Patientenliga der Lungenklinik im Bethanien startet eine Vorstudie
Didgeridoo trifft Atemtherapie

Unter der Leitung von Dr. Thomas Voshaar, dem Ärztlichen Direktor des Krankenhauses Bethanien (6.v.l.), nutzen COPD-Patienten das Didgeridoo zur Atemtherapie. Foto: KBM/Stepanow
  • Unter der Leitung von Dr. Thomas Voshaar, dem Ärztlichen Direktor des Krankenhauses Bethanien (6.v.l.), nutzen COPD-Patienten das Didgeridoo zur Atemtherapie. Foto: KBM/Stepanow
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Menschen, die schwer Luft bekommen, spielen ein großes Blasinstrument, für das sie tief Luft holen müssen – was zunächst abwegig erscheint, stellt eine Synthese aus Atemtherapie und dem Musizieren mit Didgeridoos dar. Die Patientenliga Atemwegsgruppe des Krankenhauses Bethanien Moers hat sich zum Ziel gesetzt, im Rahmen einer Vorstudie zu untersuchen, ob sich durch das Spielen des Instrumentes ein positiver Einfluss auf COPD-Patienten messen lässt.

Veränderung der Atemwege

Patienten, die an COPD oder einem Lungenemphysem erkrankt sind, leiden unter einer Veränderung ihrer Atemwege. Diese geht mit dem Gefühl einher, dass sie nicht genügend Luft bekommen, weil ihre Lunge nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden kann. Durch das Spielen des Didgeridoos nehmen sie eine positive Auswirkung auf ihr Wohlbefinden wahr. Tatsächlich soll es einen gesundheitsförderlichen Effekt haben: Beim Erlernen des Spielens üben sie fast beiläufig eine Atemtechnik ein, die für COPD- und Emphysem-Patienten wichtig ist. Nur indem die Luft bei der Ausatmung gedrosselt wird, kann der für das Didgeridoo charakteristische imposante Ton erzeugt werden. Nicht nur die Atemmuskulatur wird durch das Drosseln der Luft trainiert. Die körpereigene Vibration, die beim Spielen erzeugt wird, wirkt sich außerdem positiv auf das Abhusten aus, weil sich dank ihr der Schleim in den Atemwegen besser löst.

Chronische Erkrankung

„Gerade bei chronischen Erkrankungen sagen wir unseren Patienten immer wieder, dass die ärztliche Behandlung alleine nicht ausreicht, um eine gute Lebensqualität zu erhalten oder zurückzugewinnen. Einen maßgeblichen Teil ihres Gesundheitszustandes haben sie selbst in der Hand“, sagt Dr. Thomas Voshaar, Ärztlicher Direktor des Krankenhauses Bethanien. Dieser Eigenverantwortung möchte die Patientengruppe mit seiner Unterstützung sowie unter der Begleitung von Petra Arndt, der Vorsitzenden des Moerser Ortsverbandes der deutschen Patientenliga Atemwegserkrankungen, und der Atem- und Entspannungstherapeutin Beate Wargalla nachkommen.

Gesundheitliche Verbesserung

Ob eine Verbesserung des gesundheitlichen Zustandes von COPD- und Emphysem-Patienten messbar ist, soll im Krankenhaus Bethanien erstmalig in Deutschland untersucht werden. Zielparameter stellen zum einen regelmäßige Lungenfunktionstests dar. Zum anderen soll erhoben werden, ob sich die Anzahl an an Krankheitsschüben durch das regelmäßige Spielen des Instrumentes senkt. „Das würde ich als Königsweg bezeichnen: Im Rahmen der besten Atem- und Physiotherapie ein Instrument zu spielen und dabei Spaß zu haben“, so Dr. Thomas Voshaar, der die Didgeridoos, die die Studienteilnehmer täglich zwei Mal zehn Minuten zum Ertönen bringen wollen, gespendet hat.

Autor:

Lokalkompass Moers aus Moers

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