht werden können. Aber wir können ja leider noch nicht alles zu 100 Prozent hochfahren, was alles etwas erschwert.“
n den vergangenen Wochen hielt Sven Maxheim über seinen Newsletter mit den Kunden Kontakt. Auch auf der Homepage und bei Facebook gab es regelmäßig neue Informationen, wie bei der Wiedereröffnung verfahren werden soll – die Kunden waren und sind so immer auf dem neuesten Stand.

Im ständigen Kontakt mit den Kunden

Ganz easy und ohne Stress. So gibt es zum Beispiel auf der Homepage einen Online-Terminplaner, bei dem erst die Leistung, dann die/der gewünschte Friseur(in) gewählt werden. Der Terminplaner zeigt dann an, welche Tage und Uhrzeiten noch verfügbar sind. Sven Maxheim nimmt aber auch telefonisch schon zahlreiche Terminanfragen an. In Baerl arbeitet das vierköpfige Team in zwei Schichten von 8 bis 14 Uhr und von 14 bis 20 Uhr, ausgerüstet mit Atemschutzmasken und Handschuhen. Die Kunden erhalten Einwegumhänge.
Bei Coiffeur Dedters aus Moers läuft ebenfalls alles auf Hochtouren für die Wiedereröffnung. „Vor der Schließung vor sechseinhalb Wochen haben wir die ganze Zeit damit gerechnet, dass es dazu kommen wird und konnten uns daher schon gut vorbereiten“, erzählt Salonleiterin Justine Dedters. „Als es dann so weit war, war es aber doch ein ziemlicher Schock. Schnell kam die Frage auf „Was passiert danach?“ Die Schließung war somit für uns eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Es musste viel geregelt werden, vor allem führten wir einige Gespräche mit unseren Mitarbeiterinnen, was die Kurzarbeit angeht.“ Die Schulung der angestellten Friseurinnen erfolgte in den vergangenen Wochen per Video-Telefonie. „Der Terminkalender für die kommenden Wochen ist schon gut gefüllt“, freut sich Justine Dedters. Für einen gewissen Zeitraum seien verlängerte Öffnungszeiten geplant, die Friseurinnen arbeiten mit mehreren, kleinen Pausen. Nur jeder zweite Platz wird bei Coiffeur Dedters in der kommen den Zeit besetzt sein. Einwegumhänge für die Kunden sind ebenso vorhanden wie Mehrwegumhänge (diese werden nach jedem Gebrauch/jedem Kunden nach bestimmten Auflagen gewaschen) – auch Justine Dedters und ihr Team sind mit selbstgenähten Schutzmasken, aber auch Einwegschutzmasken, Einweghandschuhen und der strengen Einhaltung aller weiteren Schutzmaßnahmen bestens für die Wiedereröffnung ihres Salons gerüstet.

Arbeiten im Schichtdienst

Gabi Liesebach, Inhaberin von „Abschnitt 16“, arbeitet zusammen mit Tochter und Friseurin Julia Fabek, seit längerem intensiv daran, die Schutzmaßnahmen und Desinfektionsvorschriften für den Salon vorzubereiten. „Zudem stehen wir schon seit Wochen in Kontakt mit unseren Kunden, insbesondere mit unseren Stammkunden, damit sie bestens über den weiteren Verlauf informiert sind“, so Gabi Liesebach. „Friseurdienstleistungen durften wir ja in der vergangenen Zeit nicht anbieten. Aber wir versorgten unsere Kunden, natürlich unter Einhaltung des Sicherheitsabstandes, mit Shampoo und Pflegeprodukten. So fiel der gute Kontakt nie wirklich weg.“

Trennwände aus Plexiglas

Gearbeitet wird bei „Abschnitt 16“ ab sofort im Schichtdienst von 8 bis 20 Uhr. Maximal drei Kunden können so gleichzeitig bedient werden. Zudem werden Trennwände aus Plexiglas zwischen den einzelnen Friseurstühlen aufgestellt. „Ich gehe der Wiedereröffnung optimistisch entgegen. Ich fühle mich in unserem Salon sicher und das wünsche ich mir auch für unsere Kunden“, sagt Gabi Liesebach, der der Wohlfühlcharakter in ihrem Salon besonders am Herzen liegt. „Als wir hörten, dass die Friseure schließen mussten, war ich, ehrlich gesagt, etwas zwiegespalten. Man denkt an den Umsatz, aber was in erster Linie zählt, ist die Gesundheit!“ Einwegumhänge seien bei „Abschnitt 16“ auch vorhanden, jedoch setzen Gabi Liesebach und Julia Fabek eher auf Mehrwegumhänge, die nach jedem Kunden gewaschen werden. So könne unnötiger Müll vermieden werden. Was die Kunden aufgrund der schwierigen Situation und den Folgen der Coronakrise jedoch bitte beachten sollten, seien die geänderten Preiskalkulationen. Alle Teams freuen sich auf ihre Kunden!