Ergänzung zum Linienverkehr
Bürgerbus Moers-Süd ist startklar
Der Bürgerbus Moers-Süd ist startklar! Am morgigen Donnerstag, 1. Dezember, um 8.30 Uhr geht’s los - dann geht der umgebaute Sprinter mit acht Sitzplätzen ab Haltestelle Fichtenstraße in Vennikel auf seine erste große Fahrt.
Der kleine barrierefreie Bus von Bürgern für Bürger, fährt von montags bis freitags, im Stundentakt jeweils ab 8.30 Uhr bis 17.30 Uhr, die Strecke von Vennikel, über Kapellen, Holderberg, Hülshorst, in die Moerser Innenstadt zum Sankt Josef Krankenhaus und wieder zurück. Der Einsatz des Busses ist ein ergänzendes Angebot zum „normalen Linienbusverkehr“ der Niederrheinischen Verkehrsbetriebe AG (NIAG) und insbesondere für mobilitätseingeschränkte Menschen gedacht.
Das „Projekt Bürgerbus“ ist eine Idee des Vereins Bürgerbus Moers-Süd, der den Bus ins Rollen brachte. „Unser Ziel ist die Förderung der Mobilität speziell älterer oder gehbehinderter Menschen im ländlichen Bereich in Ergänzung zum öffentlichen Nahverkehr in der Stadt Moers. Es soll eine Verbindung zum Zentrum geschaffen und den Menschen somit mehr Lebensqualität gegeben werden“, so der 1. Vorsitzende Klaus Schulz. Vor allem Wohnsiedlungen würden angefahren, auch kleinere Straßen, die zu eng seien für die großen NIAG-Busse. Insgesamt befinden sich auf der Strecke Vennikel - Moerser Sankt Josef Krankenhaus 54 Haltestellen, 30 bereits bestehende, 24 davon wurden neu errichtet.
Haltestellen klar gekennzeichnet
Wo der Bürgerbus fährt, ist leicht zu erkennen. An allen Bürgerbushaltestellen steht neben der Anzeige, welche Linien dort halten, ein kleines „b“. Auf den ausgehängten Fahrplänen steht zusätzlich das Erkennungszeichen „BMS“ für den „Bürgerbus Moers-Süd“. „Angefahren wird jede Haltestelle auf der Strecke. Mitgenommen werden kann jeder, sofern der Bus noch nicht voll besetzt ist“, erklärt Fahrdienstleiter Andreas Vogel. Wer die Fahrt mit dem Bürgerbus nutzt, zahlt kleines Geld zum Inseltarif . Für 1 Euro geht’s von Ortschaft zu Ortschaft, zum Beispiel von Vennikel nach Holderberg, für nur 2,50 Euro von Vennikel in die Innenstadt. Kinder unter sechs Jahren fahren noch kostenlos. Schwerbehinderte Menschen mit entsprechendem SB-Ausweis (grün/orange) und eingetragene Begleitpersonen fahren ebenfalls kostenlos.
Wichtig ist den Mitgliedern des Vereins die Gewinnung neuer Fahrgäste. Der Bedarf für den Bus sei da, das hätten Bürgerumfragen mit 2600 Fragebögen ergeben. Schlussfolgerung war dann die Empfehlung eines Gutachters für die Umsetzung.
Ehrenamtliche Fahrer gesucht
Und dass die Idee mit dem Bürgerbus auch verwirklicht werden konnte, ist der NIAG, der Stadt Moers sowie dem Land Nordrhein-Westfalen und dem Kreis Wesel zu verdanken. Die Anschaffung des Busses mit einer Summe von 100.000 Euro tragen Land und Kreis. Die Unterhaltungskosten des Busses und die eingenommenen Fahrgelder werden am Ende des Jahres gegengerechnet. Ergibt sich dann ein Defizit, trägt das die Stadt. Die FahrerInnen arbeiten ehrenamtlich und werden vor ihrem Einsatz gesundheitlich von der NIAG getestet. Es werden übrigens noch FahrerInnen gesucht. Wer Interesse hat, kann sich gerne unter kontakt@buergerbus-moers-sued.de melden.
Ein ganz besonderer Dank der Vereinsmitglieder geht an Astrid Kutscha, die bei der NIAG für die Betreuung der Bürgerbusse zuständig ist und nun symbolisch den Schlüssel an den Verein übergab.
In den Kreisen Kleve und Wesel sind nun insgesamt zwölf Bürgerbusse im Einsatz. Der Verein Bürgerbus Moers-Süd gründete sich im Mai 2021. Weitere Infos unter www.buergerbus-moers-sued.de
Autor:Nadine Scholtheis aus Moers |
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